Gefühle

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                                           Draco

Meine Wange glühte immer noch, als ich schon lange im Bett lag und an Annabell dachte. Sie hatte heute einen wundervollen Tag... mit mir! Ich konnte es nicht leugnen, dass ich sie wirklich sehr mochte. Und ich hoffte, dass ich noch mehr Zeit mit ihr verbringen konnte. Insgeheim hoffte ich sogar, dass ihr Bruder nicht mir zu uns nach Hause wollte in den Weihnachtsferien.

Aber noch etwas war mir aufgefallen, als wir auf die drei Jungs von Durmstrang trafen. Dieser Alexander... irgendwie wirkte er ziemlich... genervt darüber, dass ich mit Annabell so viel Zeit verbracht hatte. Und dieser Blick auf ihre Hand als er ging.... als wenn er mich am liebsten bei lebendigem Leib verbrennen wollen würde. Irgendwie hoffte ich nur, dass Annabell nicht so für ihn empfand, wie er anscheinend für sie.

Über diesen Gedanken schlief ich ein, denn irgendwie beschäftigten mich seine ziemlich wütenden Blicke.

Ich wachte auf und blickte in die hasserfüllten Augen von Alexander. Ich erschrak und wollte von ihm wissen, was er in meinem Zimmer zu suchen hatte. "Ich bin hier um dich umzubringen, du mieser Idiot!" brüllte er mich an. "Was? Was redest du denn da? Vedrschwinde!" schwor ich ihm, doch er schien mir nicht zu glauben. "Ich werde dich jetzt töten! AVADA..." Ich schrie und schreckte hoch. Ich war schweißgebadet und blickte in einen leeren Raum. 

Es war nur ein Traum!

Mit einem Mal flog die Tür auf und Annabell kam hereingestürmt. "Draco? Was ist passiert?" fragte sie erschrocken. Hatte ich wirklich so laut geschrien? Na klasse... nun denkt sie ich bin ein Weichei!

"Entschuldige! Es ist alles ok!" versprach ich ihr etwas außer Atem. Sie schloss die Tür, kam zu mir und setzte sich zu mir aufs Bett. "Du hattest einen Albtraum oder?" fragte sie leise nach. Ich nickte etwas verlegen und blickte auf meine Hände. "Aber es ist schon wieder gut!" versicherte ich ihr. "Erzählst du mir, was du geträumt hast?" "Nein... lieber nicht... dann lachst du mich nachher aus!" grinste ich sie an. Sofort wirkte sie etwas beruhigter.

"Hab ich wirklich so laut geschrien?" hakte ich verlegen nach. "Nein, es war nicht sehr laut, aber.... ich... hatte gerade selbst einen Albtraum und war gerade wach geworden..." gestand sie. "Oh... das tut mir leid... möchtest.... möchtest du drüber reden?" fragte ich vorsichtig.

"Ich... weiß nicht... es war ein Traum über meine richtige Mutter..."

"Komm her." sagte ich zu meiner eigenen Überraschung. Ich setzte mich hin und hob die Decke neben mir an. Sie lächelte etwas unsicher, kam dann aber zu mir und setzte sich neben mich. Ich legte die Decke über sie und sagte: "Was ist im Traum passiert?"

"Naja... also... ich lief durch Hogsmead .. so wie wir beide heute... und hab aber diesmal genau nach meiner Mutter gesucht... und... auf einmal bin ich bei der heulenden Hütte angekommen... und wieder hab ich da dieses Licht gesehen.. also bin ich hingegangen und stand dann fast direkt vor der Hütte als ein spitzer Schrei aus dem Haus kam.... ich bin so schnell ich konnte rein gelaufen und stand dann in einem riesigen Raum... und als ich von der Decke ein Wimmern gehört habe... sah ich dort meine Mutter... ich hab sie sofort erkannt... sie hingt an der Decke... weinte und sah mich an... dann tauchte ein Schatten hinter mir auf und eine tiefe Stimme sagte dann... Schön das du endlich hier bist und wir uns sehen... meine Mutter fing wieder an zu schreien und auf einmal hörte ich nur jemanden den Todesfluch rufen und meine Mutter stürzte zu Boden... da... bin ich aufgewacht..."

Ich hatte ihr aufmerksam zugehört... und mit einem Mal sah ich, wie ein Träne ihre Wange hinunter lief. Ohne zu überlegen nahm ich Annabell in den Arm. Sie lehnte ihren Kopf an meine Schulter und weinte. Sie weinte zwar leise, aber ich konnte ihre Tränen durch mein Shirt spüren. "Schh.. ich bin da... ich bin immer für dich da..." flüsterte ich ihr zu. Sie legte ihre Hand auf meine Brust und schmiegte sich an mich. Wir verweilte so und irgendwann spürte ich, dass ihr weinen in ein gleichmäßiges Atmen übergegangen war. Sie schlief. 

Ich hielt sie weiter im Arm und ohne es zu merken, schlief auch ich bald erschöpft ein.


                                                       Annabell

Als ich Sonnenstrahlen in meinem Gesicht spürte, wachte ich langsam auf. Sofort spürte ich einen Arm um mich und blickte vorsichtig hinter mich. Draco lag eng neben mir und hatte seinen Arm um mich gelegt. Seine Augen waren noch geschlossen und er atmete tief und entspannt. Er sah so friedlich aus. Ich wollte ihn auf keinen Fall wecken und versuchte vorsichtig, seinen Arm von mir zu schieben. Doch stattdessen drückte Draco mich noch enger an sich. Ich gab auf und schmiegte mich wieder in seinen Arm. 

Schlafen konnte ich jedoch nicht mehr. Nachdem ich gestern Draco meinen Traum erzählt hatte, habe ich nicht mehr davon geträumt. Dennoch war mir alles haarklein im Kopf geblieben. Ich fragte mich immer noch, wer wohl dieser Schatten gewesen war...

"Guten Morgen.." grummelte hinter mir jemand anscheinend mit einem grinsen im Gesicht. Langsam dreht ich mich um und blickte in Dracos halboffene Augen. Selbst so verschlafen sah er noch wirklich süß aus, bemerkte ich und grinste ihn an. "Guten morgen Schlafmütze." zog ich ihn auf und ohne Vorwarnung stürzte er sich auf mich und fing an mich zu kitzeln. 

Vollkommen erschöpft vor lachen, brachte ich mit letzter Kraft zum millionsten Mal ein "Stop!" heraus und endlich hört Draco auf, immer noch lachend. "Wow, ich dachte nicht das du soooo kitzlig bist!" betonte er. "Du bist echt fies!" meinte ich künstlich beleidigt und streckte ihm die Zunge raus. Diesmal war ich schneller als er, sprang vom Bett und rannte so schnell ich konnte zu seinem Badezimmer. Leider war ich nicht schnell genug die Tür zu öffnen und er schnappte mich von hinten und trug mich zum Bett zurück. 

"NEEEIIIN!" lachte ich laut und er lies mich los. Er drehte mich zu sich, und blickte mir tief in die Augen. Ich schaute in an und gab ihn ohne nach zu denken einen Kuss auf die Wange. Diesmal etwas länger als gestern Abend. "Ich gehe in mein Zimmer und machen mich fertig. Holst du mich gleich ab?" flüsterte ich ihm zu. Ohne eine Antwort abzuwarten ging ich in mein Zimmer.

Wieder lehnte ich mich an die Tür und atmete tief ein und aus. Ja... ich mag Draco Malfoy... sehr!

Ich ging ins Bad und hüpfte schnell unter die Dusche, putze Zähne, trocknete meine Haare und ging dann in mein Ankleidezimmer, um mir Sachen auszusuchen. Ich entschied mich für eine schwarze Jeans und einen dunkelgrünen Hoodie. Mit meinen Haaren machte ich einen Messy-Bun da sie noch etwas feucht waren. 

Gerade als ich meine Converse anzog, klopfte es an der Tür. "Komm rein!" rief ich.

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