𝙰𝙳𝚅𝙴𝙽𝚃𝚂𝙺𝙰𝙻𝙴𝙽𝙳𝙴𝚁 𝟸𝟶𝟸𝟶 𝙿𝚎𝚛𝚌𝚢 𝙹𝚊𝚌𝚔𝚜𝚘𝚗

10. Dezember: Nico und Bianca

Eigentlich sollte heute Fanart kommen, aber ein One shot ist doch viel schöner.

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Überall in New York sind die Schaufenster der Läden und Straßen festlich dekoriert und die Menschen tummeln sich in den Einkaufscentern und Fußgängerzonen.

Ganz hinten am letzten Tisch der kleinen Bäckerei an der Ecke zur 5th Avenue sitzt ein junger Mann vor seinem dampfenden Kaffee. Er spielt gedankenverloren an einem Totenkopfring herum, den er in der Hand dreht. Dann wandert sein Blick zu einem dünnen goldenen Ring, der am Ringfinger seiner rechten Hand steckt.
Der etwa fünfundzwanzig Jährige lächelt leicht.
Nur mit dem Mund, seine dunklen Augen bleiben kalt.

Er hebt den Kopf, als die Glocke über der Tür klingelt.
Ein Mädchen tritt ein, vielleicht vierzehn oder fünfzehn.
Etwas in ihm regt sich.
Etwas, dass er lange nicht mehr gespürt hat. Er beobachtet, wie sie zur Theke geht.
"Hallo.", wird sie von der Angestellten hinter dem Tresen begrüßt, auf deren Namenschild der Name "Avilia Saltwood" steht.
Das Mädchen lächelt.
"Guten Tag.", sagt sie mit einer sanften, aber klaren Stimme.

Der junge Mann in der Ecke zuckt zusammen. Diese Stimme hat er schon viel zu lange nicht mehr gehört.
Er hat das Mädchen fixiert, die Hände gefaltet und an den Mund gelegt.
Er mustert sie, als wollte er jede ihrer Bewegungen analysieren.
Das Mädchen kauft eine Butterbrezel und einen Kakao, womit sie sich an das Fenster setzt und das muntere Treiben draußen auf der 5th Avenue beobacht.
Ihren Schulrucksack hat sie auf den Sitz neben sich gestellt, die langen, schwarzen Haare zu einem Zopf gebunden.
Der Gesichtsausdruck des jungen Mannes verändert sich kaum merklich.
Er ist sich sicher.
Sie ist es.
Seine Schwester.
Ihm laufen zwei einzelne Tränen über die Wange, dann lächelt er leicht.
Sie hat jetzt ein neues Leben, denkt er bei sich. Eine neue Chance.

Der Mann steht auf, zieht seinen schwarzen Mantel an, mustert das Mädchen am Fenster ein letztes Mal, dann läuft er nach draußen.
Ein eisiger Wind begrüßt ihn.
Fußgänger eilen am ihm vorbei, Autos hupen. Doch der Mann lächelt. Es ist, als ob ein Stück in seinem Herzen wieder geheilt ist. Die Ungewissheit ist verschwunden.
Seine Augen lächeln wieder mit.