Die erste Chimäre

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Schwarz, alles ist schwarz.

Alles dreht sich und Lexa sieht Sterne. Was zur Hölle ist gerade passiert. Auch Stiles brummt der Schädel, doch seine Instinkte setzten sofort wieder ein. „Lexa? Lexa?" Sofort erinnert er sich an den Unfall und wie sie von etwas Übernatürlichem überfallen wurden. Etwas wackelig auf den Beinen, steigt er dann aus dem Jeep und humpelt zur Beifahrerseite. „Wir müssen hier sofort weg!" Auch Lexa hat den Wagen schon verlassen und hält sich den Kopf. Abgesehen von ein paar Schürfwunden, blauen Flecken und einem weiteren Trauma scheint es beiden gut zu gehen. Bestimmt wacht gerade ein Schutzengel über ihnen, denn einen solchen Unfall offensichtlich halbwegs unverletzt zu überleben, grenzt an ein Wunder. Doch dieses Glück wollen beide auf keinen Fall herausfordern, denn der Angreifer ist bestimmt noch hinter ihnen her. Weiß der Geier wieso.

„Ich erkenne die Straße... ich wohne dort hinten. Dort sind wir sicher." Stiles hat wie immer sofort einen Plan, doch anders als sonst, scheint er diesen nicht vollständig durchdacht zu haben. „Wirklich sicher sind wir nur in unserem Haus... hinter der Ebereschenwand." Lexa weißt ihren Gegenüber auf einen kleinen, aber immens wichtigen Fakt hin, während sie sich bereits auf den Weg zum Hause Stilinski machen.

„Fuck."

Sofort beginnt er zu fluchen, wird aber dann von einem lauten Brüllen unterbrochen. Der Angreifer scheint sich langsam aber sicher auch vom Unfall erholt zu haben und nimmt vermutlich in diesen Sekunden die Verfolgung erneut auf. Für Stiles und Lexa ein Weckruf, denn sie müssen schleunigst einen Zahn zu legen. „Aber wie sollen wir zu mir nach Hause kommen?" Lexa weiß zwar wo sie sicher sind, aber nicht wie sie dort hinkommen sollen. „Aber ich!" Als sie beim Stilinski-Haushalt ankommen, stürmt Stiles sofort in den Garten und zieht eine verblüfte Lexa hinter sich her. Was um Himmelswillen, will er denn im Garten? „Was hast du vor?" „Vertrau mir!" Na gut, ... Augen zu und durch.

Und während sie dann den Garten auch schon wieder verlassen und in den Wald einbiegen, fällt es Lexa wie Schuppen von den Augen. Der Waldweg!

Stiles will die Abkürzung über den Waldweg benutzen. Na klar! Wie scharfsinnig von ihm! Das ist die Lösung! Die Rettung!

Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie Lexa Stiles erzählt hat, dass sie als Kind immer wahnsinnige Angst hatte, wenn sie diesen Weg in der Dunkelheut benutzt haben? Das ist gar nichts gegen heute, denn Lexas Puls rast und ihr Herz schläft so schnell wie lange nicht. Als sie das letzte Mal so voller Angst war, wurde sie von Kali entführt und damals ging die Begegnung bekanntlich ja nicht sonderlich gut aus. Eine Gänsehaut bildet sich auf ihrem Körper und sie schiebt die dunklen Gedanken bei Seite... naja... Lexa versucht es zumindest.

Dann ertönt der nächste Schrei, doch dieser ist viel lauter und geht beiden durch Mark und Bein. Lauter bedeutet immerhin näher. Der Werwolf kommt scheinbar immer näher!

„Wir sind gleich da!" Stiles kann, anders als Isaac, Lexas Herzschlag zwar nicht hören, aber er scheint dennoch zu spüren, wie aufgelöst sie gerade sein muss. Bestimmt schaut es in ihm ähnlich aus und er will nicht nur Lexa ermutigen weiterzulaufen, sondern auch sich selbst.

Und es funktioniert, denn der Wald lichtet sich langsam und die ersten Lichter der vielen Straßenbeleuchtungen flackern zwischen den Blättern hindurch. Sofort kramt Lexa nervös in ihrer Handtasche und sucht hektisch nach dem Haustürschlüssel. Mit zitternder Hand schließt sie das Schloss auf und Stiles legt sofort die fehlende Eberesche unterhalt des Türrahmens. Geschafft.

Dann hört man die Kreatur mehrmals laut aufschreien, doch weder Lexa noch Stiles wagen sich aus dem Haus. Völlig entkräftet und zitternd haben sie sich im Wohnzimmer verschanzt und starren auf die Tür. Beide erwarten offensichtlich das Erscheinen der Kreatur, doch zu ihrer Überraschung lässt sie lange auf sich warten. Zu lange... „Wo bleibt er?" Lexa spricht ihre Gedanken als erste aus, denn das das Ding einfach so aufgibt, kann sie nicht glauben. „Keine Ahnung." Während Stiles antwortet, ertönt ein weiterer Laut des Ungeheuers, doch dieses Mal klingt es anders als die Male zuvor. So als würde er kämpfen und verlieren... Bestimmt taucht er deshalb nicht mehr vor dem Haus auf... irgendjemand hindert ihn daran. „Das ist bestimmt Scott!" Stiles steht auf und versucht durch die Fensterscheiben etwas zu erhaschen. „Nein... der ist bestimmt noch auf der Party... woher sollte er denn überhaupt wissen, dass wir in Schwierigkeiten sind." Obwohl Lexa wirklich hofft, dass Scott gerade ihr Leben rettet, weiß sie, dass dies nicht wahr sein kann...

SISTER MCCALL (Teen Wolf FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt