Irrsinnig...

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Max warf einen schnellen Blick zu seinem schlafenden Beifahrer. Es war ja schon ein wenig faszinierend, dass Lando kaum, dass er im Auto saß, erneut eingeschlafen war. Andererseits wollte er sich nicht beschweren, die Hauptsache war, dass der Jüngere bei ihm war und wenn er jetzt schlief, war er vielleicht später umso wacher. Bevor sie vorhin aufgebrochen waren, hatte sich der zuständige Arzt noch einmal mit Lando unterhalten und ihn durchgecheckt. Eine Gehirnerschütterung wurde immer unwahrscheinlicher, dennoch blieb das Flugverbot bestehen. Sehr zu seiner Erleichterung. Max lächelte vor sich hin, freute sich auf die drei Tage mit Lando und konnte es kaum erwarten mit ihm in seiner Wohnung zu sein.


„Was hat Kevin eigentlich damit gemeint, als er gesagt hat, ich würde ein gutes Mädchen abgeben?", riss ihn der Jüngere aus seinen teilweise schmutzigen Gedanken und machte es mit der Frage auch nicht sonderlich besser, da er gerade noch darüber nachgedacht hatte, wie sie beide später am Tag endlich richtig intim werden würden. „Kevin ist doof", versuchte er das Thema zu umgehen. „Und weshalb wirst du ganz rot, wenn du das sagst?", bohrte Lando weiter. Max warf ihm einen kurzen Blick zu, konzentrierte sich aber sofort wieder auf die Straße. „Weil ich darüber nachgedacht habe, was ich später mit dir machen will", raunte er heiser und schrak zusammen, als sich Landos Hand auf sein Bein legte und ziemlich forsch daran hinauf strich. „Wir sind jetzt allein", informierte ihn der Jüngere keck, fühlte sich offenbar sicher, weil sie im Auto fuhren und er somit nicht auf ihn reagieren konnte.


„Mach so weiter und ich bestrafe dich später dafür", gab Max zurück und registrierte das die Hand auf seinem Bein stoppte. „Was heißt bestrafen?", wollte Lando neugierig wissen. „Och, das verrat ich dir doch nicht im Vorfeld", grinste er und freute sich darüber, wieviel Spaß sie beide an diesem kleinen Geplänkel hatten, denn Lando lachte hell auf. „Sind wir bald da?" „Jetzt sag nicht, du musst mal." „Nö, aber ein Eis wäre toll", grinste der Brite, „Da vorne kommt eine Tankstelle."


Er konnte nicht glauben, dass er sich tatsächlich dazu hatte breit schlagen lassen dem Jüngeren ein Eis zu kaufen und dann wollte er auch noch eins am Stiel. Am liebsten ein Milcheis, was auch sonst. Aber kein Magnum. Max bereute es wirklich ihm diesen Wunsch erfüllt zu haben, denn wie Lando da auf dem Beifahrersitz saß und genüsslich sein Eis verputzte, war mehr als er ertragen konnte. Jedes Mal, wenn er kurz rüber blickte, hatte er die Lippen um die süße Köstlichkeit gelegt und saugte genießerisch an der gefrorenen Milchmasse. Ob er wusste, was er ihm damit antat, wahrscheinlich schon, so spitzbübisch, wie er ihn gerade anlächelte. „Willst du auch mal lecken?", fragte Lando jetzt auch noch und er stöhnte auf. „Iss einfach dein Eis. Wir sind in einer Stunde da, dann zeige ich dir, woran ich lecken will", und damit brachte er ihn jetzt tatsächlich wieder zum Schweigen.


Endlich tauchte Monaco vor ihnen auf. „Wie geht es deinem Kopf?", fragte Max, besann sich kurz darauf, wieso Lando überhaupt bei ihm war. „Gut", bekam er zur Antwort, „Ich glaube nicht, dass ich eine Gehirnerschütterung habe. Ich habe keine Kopfschmerzen, mir ist nicht schlecht und du bist bei mir. Wie sollte es mir da nicht gut gehen?" „Bist du noch sauer wegen der Sache mit Dilara?", er musste einfach fragen. Lando hatte nicht gesagt, dass er ihm verziehen hätte, der Unfall hatte alles durcheinandergewirbelt. „Ich war nicht sauer, sondern verletzt", korrigierte ihn der Jüngere, „Und nein bin ich nicht, dass du gestern und auch jetzt für mich da warst und bist, beweist mir, dass du es ernst mit mir meinst."


„Hättest du mir ohne den Unfall auch so schnell verziehen?", hakte Max nach, sah nur aus den Augenwinkeln, wie der Brite auf seiner Unterlippe kaute und konnte nicht zu ihm rüber gucken, weil er sich auf den Stadtverkehr konzentrieren musste. „Ohne den Unfall hätte ich dich wahrscheinlich noch ein Wochenende warten lassen", gab Lando jetzt zu, „Ich habe dich auch vermisst und mich von dir fernzuhalten, war auch für mich schwer, aber es hat halt einfach auch verdammt weh getan." Der Brite sah kurz aus dem Fenster, bevor er weitersprach, „Aber, dass dieser Unfall passiert ist, hat mir auch gezeigt, dass es Dinge gibt die wichtiger sind, du bist mir wichtig und ich will mich nicht von dir fernhalten, wenn ich auch mit dir zusammen sein kann."

Unstoppable Desire (Formel 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt