Die Schneeflocken fielen lautlos vom sternenklaren Himmel und eine landete auf der rosaroten Zunge des kleinen Freddie Tomlinson, der kichernd den Kopf in den Nacken legte und in den Himmel blickte. Die Menschen, die zügig ihre Weihnachtseinkäufe erledigten, schenkten dem Dreijährigen nicht einen einzigen Blick.
Freddie stieg der unwiderstehliche Duft von Zimt,gebrannten Mandeln, Lebkuchen und trockenen Tannenzapfen von den Weihnachtsständen einige Meter entfernt in die Nase und er folgte diesem nun blind seinem Geruchtssinn nach mit seinen kurzen Beinen durch die Menschenmenge hindurch.
Kurz bevor er jedoch die Stände erreichte, wurde er unsanft von einem dicklichen Mann mit Schnäuzer zu Boden befördert, der einfach ohne zurückzublicken weiterdrängelte.
Der Kleine war unglücklich auf den Knien aufgekommen und als Freddie sich mühsam und verwirrt aufrappelte, zuckte ein brennender Schmerz durch seine Hände, die durch den Auforall auf dem Asphalt aufgeschürft waren.
Vor Schreck erstarrte er und blickte auf die Risslöcher seiner Hose.
„Dad!", rief Freddie weinerlich, als er erneut angerempelt wurde und verzweifelt Halt suchend im Kreis taumelte. Doch nirgendwo erblickte er stolperte gegen eine Person. Im nächsten Augenblick hoben ihn zwei große, in warme, gestrickte Handschuhe verpackte Hände ihn hoch und Freddie sah in das Gesicht eines fremden jungen Mannes mit hellbraunen Locken.
„Hey, Kleiner, ist alles gut? Wo sind denn deine Eltern?", fragte der Fremde und runzelte besorgt die Stirn. „Weißt du, wo du sie verloren hast?"
Freddie presste die Lippen zusammen und schüttelte stumm weinend den Kopf.
„Hm", murmelte der Lockenkopf, „ich werde einfach vorne an dem Stand fragen, deine Eltern haben sicher schon überall nach dir gefragt-"
„Freddie!", ertönte eine erleichterte Stimme einige Meter hinter dem Lockenkopf. Er dreht sich um und sieht, wie ein junger Mann mit zur Seite gekämmten braunen Haaren in einem grauen Mantel auf ihn zurannte, einen Kinderwagen vor sich herschiebend.
Vollkommen außer Atem bleibt Louis Tomlinson vor ihm stehen und der Lockenkopf übergibt ihm lächelnd den kleinen Freddie, der schlagartig aufgehört hatte, zu weinen und seine kleinen Arme nach seinem Vater ausstreckte.
Louis drückte ihn fest an seine Brust.
„Oh Gott, lauf nie wieder einfach so davon, du hast mir eine Heudenangst eingejagt, Freddie boy!", murmelte er kopfschüttelnd und strich dem Kleinen über die Haare. Er blickte zum Lockenkopf und lächelte peinlich berührt.
„Es tut mir so unendlich leid, Sir, mein Sohn läuft mir ständig irgendwohin und entdeckt auf eigene Faust die Welt", sagte er verlegen und lachte.
Der Fremde bemerkte die kleinen Grübchen beim Lachen auf dem Gesicht des jungen Mannes erschienen und schätzte, dass der Vater gerade mal so alt war, wie er selbst und höchstwahrscheinlich auch noch im Studium.
„Ach, gar kein Problem, und du kannst mich duzen. Mein Name ist übrigens Harry", stellte er sich vor und grinste.
Louis legte Freddie liebevoll in den Kinderwagen und wandte sich wieder Harry zu, der Freddie mit einem gedankenverlorenen Blick betrachtete, bis Louis Stimme ihn wieder zurück in die Realität riss.
„Hi, ich bin Louis. Nett, dich kennenzulernen.".
Er reichte Harry die Hand, welche dieser grinsend schüttelte und erwiderte: „Du studiert Jura, nicht wahr, Louis?"
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Adventskalender 2020 - Larry Stylinson ✔
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