Miles sitzt auf dem Sofa in seiner Wohnung. Seiner richtigen Wohnung. Die in der Nephilim-Dimension. Er ist gerne hier. Denn hier ist er zu Hause. Hier ist er aufgewachsen. Und das wichtigste von allem: Hier muss er sich nicht verstecken. Muss nicht so tun, als wäre er jemand, der er gar nicht ist. Er spielt ganz gerne Mensch. Und natürlich weiß er den Job als Beschützer der Prinzessin zu schätzen. Aber das ändert nichts daran, dass er einen Teil seiner Selbst verstecken muss. Und auch die Tatsache, dass er nicht ehrlich zu Jamie sein kann, hilft ihm nicht weiter. Miles steht auf. Einfach herumsitzen und warten war noch nie seine Stärke.
Einen Dolch in der Hand balancierend läuft er durch die Wohnung. Die Waffen waren lange seine Familie und seine Freunde. Denn sie sind seine Gabe. Miles besitzt die Gabe der Waffen. Es ist eine seltene Gabe. Viele Nephilim haben eine natürliche Begabung im Umgang mit Waffen. Aber Miles´ Gabe geht darüber hinaus. Er kann bestimmte Waffen erscheinen und wieder verschwinden lassen. Bevor er gelernt hat, damit umzugehen, hat er ständig Schwerter, Dolche, Bögen und Messer auftauchen lassen. Lange hat er sich dagegen gewehrt. Denn er hätte lieber mehr Magische Fähigkeiten gehabt. Mal von den Runen Fähigkeiten abgesehen, die jeder Nephilim hat. Heute ist er Dankbar für diese Gabe. Sie ist der Grund, weshalb Miles für diesen wichtigen Job ausgewählt wurde.
Miles wirft einen kurzen Blick auf den Dolch. Wie mickrig er aussieht, denkt er sich nur und anstelle des Dolches hat er ein zweischneidiges Schwert in der Hand. Das Gewicht tut ihm gut. Er schleudert es eine Weile herum, wirft es von Hand zu Hand und zerschmettert sogar das Sofa. Wobei zerschmettern das Falsche Wort ist. Das Schwert ist Seraphisch. Es durchtrennt das Möbelstück sauber in Zwei Hälften. Eine kurze Weile genügt ihm diese Beschäftigung. Aber es ändert nichts und der Tatsache, dass Marc schon längst hier sein sollte.
„Wo bleibt er nur?“ Miles greift zum Telefon. Es ist ein spezielles Gerät, welches im Innendienst entwickelt wurde. „Interdimensional“, wie Sandy es genannt hat. Beim durch scrollen der Nummer landet Miles schließlich bei Marcs Nummer. Es klingelt mehrmals aber es geht niemand dran. Da Miles es nicht länger aushalten kann, geht er ins Vermittlungsbüro, welches später mal von Jamie geleitet werden soll.
„Wo ist Marc?“, fragt er den dort sitzenden Nephilim. Der Name ist ihm entfallen. Aber es war irgendwas mit K. Ken, Karl, Kilian..irgendwie so was.
„Hallo Miles. Schön dich zu sehen. Mir geht es auch gut, danke der nachfrage. Kann ich dir vielleicht irgendwie helfen?“, genervt schaut Ken oder Kevin von seinem Computer auf „Was machst du überhaupt hier? Ist in Zwei Tagen nicht der große Tag?“
„Ich habe heute Frei. Gabriel passt auf sie auf. Und jetzt noch mal zurück zu meiner Frage. Wo ist Marc? Er sollte schon längst hier sein.“ Miles versucht, sein nettestes lächeln aufzusetzen. Kevin zieht eine Augenbraue hoch und schaut dann wieder auf den Computer Bildschirm. Mit einer Hand deutet er auf einen der Stühle, die vor dem Schreibtisch stehen. Miles setzt sich hin. Dabei schaut er schnell auf das Namensschild. „Kyle“ Ha! Wusste ich doch. Irgendwas mit „K“. Selbstzufrieden setzt er sich hin und wartet. Dabei erscheint wieder der Dolch in seiner Hand.
„Könntest du das bitte wegstecken? Es macht mich nervös.“ seufzend lässt Miles es wieder verschwinden.
„Und?“
Kyle ignoriert ihn. Steht auf und geht zu dem Aktenschrank. Dort öffnet er eine Schublade und holt einen Ordner heraus. Ich kann nicht lesen, was darauf steht. Das können nur Erzengel, Jamie, Gott und momentan auch Kyle. Aber nur, solange er von Michael die Erlaubnis dazu hat. In diesen Ordnern steht alles über jeden Nephilim drin. Wir schreiben Regelmäßig Berichte auf besonderes (vom Innendienst erfundenes und erstelltes) Papier. Diese Informationen landen Automatisch in den Akten und können nach gelesen werden.
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Die Nephilimprinzessin
RastgeleDie 17 Jährige Jamie ist schwer damit beschäftigt, ihre Geburtstagsfeier vorzubereiten. Leider sind ihr bester Freund Miles und ihr Vater ihr da keine große Hilfe. Tatsächlich benehmen sich die beiden immer merkwürdiger, je näher dieser Tag kommt...