Kapitel 9: Ich hab es doch gewusst! [Teil 2]

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Und da bin ich nun wieder, meine lieben Leser! Das letzte vorgeschriebene Kapitel ist nun da! Sehr lang, wie es nicht anders von mir zu erwarten ist. *pfeift unschuldig*
Viel Spannung, aber das werdet ihr dann selbst herausfinden können. ;)
Wünsche euch viel Vergnügen! ________________________________________________________


Leilas Sicht:

Als ich mit Kouki wieder allein war stieß ich aus Erleichterung unhörbar die Luft aus. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die restliche Zeit über die Luft angehalten hatte. Leicht abwesend, aber dennoch voll und ganz da, tat ich die Decke weg. Kouki ließ ich nun das machen was er zuvor, bevor sein Sohn unangemeldet hineinplatzte, vorgehabt hatte. Es war irgendwie befremdlich, dass ein so gut wie fremder Mann meinen Körper berührte. Noch dazu, dass ich in meiner Zeit nie ein Date mit jemandem gehabt hatte. Genauso wenig hatte ich einen Jungen so nah an mich herangelassen. Man konnte sagen, dass einem solch ein unangenehm verlegenes Gefühl begegnete, wie wenn man bei einem Frauenarzt wäre. So fühlte ich mich in diesem Moment zumindest. Seine Hände, die über meine Haut strichen, wirkten sehr rau. Vermutlich durch die Arbeit, die man in einem Dorf verrichten musste. Schien wohl so, dass er all den anderen Seite an Seite mithalf. Trotz seines hohen Ranges. Dennoch war es auf der Haut nicht so unangenehm wie ich dachte. Die großen Hände des Mannes fühlten sich schön warm an. Zusätzlich bewirkten die Kräuter ebenso eine Wärme, die bei jeglichen Wunden meines Körpers drauf gestrichen wurden.


Auch war der Geruch von Kräutern so beruhigend, dass ich mit gesenkten Lidern friedlich die Augen schloss. Ich blieb dann weiterhin so entspannt als der Dorfälteste damit fertig war. Allein schon diesen Geruch musste ich auf mich wirken lassen. Das wegen der Wärme. Vermutlich lag es an den Kräutern. Denn die Hände von ihm befanden sich nicht mehr dort, um die angenehme Wärme herbeizuführen. Von einem nebeligen Schleier umhüllt merkte ich leicht wie der Dorfälteste mehrere Verbände nahm und diese auf meinem Körper verteilend verband. Ein wenig später als das erledigt war setzte ich mich vorsichtig auf. Besah mir die Verbände. Fast alles war mit dem bedeckt. Nur etwas sah man noch die Haut. »Kommt mir beinahe so vor wie eine Mumie.« Bei dem Vergleich musste ich kurz schmunzeln. Insbesonders hatte Kouki sich mit dem Brustkorb Mühe gegeben, damit der Blick auf meine Brüste verwehrt wurde. Gar nicht mal so dumm. Mit meinem BH würde es nur wieder wehtun. Auch an den Händen waren die Verbände vielschichtig herumgewickelt. Bei meinem Gesicht musste man jedoch nichts machen. Die kleinen Schnittwunden würden mit den Kräutern auch so verheilen. Mir wurde etwas zugeworfen und fing es auf. In meinen Händen hielt ich einen Kimono.


Hier! Zieht Euch den für die Nacht über! Am besten ruht Ihr Euch hier weiterhin aus und schlaft dann! Ich werde hin und wieder bei Euch vorbeischauen und was zu essen mitnehmen!Seinen Worten gelauscht nickte ich. Dann ging Kouki aus dem Raum und ich war allein. Kurz strich ich über den Stoff des schlicht farbigen Kimonos. Schlüpfte sogleich in die langen Ärmel hinein. Zur Befestigung machte ich einen Knoten in dem Gürtel, der ebenso aus Stoff bestand, welcher sich glaubte ich Obi nannte. Ich hing wieder meinen Gedanken nach, während ich einen Kräutertee trank, der mir hingestellt wurde. Dabei zog sich mein Gesicht zusammen. »Der schmeckt ja furchtbar! Zu bitter, als dass man den genießen kann!« Doch ich musste zugeben, dass dieser mir half. Es linderte etwas meine Schmerzen. Und beruhigte mich zugleich. Trotz dessen, dass der Tee mir Beruhigung gab, kam ich nicht zur Ruhe. Dieser eine Kerl machte mir Sorgen. Irgendetwas sagte mir, dass man diesem nicht trauen durfte. Sowie auch gefährlich war. »Diese raubtierhaften giftgrünen Augen...«


Mich erschreckte es, dass dieser der Sohn des Dorfältesten war. »Das passt einfach nicht zusammen! Vom Charakter her sind die sich gar nicht ähnlich! Wie können Vater und Sohn bloß so unterschiedlich sein? Ich verstehe das nicht!« wollte mir das einfach nicht in den Kopf gehen wie solche Unterschiede sich selbst in der Familie deutlich erkennbar machten. Zusätzlich war ich besonders nach dieser Erkenntnis froh, dass ich mit ihm nicht alleine gewesen war. Man hatte es in seinen Augen gesehen, dass er ansonsten nicht gezögert hätte mir die Decke zu entreißen, um sich von meinem entblößten Körper ja nichts entgehen zu lassen. Augenblicklich bekam ich wieder diesen kalten Schauer, welchen Issei in mir hervorrief. »Hoffentlich begegne ich ihm nicht allzu oft...« Etwas später kam Kouki wie versprochen zu mir. Hatte was zu essen dabei, welches er ebenfalls abgemacht für mich hergebracht hatte. Nebenbei erkundigte er sich wie es mir ging. Danach verschwand er aus der Bambus Tür. Das was der Mann mir mitbrachte aß ich auf, trank ebenfalls den Kräutertee leer. Sogleich legte ich mich auf den Futon und zog die Decke hinauf bis ans Kinn, während sich langsam meine Augen schlossen.

Auf der Suche nach den 4 MeerjungfrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt