"Marleneeee" hörte ich meine Mutter zum gefühlt tausendsten Mal von unten aus der Küche rufen. "Ich komm ja schon" rief ich zurück. Ich lief die Treppenstufen zur Küche herunter und schaute in das leicht genervte Gesicht meiner Mutter, die schon seit etwa einer halben Stunde fertig war. "Wir müssen uns beeilen, wenn wir es noch rechtzeitig zum Bahnhof schaffen wollen" "Ist ja gut, ich bin ja schon fertig" sagte ich leicht genervt und zog mir meine Schuhe an. "Los geht's" sagte ich wenig motiviert. Unsere Familie fuhr einmal im Monat für ein paar Tage nach Dresden zu meinen Großeltern, dieses Jahr war mein Vater schon vor uns dort, weil er auf eine Geschäftsreise musste und gerade in der Nähe war. Ich freute mich darauf meine Tante und meinen Onkel wiederzusehen, aber ich konnte schon die Sprüche meiner Großeltern hören: "Du bist aber groß geworden" oder "jetzt lach doch mal und guck nicht immer so traurig." oder "In welche Klasse gehst du nochmal?" Ich stöhnte innerlich auf. Eine Stunde später waren wir endlich am Bahnhof angekommen. Wir stiegen in den Zug ein und meine Mutter legte unser Gepäck auf die Gepäckablage. Wir unterhielten uns über die vergangenen Wochen und über die bevorstehenden paar Tage in Dresden. Nach einiger Zeit stand meine Mutter auf und holte sich einen Kaffee. Ich holte meine Kopfhörer aus meinem Turnbeutel und machte Musik an. Ich lehnte mich zurück und schaute aus dem Zugfenster, während nebenbei "Perfect" von Ed Sheeran lief, mein Lieblingslied. Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn meine Mutter weckte mich auf und sagte mir, dass wir gleich da wären. Ich packte meine Sachen zusammen und wir gingen Richtung Zugtür, wo schon ein paar Menschen standen. Der Zug wurde immer langsamer und kam kurz darauf hin zum Stehen. Wir stiegen aus und mussten uns auch gar nicht lange umschauen bis wir meinen Vater sahen. Er umarmte uns und wir stiegen alle zusammen ins Auto, das Haus meiner Großeltern war nicht sehr weit vom Bahnhof entfernt, deshalb waren wir relativ schnell dort. Meine Oma stand schon in der Tür und kam auf uns zu. Sie umarmte uns eine gefühlte Ewigkeit lang und dann gingen wir rein. Ich schlief im Gästezimmer und meine Eltern ein paar Räume weiter, im alten Schlafzimmer meines Onkels.
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Ein letzter Atemzug
Genç KurguIn dieser Geschichte geht es um ein Mädchen namens Marlene, die an ihrem 14. Geburtstag erfährt dass sie Krebs hat. In einer Klinik für krebskranke Kinder lernt sie Max kennen, der ihr durch diese schwere Zeit hilft und nach einiger Zeit sogar Gefü...