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"Draußen ist ja das reinste Schneechaos"
bemerkt mein Vater nach der Bescherung. Er steht am Fenster, einen Arm hinter dem Rücken und ein Glas Rotwein in der Hand.

"sag mal Julian? Wie ist das denn jetzt eigentlich mit Lou? Wann holst du sie ab?"

Ich schlucke und schenke mir selbst einen weiteren Schluck alkoholfreien Sekt ein. Ich verabscheue Sekt und die Tatsache, dass dieser hier alkoholfrei ist, macht es nicht unbedingt besser. angewidert sieht Jascha mich an. Er hegt im Normalfall den selben Ekel gegenüber dieser Plörre.

"Julian?"
fragt Mama nochmal.

"Sie ist doch mit Fahrrad gefahren." Murmele ich unverständlich. "Nuschel nicht so in deinen, nicht vorhandenen, Bart!"
weißt Jannis mich an und findet sich selbst etwas zu lustig.

"Verbietet dem Jungen Alkohol." Kommentiert Jascha.
"Der Junge ist leider Volljährig."
seufzt mein Vater.

"Sie hat doch das Fahrrad genommen."
Wiederhole ich etwas deutlicher.

Ein Husten kommt vom Fenster. Papa hat sich an seinem Wein verschluckt. "Bitte was?"
Fragt er.
"also bitte, das Mädchen kann beim besten Willen nicht da durch fahren. Nicht alleine und nicht bei diesem Schneefall!"

Schuldig schaue ich auf meine Hände und spiele an meinem Ring herum. Strafend schaut mein Vater mich an. Mama mustert mich mitleidig.
"ich versuche sie anzurufen, ja? Hast du schon etwas getrunken?" Fragt sie mich.

Mein Blick wandert zum Glas vor mir. Wahrheitsgemäß schüttele ich mit dem Kopf.

"Na das ist doch super. dann kannst du sie mit dem Auto holen und das Fahrrad, bleibt dann halt ein paar Tage am Altenheim stehen. das wird dort wohl niemand wegholen."
sie zwinkert mir zu.

"Ich glaube nicht, dass sie von mir abgeholt werden möchte."
spreche ich die unangenehme Tatsache aus und schaue noch immer nicht von meinen Händen auf.

"Zwangsläufig wirst du sie aber holen müssen."

Meint Papa wenig empathisch.

𝓑𝓻𝓮𝓪𝓽𝓱𝓲𝓷𝓰 𝓲𝓷 𝓽𝓱𝓮 𝓼𝓷𝓸𝔀𝓯𝓵𝓪𝓴𝓮𝓼 || A Julian Brandt FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt