Ein Gefühlsschwall an Erinnerungen explodierte in Bucky. Ihre Hand ruhte noch immer auf seinem Arm.
Ich kann dir gar nichts erklären.
Langsam drehte sich seine Füße, sodass sie den Griff doch lösen musste. Schweigend sah er ihr in die Augen.
„Bei welchem Arzt warst du?"
„Wie bitte?" Olivia blickte ihn verdutzt an. „Was ist das denn jetzt für ein Themenwechsel?" Sie verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.
So als ob das Universum die Tragödie zeigen wollte, fing es zu weinen an. Der Regen prasselte auf sie nieder. Dennoch, eine irritierende, angenehme Ruhe legte sich über beide. Eine kleine Blase umhüllte sie.
„Entschuldige." Bucky grinste verschmitzt. Steve hätte jetzt wahrscheinlich einen Plan.
Er war der Meinung gewesen das sein bester Freund sich schon immer besser Pläne zurecht legen konnte, als er selbst. „Ich... Ich habe mit meinen Gefühlen zu kämpfen. Und eigentlich mach ich das falsche. Ich will was anderes... ich komme von dir nicht los!... Ich." Er stoppte, seufzte.
Von einem Krieg bin ich in den nächsten gekommen. Da Tote, hier Tote. Alle um mich herum sind gestorben. Auch du. Und jetzt bist du hier und wir sind wieder im Krieg.
„Bucky... wir gehen uns schon wieder aus dem Weg... die ganze Zeit... du fühlst dich nicht wohl mit dem was zwischen uns passiert ist. Antworten werde ich keine bekommen, so wie es aussieht. Ich denke ich werde umziehen." Dir dies so zu sagen Buck, ist zwar nicht ideal. Aber anders sehe ich dich sonst nicht. dachte sie. Olivia seufzte leise. „Ich weiß das ist unpassend und alles. Aber wir beide leiden und... naja das will ich nicht." Tränen glänzten in ihre Augen.
Der Regen hatte mittlerweile die Kleidung der beiden durchnässt. Aber frieren tat er nicht. Sie ebenso.Und genau das lies Bucky wieder stutzig werden.
„Nein...", zischte er sich selbst mahnend über die Lippen. „Nein..."
„Nein was?" Ihre Lippen lächelten unschuldig. Ihre Augen fixierten sein Gesicht. Der Soldat kaute auf seiner Unterlippe rum.
„Du erinnerst dich.", hauchte er unsicher. Er schritt auf sie zu. Die junge Frau ging automatisch paar Schritte zurück. Ihr Herzschlag beschleunigte sich.
„Was redest du da?!", zickte sie gestresst.Mit einemmal spürte sie die kalte Wand in ihrem Rücken. Wie ein verschrecktes Jungtier drückte sie sich dagegen. Bucky's Augen glänzten wie eines Jägers, welcher seine Beute hatte.
Aber anstatt das es einen großen Knall gab, legte er seine Hände an ihre Wangen.
„Sag mir das du dich erinnerst. Bitte.", hauchte er. Er legte seine Stirn leicht an ihre. Seine Augen hatte er geschlossen, wie beim Gebet. „Bitte." Er klang flehend.Die Kälte hatte sich aus den Knochen verzogen. Olivia war nach kurzem Zögern zu ihm mitgekommen. Nun war sie vor Erschöpfung eingeschlafen.
„Und?", rauschte Steve's Stimme durchs Telefon.
„Und was?", schnauzte Bucky. Er war frustriert. „Natürlich erinnert sie sich nicht... Du bist dir sicher das diese Leitung nicht abgehört wird?"
„Ja. Vertrau mir. Um deine Wohnung hast du dich ja gekümmert." Ein leichtes schmunzeln jagte über Steve's Lippen. Er wusste wie schwer Bucky sich in irgendetwas einbringen konnte. Seit dem Streit mit Tony erst recht. Viele hätten ihn gerne gehen lassen. Tief unter die Erde wandern lassen.
„Es wäre dämlich wenn sie meine Wohnung mit verwanzt hätten. Ich gehe davon aus, das es ihre ist."
„Natürlich wird dem so sein.", bestätigte Steve. „Warum bist du davon ausgegangen das sie, nur weil sie nicht gefroren hat, ihre Erinnerung wieder bekommen hat."
„Weil Frauen ständig frieren. Vor allem bei solchem Wetter."
„Buck..."
„Steve..."
Ein Schweigen legte sich übers Telefonat. Bis Bucky das Gespräch wieder aufnahm. „Ich werde kein Bericht erstatten. Ich werde sie Stück für Stück in die Vergangenheit führen. So wie mein Psychologe das mit mir gemacht hat."
„Sicher das du das hinbekommst?"
„Ja. Muss ich. Ich habe die Akte nochmals durchgelesen. Sie war schwanger von mir."
„Das... tut mir leid..."
„Mir auch. Aber genau das macht mich unruhig."
„Das du Vater geworden wärst?"
„Nein. Ich und Vater, nein. Das hätte nicht funktioniert. Ich meine die Zeile mit der Sterilisation. Ich habe es euch gezeigt gehabt, Tony und dir. Aber ihr habt es nicht verstehen können, in voller Gänze."
„Ja, ich weiß. Aber was willst du mir jetzt sagen? Es ist normal das manchmal Operationen schief gehen."
„Schon, das ist mir klar." Er zündete sich eine Zigarette an. Die Straßen waren vom liegen geblieben Regenwasser getränkt. „Sie war vor paar Wochen beim Arzt. Also im Krankenhaus, weil sie operiert wurde. Und rate mal wo, an ihrer Gebärmutter."
„Ja.. aber..."
„Hydra ging bei den weiblichen Soldaten immer auf Nummer sich. Erst Sterilisation. Und zu einem späteren Zeitpunkt die komplette Entfernung. Ihr wurde nach dem Vorfall alles entfernt. Also warum hatte sie so eine Operation, wenn es nichts zu operieren gibt?!"
Steve überlegte. Das war eine gute Frage. Aber dennoch wunderte er sich. „Wieso entfernen sie nicht sowas von Anfang an? Auf einmal?"
Bucky verdrehte seine Augen. Er zog erneut an seiner Zigarette. „Was weiß ich. Ich war nie in der Position darüber nachzudenken. Ich habe eher die Vermutung das sie aktiviert wurde. Hydra existiert noch immer... jetzt ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie sich zeigt." Es rauschte. „Steve? Hallo?"
Das tuten ertönte.
Anscheinend ist die Leitung tot.
Er drückte seine halbe Zigarette aus und lief wieder hinein. Olivia war aufgewacht, unschlüssig sah sie ihn an.
„Das wolltest du mir nicht sagen?" fragte sie leise. „Das ich wie du bin?"
„Was hast du alles gehört?" Er spannte sich an. Er wollte unbedingt vermeiden das die Schwangerschaft zur Sprache kam.
„Nur das Ende.", sagte sie leise. „Also... also ich habe keine Erinnerungen, ja?..."Nickend lief er auf sie zu und setzte sich an die Bettkante. „Lass mich dir helfen.", setzte er an, wurde aber von ihr unterbrochen.
„Was ist wenn ich meine Erinnerungen gar nicht haben möchte?"
DU LIEST GERADE
Breathe {Bucky}
FanfictionFanfiction - Die Story hat nichts mit der original Handlung von Bucky Barnes - Marvel etc. zu tun! !Bilder gehören nicht mit! ~~~ Woher kennen sie sich? Definitiv nicht aus dem positiven Abschnitt des Lebens.