"Na endlich!"

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Sie blickt auf und wir bleiben stehen.
"Thompson", sage ich etwas kühl und mustere sie. Sie sieht nicht gerade glücklich aus. Was sie wohl hat? "McDougan", sie nickt steif und ich ziehe eine Augenbraue leicht hoch. "Komm, Felicitas, lass uns damit aufhören. Das ist langsam echt kindisch. Es tut mir leid, dass ich so an die Decke gegangen bin, ja?" Ich gehe zwei Schritte auf sie zu und blicke ihr in die Augen. Tränen sammeln sich denen. Sie schüttelt leicht den Kopf. Bitte? Nimmt sie meine Entschuldigung etwa nicht an!? Was denkt die, wer die- "Dir sollte es nicht leid tun. Ich bin doch Schuld an dem ganzen. Mir tut es leid." Erstaunt sehe ich sie an. Vielleicht sollte ich etwas mehr warten, bevor ich so über jemanden denke. Ich nicke leicht und halte meine Hand hin. "Schwamm drüber?", frage ich. "Schwamm drüber", sagt Feli etwas erleichtert. Wir schütteln uns die Hände und lächeln etwas unsicher. Dann fängt sie an zu schluchzen und ich ziehe sie zu mir. "Hey, nicht weinen! Wir haben uns doch wieder vertragen", spreche ich sanft und tätschle ihren Kopf. "Ja, ich weiß. Aber... Ich hab dich echt vermisst Mary. Streiten wir bitte nie wieder so?" Ich muss leicht lächeln. "Sowas kann man nicht versprechen, weil es immer Uneinigkeiten geben wird... Aber ich kann dir versprechen, dass wir reifer werden und es mehr wie Erwachsene lösen werden. Wir werden es besser lösen." Feli nickt und schnieft einmal. Ich löse mich von ihr und lächle sie aufmunternd an. "Komm, wir gehen ein Stück." Wieder nickt sie nur, ich hake sie bei mir unter und wir gehen los. Wir gehen quasi die übliche Runde, die wir sonst immer gehen und  reden über alles, was die letzten Tage passiert ist. Letztlich kommen wir bei ihr zu Hause an und wir gehen in den Garten zu den Schaukeln. Kichernd über einen Versprecher von mir setzen wir uns auf diese. "Das ist der beste Versprecher von dir, den ich je gehört habe, Mary!", schallt Felis Lache durch die Nacht.

Am nächsten Tag wachen wir, von der Sonne geweckt auf. Und zwar auf den Schaukeln. Ich rüttle  leicht an Feli, bis sie schließlich ihre Augen öffnet. "Wir sind auf den Schaukeln aufgewacht!", kichere ich und sie stimmt mit ein. "Komm, gehen wir besser rein. Also du zu dir und ich zu mir. Deine Mom macht sich sicher schon Sorgen!" Fröhlich lächelnd und leicht hüpfend mache ich mich auf den Heimweg und klettere über den Gartenzaun zu uns. Tatsächlich finde ich eine halb aufgelöste, halb hoch besorgte Mom in der Küche vor. "Mom?", frage ich und gehe zu ihr. Sie blickt auf und kommt zu mir geeilt. Mit ihrer Umarmung macht sie Hagrid schon wirklich fast alle Ehre. "Oh bei Merlin, mach das nie wieder! Ich war verrückt vor Sorge!" Ich löse mich aus der Umarmung und drücke Mom in den nächstbesten Stuhl. Sie steht gleich wieder auf, aber ich drücke sie zurück. "Du brauchst jetzt erstmal einen Beruhigungstee und Riechsalz", sage ich und deute auf sie. "Und ich was zu essen!" Ich mache mich ans Frühstück und während der Tee kocht ziehe ich mich um. In luftiger Kleidung bin ich nun wieder unten am Tisch. "Und nun erklär mir, junge Dame, was dich dazu verleitet hat mitten in der Nacht zuverschwinden und erst jetzt wieder hier aufzukreuzen!" Mom seufzt und schüttelt den Kopf. "Und ich dachte, das ist noch ein bisschen hin, bis sowas passiert!" "Ich konnte nicht wieder einschlafen, also bin ich raus!", sage ich und greife nach Brot und Marmelade. "Mit meinem Zauberstab habe ich die Pflanze unter meinem Zimmerfenster größer werden lassen, bin an ihr runter und dann spazieren. Und rate mal wen ich da getroffen habe!" "Oma Isobel?" "Nö!", grinse ich. "Neville?" Ich schüttel den Kopf. "Felicitas!" Mom zieht eine Augenbraue hoch. "So?" "Jup!" "Und dann?" "Wir haben uns wieder vertragen", sage ich schulterzuckend, als sei es das allergrößtenormalste der Welt. Mom stellt ihr Tasse runter und wirft ihre Hände in die Luft. "Na endlich!" "Huh-?" "Wurde auch langsam Zeit! Das war wirklich nicht mehr auszuhalten!" "Oh, hehe", nervös kratze ich mich am Hinterkopf. "Nun ja, ähm, also-" "Dennoch haben wir ein Hühnchen zu rupfen, junge Dame! Einfach so verschwinden! Fenster offen, keine Notiz! Weißt du eigentlich was du mir da für einen Schrecken eingejagt hast? Ich hab mir solche Sorgen gemacht, Mary! Mach das nie wieder!" Ich nicke etwas bedrückt und blicke auf den Teller vor mir herab. Mom seufzt. "Jetzt bist du ja wieder da. Nun, habt ihr denn schon irgendwelche Pläne?" "Nö, eigentlich nicht, ne", ich zucke mit den Schultern und schüttel meinen Kopf. "Dann hätte ich da was. Wir haben doch noch einen Tag am Strand offen!"

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Sorry, diesmal ist es ein sehr kurzes Kapitel. Meine Uroma ist kürzlich verstorben und ich hab nicht wirklich Energie für irgendwas. Deshalb werden generell erstmal bei keiner Story weiter irgendwelche Updates kommen, auch wenn es sowieso schon so ist. LG Clara

Zitronenbonbons - Erste Versuche einem näher zu kommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt