Mary P.o.V.
"Mum!?", rufe ich durch's Haus und warte auf ihre Antwort. "Ja, Mary, Liebes?" "Hast du meine Strümpfe gesehen?" "Deine Strümpfe?" "Also, ich weiß ja nicht, aber man munkelt, dass es im Winter kalt werden soll!" "Hast du schon auf der Wäscheleine geguckt?" Eilig renne ich zu dieser und finde sie da tatsächlich. "Solltest du nicht schon längst fertig mit Packen sein?" Ich verziehe das Gesicht und nicke leicht. "Ja, sollte ich. Aber ich hab die ganzen letzten Tage auch mit Felicitas und Neville gespielt! Da habe ich nicht so viel Zeit zum Packen gehabt!" Ich gehe an Mum vorbei und sie streicht mir einmal über den Kopf. "Und? Schon aufgeregt?" "Naja..." Natürlich bin ich aufgeregt! Morgen geht es los nach Hogwarts!! Klar, ich bin da praktisch aufgewachsen, aber da zur Schule zu gehen ist wieder was anderes. Ich hab so richtigen Unterricht, lerne gaanz ganz viele neue Leute kennen und ich werde in ein Haus eingeteilt! Aber ein anderes Ding, ich weiß nicht mal, ob ich mich drüber freuen soll oder besorgt sein sollte, Harry Potter und ich sind im gleichen Jahrgang! Das kann ja nur interessant werden!"Uuund?", fragt Feli und rutscht näher zu mir. "Ich weiß es doch selber nicht!" Die ganzen letzten Tage schon fragt sie mich, in welches Haus ich denn gerne möchte. Ich weiß ja selber nicht mal, wo ich rein will, wie soll der Hut das denn dann wissen! Merlin, das ist doch auch echt doof... "Reich mir mal die Bluse da", sage ich und halte meine Hand ihr schon entgegen. Sie gibt sie mir und reicht mir kurz darauf die ordentlich zusammengelegten Strümpfe. "Wie meinst du, wird das?" "Wie wird was, Feli? Es gibt dutzend Dinge, die krass sein können." "Alles. Das Schuljahr, die Einschulung, die Fahrt... Ach, ich bin schon so aufgeregt, das glaubst du gar nicht!" Ich mustere sie leicht und hebe eine Augenbraue etwas an. "Ne, kann ich mit absolut nicht vorstellen, dass du aufgeregt bist." "Man, Mary!", ruft sie bockig und haut mir auf den Oberarm. "Ich mein ja nur..." "Bist du denn gar nicht aufgeregt?" Ich stoppe in meiner Bewegung und schaue mich nachdenklich um. Ja, bin ich aufgeregt? "Naja... Ich habe ja schon ziemlich viel Zeit in Hogwarts verbracht, beim aufwachsen und so... Klar, Mum hat mir einige Sachen mit Absicht nicht gezeigt, damit die Magie da für mich bleibt, aber ich kenne ja so vieles auch schon. Auch war ich zwar jetzt die letzten vier Jahre nicht da, sicherlich hat sich was verändert, aber das bezweifle ich. Offensichtlich werde ich nicht eines der Kinder sein, das über alles hochbegeistert ist, aber natürlich bin ich beeindruckt. Ich hab das ganze ja auch noch nie als Schülerin gesehen. Ich war immerhin ein kleines Kind in Hogwarts und hab wahrscheinlich eher genervt oder so..." "Also bist du aufgeregt?" Ich nicke leicht. "Nur halt nicht so wie du. Oder doch, aber ich behalte es wahrscheinlich eher für mich..." "Du bist manchmal echt komisch, weißt du das?", sagt Feli und blickt mich aus großen Augen an. "Na danke auch", murmel ich und werfe ihr ein Sockenpaar-Knödel gegen den Kopf. "HEY!"
"Mary, Liebling, aufstehen!", flüstert Mom liebevoll, streicht über meinen Kopf und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. "Aufstehen", wiederholt sie trällernd und öffnet die Vorhänge. Sonnenlicht strömt warm und angenehm in den Raum und kitzelt meine Haut. Ich strecke mich und langsam fängt mein Gehirn an zu funktionieren. Ach, heute geht es nach Hogwarts... Ich lächle leicht bei dem Gedanken. Heute geht es nach Hogwarts. Heute geht es nach Hogwarts!
"Heute geht es nach Hogwarts!", rufe ich dann und springe aus dem Bett. "Dir auch einen schönen guten Morgen, mein Kind", sagt Mom, kichert vor sich hin, streicht mir noch einmal über den Kopf ehe sie dann meinen Raum verlässt. Eilig ziehe ich mich an, mache mich fertig und alles und stolper die Treppe hinab in die Küche. "Mary, nicht rennen auf der Treppe!", höre ich Mom aus dem Arbeitszimmer. "Ich pass ja auf!" "Ja ja, in Hogwarts machst du mir das nicht! Ich will nicht in den Krankenflügel kommen, damit mir Poppy deine ausgeschlagenen Zähne hinhält!" Genervt rolle ich meine Augen. Ich bin doch kein Baby mehr! Ich habe doch Augen im Kopf und untalentiert im Gehen bin ich nun auch wieder nicht! In der Küche angekommen erwarte ich eigentlich Albus am Frühstückstisch sitzen, aber sein Platz ist leer. "Kommt Albus gar nicht mehr?" "Wie bitte?", Mum kommt in die Küche und guckt mich entgeistert an. "Ich sag, kommt Albus nicht zum Frühstück?" "Mary, mein Herz, er ist Schulleiter und heute ist der erste Schultag, da hat man viel zu tun." "Trotzdem", murmle ich und plumpse auf meine Stuhl. Mum setzt sich auch und füllt sich Kaffee ein. Danach hält sie mir den Brotkorb hin und ich greif auch zu, aber noch im gleichen Moment wird mir schlecht. Ich starre die Brotscheibe auf meinem Teller an und beiße auf meiner Unterlippe rum. "Alles in Ordnung?", fragt Mum und schaut mich über den Tassenrand hinweg an. Ich schüttel nur den Kopf. "Mhm", mache ich. "Was hast du denn?" "Mir ist schlecht." "Aufregung?" Ich nicke langsam und hebe meinen Blick vom Teller. "Mary, du musst trotzdem was essen. Du bekommst erst heute Abend was zu essen und die Sachen vom Wagen im Zug machen nicht satt. Das ist nur Naschkrams." Mum nimmt sich meinen Teller und bestreicht es mit Frischkäse und Marmelade. Sie hält es mir hin und nickt mir zu. "Du wirst es mir später noch danken." "Aber mir ist wirklich schlecht, Mum. Ich hab Angst gleich zu spucken!" "Einen Bissen nur, Mäuschen!" Ich nehme ihr den Teller aus der Hand und stelle ihn vor mich. Skeptisch betrachte ich das Brot vor mir, beiße aber schließlich doch hinein. Mum lächelt zufrieden, aber mir wird fast noch schlechter. Obwohl, warte mal. Es wird besser, aber langsam. Vielleicht hatte Mum recht? Deswegen, und Mum zu Liebe, esse ich das Brot auf und esse noch eines. "Mehr mach ich aber nicht. Ich bin satt." "In Ordnung, aber ich mach dir noch welche für die Zugfahrt. Du kannst schon aufstehen und den Rest einpacken, wenn du willst." Ich stehe auf, gebe Mum einen Kuss auf die Wange und gehe wieder rauf in mein Zimmer, wo der riesige Koffer liegt. Mum hat den Stauraum magisch vergrößert, damit mehr reinpasst. An Kleidung ist schon alles drin, was mir fehlt ist mein Waschzeug und so. Ich mach mich also fertig und alles und pack den Rest ein und dann wird der Koffer geschlossen. Krass, morgen bin ich um diese Zeit einfach in der Schule und lerne schon über, keine Ahnung, vielleicht Zaubertränke! Oder Verwandlung! Oh, oh! Verteidigung gegen die dunklen Künste! Uhh, das wird sicher toll! "Ach", seufze ich mit einem breiten Lächeln und lasse mich auf mein Bett fallen. "Das wird so toll werden..."
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Zitronenbonbons - Erste Versuche einem näher zu kommen
Fanfic(Band eins der Zitronenbonbons-Reihe) Minerva McGonagall ist schwer verliebt und wahrscheinlich auch hoffnungslos. Und zwar in Albus Dumbledore! Sie will ihn vergessen, was ja offensichtlich nicht so einfach ist, schließlich ist er ihr Boss. Aber d...