Malfoys dunkle Wahrheit und Abba

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Mary P.o.V.
Am nächsten Morgen wache ich lächelnd auf. Ich hatte von ihm geträumt. Von Draco Malfoy... Hach, diese sturmgrauen Augen und sein Haar! Und sein makelloses Gesicht! Er war so süß! Ich merke gar nicht, dass ich mich anzog und mich fertig machte und die ganze Zeit lächel. In einem knielangen Kleid komme ich die Treppe runter und gehe in die Küche. Da sitzt Mama am Esstisch und liest den Tagespropheten. Sie blickt auf als sie mich sieht. "Warum lächelst du denn so?", fragt sie und nimmt einen Schluck Tee. "Ich habe wundervoll geschlafen und wunderbar geträumt", sage ich verträumt und stütze meinen Kopf auf meine Hände. Verträumt lächelnd schließe ich die Augen und denke an den Traum. Ich höre Mama seufzen. "Möchtest du Tee?" "Gerne!", träller ich und öffne wieder meine Augen. Mama schenkt mir gerade Tee ein und ich beginne mir Porridge aufzufüllen. Ich streue etwas Schokoladenstreusel rüber und schneide mir noch Bananen klein. Dann fällt mir ein was Mama gestern meinte wegen den Malfoys. Soll ich sie fragen? Ich sollte es... In Ordnung. Mary, du fragst sie jetzt. So schlimm kann es ja nicht sein! Ich räusper mich und schaue zu Mama. "Du, Mooom?" Sie blickt zu mir und lächelt etwas. "Was denn, Mary?" "Du meintest gestern etwas von den Malfoys... Und ich wollte dich fragen, was es denn nun mit denen auf sich hat." Mama hat gerade einen Schluck Tee genommen und sich daran verschluckt. Ich klopfe ihr leicht auf den Rücken. Dann räuspert sie sich auch kurz und schaut mich dann ernst an. "Du weißt ja, dass deine Eltern von Todessern ermordet wurden", sagt sie und ich nicke. "Seine Eltern waren IHM recht nahe. Sie waren wahrscheinlich sogar seine treusten Gefolgsleute. Und der Vater von Draco Malfoy hat dein umgebracht", sie spricht recht leise. Meine Augen weiten sich. Was? "Aber Draco ist ja nicht sein Vater oder seine Mutter. Er ist doch bestimmt anders!"

Minerva P.o.V.
Mary guckt mich durch ihre blauen Augen hinweg an. Sie hat einen undefinierbaren Blick. In ihrer Stimme lag gerade ein Hauch von Hoffnung. "Trotzdem... Pass einfach ein bisschen auf", sage ich und widme mich wieder meinem Frühstück. Sie kann so stur sein. Und wenn sie am Ende traurig ist wegen ihm... Das will ich mir gar nicht vorstellen. Wir essen auf und Mary hilft mir beim abräumen. Felicitas kam wenig später vorbei und jetzt hören sie im Wohnzimmer Abba und singen laut mit, während ich meinen Unterricht vorbereite. Dann singen die Mädchen auf einmal The Winner takes it all. Beim Refrain klopft es an der Haustür. Wenig später kommt Albus in die Küche. Er grinst vor sich hin und ich gucke ihn über meine Brillengläser hinweg an. "Seid wann mögen die Mädchen denn solche Musik?", fragt er und kichert. "Albus, die Band heißt Abba und war, oder besser ist, sehr beliebt bei den Muggeln. Seid vorgestern oder so hören sie diese ganzen Lieder rauf und runter und können sogar schon die Texte auswendig!" Wir lachen etwas. "Na hoffentlich können sie sich Sachen im Unterricht genauso gut merken!", sagt er lachend und lässt sich auf dem Stuhl neben mir nieder. "Das will ich doch hoffen!"

Mary P.o.V.
Wir sind hoch in mein Zimmer und reden. "Feli, wir sollten das aufgeben. Die beiden sind einfach blind. Zwei hoffnungslose Fälle." "Spinnst du? Also ich gebe nicht auf!" "Die beiden sind immer noch auf der Freundschaftsbasis, selbst nach dem ganzen was passiert ist! Die sind doch wirklich hohl!" Ich seufze. "Außerdem, spätestens wenn wir in Hogwarts sind, müssen wir das aufgeben. Bei mir wäre es vielleicht noch okay, aber wenn du das mit machst, dann könntest du im hohen Bogen von der Schule fliegen und das wollen wir beide doch nicht!" Feli nickt niedergeschlagen. "Dann sind die beiden jetzt auf sich allein gestellt." "Wenn beide in einander verliebt sind, dann werden sie sich das schon sagen. Die sind beide erwachsen! Wir halten jetzt nur unsere Nase da raus." "Fein... Oha, stell dir mal vor wie das wäre, wenn die zusammen kommen und die ganze Schule und so davon Wind bekommt! Die ganze Presse und so. Wahrscheinlich werden dann auch einige sagen, dass du bevorzugt wirst oder so, oder du wirst gemobbt oder so!", sagt Feli und wirkt etwas aufgescheucht. Ich sehe sie aus großen Augen an. "Das... Merlin, da hast du recht!" Wieder seufze ich. "Aber ich denke, das wäre mir egal. Sie ist meine Mutter, ich liebe sie und bin glücklich, solange sie es ist. Warum sollte ich meinen Rang der Beliebtheit oder so meiner Mutter vorziehen? Nein, das würde ich nicht machen. So kaltherzig bin ich nicht." "Du hast zu viel Zeit mit Dumbledore verbracht", sagt Feli lachend. "Wenn er fast jeden Tag hier verbringt? Da bleibt mir ja nicht viel übrig." Wir lachen beide. "Oh Feli, das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt!" Aufgeregt sehe ich sie an. "Was ist denn?" "Ich habe in der Winkelgasse einen Jungen getroffen-" Weiter komme ich nicht, denn Feli quietscht aufgeregt auf. "So, nachdem wir uns beruhigt haben, möchte ich dir gerne mehr erzählen", sage ich grinsend. Feli nickt eifrig und faltet ihre Hände im Schoß zusammen. "Also, Mom und ich waren ja in der Winkelgasse und als wir die Apotheke betreten haben, ist sie vor mir rein gekommen. Ich habe quasi hinterher gehängt. Mir kam ein blonder Junge entgegen, der super gut aussieht und einfach...", ich seufze und blicke verträumt aus dem Fenster. Feli kichert leise. "Da ist jemand verliehiiiebt!", sie pickst mir in die Seite. "Er heißt Draco Malfoy..." Feli hört auf zu kichern und ich sehe wieder zu ihr. Sie sieht mich entgeistert aus großen Augen an. "Malfoy? Heißt sein Vater Lucius Malfoy?" Ich nicke etwas betrübt. "Mary, du weißt was das für Leute sind, oder?" Wieder nicke ich. "Ja", seufze ich, "Ich habe Mom gefragt und sie hat mir das dann halt so erzählt und alles..." Etwas traurig sehe ich zu Boden. "Aber wer sagt denn, dass er auch so ist wie seine Eltern? Er kann doch auch ganz anders sein!" "Ja, das schon, Mary... Aber wenn ihr wirklich mal zusammen kommen solltet, dann solltest du aufpassen. Ich meine, sein Vater ist echt ein Idiot. Er ist reich und bildet sich darauf eine Menge ein." "Geld interessiert mich nicht." "Ja, aber Draco vielleicht?" "Selbst wenn ist mir das egal. Er muss entscheiden was für ihn wichtiger ist und wenn das eben nicht ich bin, dann muss ich damit leben. Außerdem kennen wir uns noch gar nicht richtig. Vielleicht sollten wir erstmal Freunde werden und uns besser kennenlernen." "Mary, du bist echt durch. Wenn du nach Gryffindor kommst, will er sowieso nichts mehr mit dir zutun haben. Seine ganze Familie hasst Gryffindors und Muggelstämmige finden sie auch nicht so toll." Entgeistert sehe ich sie an. "Warum sollte er nichts mehr mit mir zutun haben wollen, wenn ich in Gryffindor lande?", sage ich und etwas Wut schwingt in meiner Stimme mit. "Warum ist denn ein so großer Unterschied? Warum sollte denn ein simples Haus so viel Unterschied zwischen uns treiben? Warum sollte es ein Keil zwischen uns bilden?" "Warum sollte er überhaupt etwas für dich empfinden? Vielleicht bist du ja gar nicht sein Typ!" "Und warum hat er mir dann einen Handkuss gegeben?" "Als ob er das gemacht hat!" "Ja, hat er!" Feli seufzt verächtlich auf. "Das sagst du doch nur!" "Bist du etwa neidisch?", frage ich süffisant. "Warum sollte ich das denn sein?" "Och, keine Ahnung! Ein gutaussehender Jungey, der sehr freundlich ist, interessiert sich ausnahmsweise mal für mich und nicht für die hoch wohlgeborene Felicitas Thompson, sondern für die langweilige Mary MacDougan! Warum kannst du dich nicht freuen!?" "Warum sollte ich!?" "Weil beste Freunde das eben tun!" "Dann sind wir wohl keine Freunde mehr!", schreit Feli, erhebt sich und stürmt raus. "Ich hasse dich!", schreie ich ihr noch hinterher. "Ich dich auch!", ertönt die erboste Stimme Felicitas' von unten. Dann ist es still. Ich schmeiße mich auf's Bett, nehme mir ein Kissen und presse es mir auf mein Gesicht. Dann lasse ich alle meine negativen Gefühle raus und schreie in das Kissen. Wütend winde ich mich auf meinem Bett und lasse das Kissen wieder in Ruhe. Ich lege mich auf die Seite, mit dem Rücken zur Tür. Dann klopft es an der Tür. "Was willst du?", frage ich unwirsch. Die Tür geht auf und wenig später wieder zu. "Mary, was ist passiert? Und warum redest du so mit mir?", fragt Mom besorgt, gleichzeitig aber auch streng. "Ich will alleine sein. Geh wieder", sage ich bissig und rolle mich mehr zusammen. Mom seufzt auf und geht zur Tür. "Warte", sage ich leise, als sie in der Tür steht. Mom bleibt stehen, ich drehe mich zu ihr und stehe auf. Ich gehe zu ihr und nehme sie in den Arm. Verzweifelt kralle ich mich an Mom und vergrabe mein Gesicht an ihr. "Tut mir leid. Ich... Ich will nicht alleine sein... Kannst du bei mir bleiben?", nuschel ich. Mom streicht mir über den Kopf. Wir setzen uns auf mein Bett und ich kuschel mich mehr an sie. "Magst du mir erzählen was passiert ist?", fragt Mom sanft. Ich zucke mit den Schultern. "Felicitas und ich hatten einen Streit. Und eigentlich ist der Grund ziemlich blöd und dumm. Ich meine, darüber würden sich vielleicht 14 Jährige streiten, nicht Elfjährige..." Ich schlucke hart und schließe die Augen. Es ist eigentlich sogar ein bisschen peinlich... Mom knufft mich etwas an sich. "Worüber habt ihr euch gestritten?" "Draco Malfoy", nuschel ich leise, eigentlich unverständlich. "Was?" "Felicitas und ich haben uns wegen Draco Malfoy, Malfoy Junior, gestritten", sage ich beschämt. Schüchtern sehe ich zu Mom hinauf. Diese sieht mich erstaunt an. "Ihr habt euch wegen einem Jungen zerstritten?" Ich nicke und sie seufzt auf. "Ich hab dich gesagt, dass es dumm ist." "Mary, es ist nicht dumm, nur vielleicht etwas früh. Ihr seid beide erst elf." "Ich weiß, es ist doch auch wirklich bescheuert...", hauche ich. "Aber sie hat recht. Warum sollte er überhaupt was mit mir zu tun haben wollen?" Dann seufze ich genervt auf. "Siehst du? Ich verhalte mich wie eine hormongesteuerte, pubertierende Teenagerin, die sich in irgendeinen Jungen verliebt hat, der out of Leauge ist." "Out of Leauge?" "Nicht erreichbar, nicht in deiner Liga eben." Ich merke wie Mom den Kopf schüttelt. "Mary, du machst dir wirklich zu viele Gedanken. Lass den Sachen doch einfach erstmal einen freien Lauf." Ein leichtes Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. "Ich habe selber keine Idee, was mit mir abgeht, Mom. Felicitas und ich sind keine Freunde mehr, ich habe mich in Draco verguckt, mein Leben geht den Bach so dezent runter und die einzige Bezugsperson in der Umgebung bist du. Mit Hermine kann ich nicht reden, weil sie in London lebt, Neville... lassen wir das. Und Felicitas fällt jetzt sowieso weg." Es macht leise miau und Sharon schnurrt leise rum. Ich löse mich aus der Umarmung, bücke mich runter und hebe Sharon sachte hoch. Sanft streiche ich über das schwarz-weiß Fell und sie schnurrt leise. "Natürlich hab ich noch dich..." Ich knuddel sie an mich und Mom kichert leise, als Sharon mauzt, als würde sie mich verstehen und mir was sagen wollen. Dann sitzt Mom in ihrer Animagusgestalt neben mir und redet mit Sharon. Lächelnd sitzt sie dann in Menschengestalt wieder neben mir. Fragend blicke ich sie an. "Unsere kleine Sharon findet es sehr blöd, dass es dir anscheinend so schlecht geht. Und sie sagte, dass sie immer bei dir sein wird", sagt Mom lächelnd. Sie lächelt jetzt schon die ganze Zeit wie ein Kleinkind, welches einfach tausende von Galleonen in die Hand gedrückt bekommen hat und im Honigtopf allein gelassen wurde. Wir wissen alle was darauf folgt... Ein leerer Honigtopf, eine reiche Ladenbesitzerin, ein Kind mit Diabetes und Eltern, die das Kind wahrscheinlich tadeln ohne Ende. Ich lasse die Situation durch meinen Kopf gehen und schmunzel selber. Kleine Kinder sind so niedlich! Es klopft am Türrahmen und Albus steht da. Er sieht verwirrt, aber trotzdem noch freundlich und gütig aus. "Vielleicht solltest du mit Miss Thompson reden?", fragt er vorsichtig. Mein Blick verhärtet sich etwas und ich beiße nervös auf meiner Unterlippe herum und sehe auf Sharon runter. "Ich weiß nicht. Ich will nicht." Mom streicht mir aufmunternd über den Rücken. "Das wird schon wieder, da bin ich mir sicher", sagt sie und lächelt mich an. Ich zucke mit den Schultern.

Ich übe ein paar Zauber, welche alle gleich funktionieren. Stolz sehe ich auf die Tabakdose, die ich aus einer Streichholzschachtel verwandelt. Ich schnappe mir die Schachtel und renne die Treppe runter zu Mom, die im Wohnzimmer auf der Couch sitzt und ihren Unterricht vorbereitet. "Mom, guck mal! Ich habe es geschafft!" Mehr als stolz halt ich ihr die Schachtel hin. Sie besieht sich die Schachtel und lächelt mich an. "Das hast du super gemacht, Liebes", sagt sie und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Und jetzt ins Bett, es ist schon spät", sagt Mom und ich nicke. "Du, Mom? Kann ich dich was fragen?" "Sicher, nur zu?" "Meinst du, dass der Unterschied des Hauses in Hogwarts, einen Keil zwischen zwei Personen oder mehr treiben kann?" Mom sieht mir etwas ernster in die Augen und lehnt sich zurück. "Ich wüsste nicht warum... Es ist ja nur ein Haus. Ein Wort, ein Gemeinschaftsraum, eine Farbenkombination. Es ändert nicht die Person, weil der Hut ja auf die Person guckt, die er hat. Klar, du entwickelst dich, aber das tut die andere Person auch." Ich nicke und lächel leicht vor mich hin. Natürlich hat Felicitas kein Recht mit der Aussage. "Danke Mom. Gute Nacht", ich gebe ihr noch einen Kuss auf die Wange ehe ich nach oben in mein Zimmer verschwinde und mich in mein Bett schmeiße. Ja, vielleicht wird es besser so sein. Ohne Felicitas...

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Yas guurl! Plottwist! Mal sehen wie es mit den beiden Schlawinern und mit unserem Draco weiter geht!

Zitronenbonbons - Erste Versuche einem näher zu kommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt