10: Kontrollverlust

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Ein paar Tage später ging es meinem Dad schon besser. Ich hatte Loki seit dem Vorfall nicht mehr gesehen. Noch immer war ich wütend. Erst erzählt er mir was er dachte und dann schlug er meinen Vater. Ich dachte wirklich, er sei ein lieber, missverstandener Kerl. Aber das zerstörte alles. Es brach mir das Herz. Hätte er mir sein Interesse bekundet, bevor ich Tom getroffen hatte, dann wäre das vielleicht nicht passiert. Ich hatte Gefühle für ihn, aber diese wurden überschattet von Wut. Ich saß im Wohnzimmer, als Thor hereinkam. "Kann ich kurz mit dir sprechen?", fragte er. "Ja. Setz dich.", sagte ich. Thor setzte sich mir gegenüber in den Sessel.
"Loki kommt seit Tagen nicht aus dem Tower. Ich habe ihn dorthin gebracht damit er hierher erstmal Abstand hat. Er hat so vieles zertrümmert. Er isst nicht. Er schläft nicht.", erzählte er mir.
"Thor, was erwartest du jetzt? Mir ist das egal. Er hat fast meinen Dad getötet, obwohl er kurz zuvor noch entspannt war.", sagte ich.
"Er macht sich schreckliche Vorwürfe. Er zeigt Reue. Er kommt nicht damit klar, dass du ihn abgewiesen hast.".
"Ich komme nicht damit klar, dass er meine Familie verletzt. So jemanden brauche ich nicht.".
"Ich habe meinen Bruder noch nie so gesehen. Er ist anders, seit du in seinem Leben bist. Er hat sich Sorgen gemacht als du verletzt warst, er war eifersüchtig als du mit Tom aus warst. Er hat vorher nie Gefühle gezeigt.".
"Thor, vielleicht ist das so, aber ich kann das nicht.".
"Bitte sprich mit ihm. Sonst bringt es ihn vermutlich um.".
"Ich muss es von ihm hören. Aber ich kann nicht garantieren, dass es etwas bewirkt.". "Einen Versuch ist es wert. Wollen wir?". Ich nickte und wir standen auf. Wir gingen in die Garage und stiegen in den Wagen. Zügig fädelte ich uns durch den Straßenverkehr, bis wir am Tower ankamen. Ich fuhr in die Tiefgarage und anschließend stiegen wir in den Aufzug. Als wir oben ankamen und der Aufzug sich öffnete, sah ich das reinste Chaos. Glassplitter lagen verteilt und die Möbel waren zum Teil umgeschmissen.
"Das ist ja noch viel schlimmer als gestern.", sagte Thor. Wir gingen weiter in das Wohnzimmer und Loki saß an der Scheibe gelehnt auf dem Boden. Er sah völlig fertig aus und starrte auf den Boden. Sein Blick hob sich und er sah mich an.
"Was machst du denn hier? Ich dachte du willst mich nicht mehr wiedersehen.", sagte er leise.
"Loki, ich bin hier, weil Thor sagte, dass es dich vermutlich umbringt, wenn ich nicht mit dir rede.".
"Du siehst doch, dass ich noch lebe.".
"Ja, aber du siehst schrecklich aus. Willst du mir erklären, warum du so bist?".
"Wegen dir. Ich komme mit deiner Abweisung nicht klar. Ich habe dir was erzählt und gezeigt. Es brach mir das Herz, als du mich weggeschickt hast und sagtest, dass du mich nie wieder sehen willst.". Bevor ich antworten konnte, brach etwas durch die Decke und die Wucht des Aufpralls schleuderte mich durch das Fenster. Ich fiel in die Tiefe und merkte irgendwann wie sich Arme um mich schlossen. Loki war hinter mir hergesprungen und hielt mich.
"Heimdall, schnell hol uns hier weg.", schrie Loki. Kurz bevor wir auf der Straße aufschlugen, bildete sich ein Schleier um uns. Er leuchtete in allen Regenbogenfarben und als er sich wieder auflöste prallten wir fest auf dem Boden auf. Ich öffnete meine Augen und sah das ich auf Loki gelandet war. Ich war unverletzt, aber Loki regte sich nicht. Seine Augen waren geschlossen. Meine Hände umfassten sein Gesicht und ich rüttelte ganz leicht an ihm.
"Loki. Loki wach auf.", sagte ich. Ein Mann mit Schwert kam auf mich zu und legte eine Hand auf seine Stirn.
"Wir bringen ihn besser eilig zu den Krankenpflegern, sonst überlebt er vielleicht nicht.", sagte er.
"Was hat er denn?", fragte ich und fing an zu zittern.
"Er knallte auf den Rücken, als ihr hierreingefallen kamt. Dich hatte er fest im Arm.", sagte der Fremde, "Los komm. Wir müssen schnell mit ihm zum Palast.". Er hob Loki hoch und lief los. Loki hing schlapp in seinen Armen und atmete kaum hörbar. Loki hatte sein Leben riskiert, um meines zu retten. So schnell wie wir konnten liefen wir in den Palast und übergaben Loki den Spezialisten. Ich beobachtete das Geschehen und spürte eine Hand auf meiner Schulter.
"Hallo (D/N). Schön dich wieder gesund zu sehen.", sagte die Frau zu mir.
"Wer sind sie?", fragte ich erschrocken .
"Ich bin Frigga. Die Mutter von Thor und Loki. Ich habe dich behandelt, als du mit deinem Vater hier warst.".
"Oh. Verzeihung. Können sie Loki helfen?".
"Es werden ein paar Eingriffe nötig sein. Meine Angestellten leisten hervorragende Arbeit, er wird schon wieder.".
"Kann ich irgendetwas tun?".
"Du kannst mir bei einem Tee erzählen, was geschehen ist.". Sie deutete mir die Richtung und brachte mich auf eine Veranda. Sie reichte mir eine Tasse mit Tee und sagte, "Warum ist er verletzt?".
"Ich war bei ihm, weil ich mit ihm sprechen wollte. Dann brach etwas durch das Dach des Towers und ich stürzte ab. Wenn ich mich nicht irre ist er mir nachgesprungen. Dann kam dieser Schleier und wir sind in dieser Kugel da hinten auf den Boden geknallt. Er diente mir als Kissen und ich bin unverletzt. Aber er hat sein Leben riskiert. Ich muss zu Thor.", ich sprang auf und Frigga sagte, "Alles gut. Thor hat es schon längst geregelt. Loki, hat sein Leben für dich riskiert?".
"Oh okay. Ja. Er hat mir zum zweiten Mal das Leben gerettet.".
"Du musst ja was ganz besonderes für ihn sein.".
"Wie meinen sie das?".
"Loki würde sogar jederzeit seinen Bruder sterben lassen um sich zu retten. Du musst ihm was bedeuten, sonst hätte er das nicht getan.". Nachdenklich schaute ich in den Himmel. "Wird er wieder gesund?", fragte ich.
"Er ist ein Gott. Diese Verletzungen hauen ihn um, aber bringen ihn nicht um. Mach dir keine Sorgen. Sobald er aus der Behandlung ist, kannst du zu ihm.". Wir saßen draußen und warteten. Die Zeit verging gefühlt gar nicht. Der Tee beruhigte die Nerven und ich schaute über Asgard.

Kann ich dir vertrauen? // Loki x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt