Kapitel 18 Feelings, party, drinks

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Kapitel 18

,,Ich ähm... Ja also weißt du ich wollte Lucy einfach mal wieder sehen und deswegen hab ich Schule geschwänzt und bin zu ihr gefahren." Unschuldig lächelnd sah ich Travis an. Er würde mir das schon glauben. Immerhin war Lucy meine beste Freundin und er wusste das ich kein Problem damit hatte Schule zu Schwänzen um sie mal wieder zu sehen. Sollte ich vielleicht echt mal wieder machen. Es wars bestimmt schon ewig her das wir uns gesehen hatten. Sowohl sie als auch ich hatten keine Zeit gehabt. Travis sah mich kritisch an. Also musste ich wohl auf die Mitleidstour umsteigen. ,,Weißt du... Seit sie mit Chris zusammen ist sehen Sie und ich uns kaum mehr. Wenn Sie mal Zeit hat trifft sie sich mit ihm und ich bin dann irgendwie überflüssig. Deswegen wollten wir uns jetzt heute einfach mal treffen weil wir beide zeit hatten." Das sie keine Zeit mehr für mich hatte stimmte nicht. Ich fühlte mich auch nicht wohl dabei Travis anzulügen aber es ging eben jetzt irgendwie nicht anders. Dazu setzte ich noch eine traurige Miene um möglichst überzeugend zu wirken. Anscheinend zu überzeugend. Sofort nahm mich Travis beschützerisch in den Arm und guckte bestürzt. ,,Es Tut mir so leid Abby. Wir haben uns alle einfach totale Sorgen gemacht weil du einfach so verschwunden bist. Du hättest dich wirklich melden können. Wir waren fast verrückt vor Sorge. Aber gut das du jetzt wieder da bist." Sanft löste ich mich aus seiner Umarmung und blickte ihn an. ,,Tut mir wirklich echt Leid Trav. Ich hab einfach nicht dran gedacht. Wird nicht wieder vorkommen." Er lächelte leicht. ,,Ist okay. Ich verstehe es ja. Aber jetzt muss ich wohl schnell mal Luke, Taylor und Chris anrufen. Die machen sich bestimmt immer noch Sorgen." Ich nickte. ,,Okay. Wir treffen uns bei den Autos. Ich muss nochmal kurz aufs Klo." Schließlich konnte ich ihm ja schlecht sagen dass ich meine Tasche worin mein Autoschlüssel war mit dem ich ja eigentlich zu Lucy gefahren war hier irgendwo in der Schule lag. Zumindest hoffte ich dass sie dies tat. Sonst währe ich echt am Arsch. Schnell lief ich durch die leeren Gänge der Schule zu meinem Fach. Ab und zu kam ich an dem ein oder anderen Klassenraum vorbei und hörte lautes Gerede. Zum Glück begegnete ich aber keinen. Schließlich bog ich um eine Ecke und hatte jetzt freien Blick auf meinen Spind. Und... Es lag etwas schwarzes davor. Zum Glück. Erleichtert hob ich meine Tasche auf und kontrollierte ob noch alles da war. Autoschlüssel, Handyladekabel, Kopfhörer, Mascara, Portmonee und ein paar Stifte. Alles da was aber eigentlich ziemlich erstaunlich war. Immerhin lag meine Tasche hier fast den halben Schultag. Zum Glück hatte sie keiner ein Direktor oder im Sekretariat abgegeben. Auf einen Besuch dort konnte ich nämlich gut verzichten.

Als ich schließlich auf dem Parkplatz ankam erwarteten mich dort schon meine Brüder. Von Taylor und Chris würde ich kurz umarmt und von Luke bekam ich eine kleine Standpauke. Eigentlich genau das gleiche Gerede das ich mit von Travis hatte anhören müssen. Dass sie sich Sorgen gemacht hatte, dass das unverantwortlich von mir gewesen wäre, dass ich hätte Bescheid sagen sollen bla bla bla. Ich nickte nur und hörte kaum mehr hin. Schließlich entschieden wir uns nach Hause zu fahren da sich nun der restliche Schultag eh nicht mehr lohnen würde. Endlich zu Hause in meinem Zimmer schmiss ich mich sofort in mein Bett und steckte mein Handy auf meine Anlage. Kaum ertönte die Musik konnte ich komplett abschalten. Einfach für einen Moment mal nicht nachdenken und nicht über die Sache mit Tyler nachdenken. Doch dieses Gefühl hielt nicht lange an. Was war das mit Tyler? Hassten wir uns jetzt wirklich? Wieso hatte er mich entführt? Was ging schief mit ihm? Was empfand ich für ihn? War doch eigentlich klar. Einfach nur Hass. Aber was war das dann als ich da so mit ihm stand? Oh man das wurde mir jetzt echt zu viel.

Ich hüpfte die Treppe hinunter und lief sofort zu Travis der im Wohnzimmer saß. ,,Trav lass heute feiern gehen!" Begeistert schmiss ich mich auf ihn und schaute ihn bittend an. Erstaunt blickte er mich an. ,,Ui Abby woher kommt den die plötzliche Begeisterung?" Ich grinste. ,,Keine Ahnung ich brauch das jetzt einfach." ,,Ganz sicher das du nicht einfach was verdrängen willst?" Doch genau das war es. Ich wollte für diesen Abends einfach alles mal vergessen und mich volllaufen lassen. Aber das musste Travis ja nicht wissen. ,,Jap ganz sicher. Ich will nur mal wieder richtig feiern gehen." Jetzt grinste Travis auch. ,,Na dann. Lass uns ins Heal gehen." Das Heal war unser Stammclub und nebenbei gesagt auch der angesagtesten Club in dieser Stadt. Begeistert sprang ich auf und rief Travis noch zu: ,,Ich geh mich fertig machen!"

Während Musik auf voller Lautstärke lief durchwühlte ich meinen Kleiderschrank. Schließlich entschied ich mich für eine schwarze Hose mit goldenen Nieten dazu schwarze High- Heels ebenfalls mit goldenen Nieten und ein weißes Trägerloses Top mit einem schwarzen Blazer drüber. Meine schwarzem Haare ließ ich offen über meine Schultern fallen und als Make- Up trug ich einen weinroten Lippenstift, Kajal und Wimpertusche. Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel und lief dann zu Travis die Treppe hinunter. ,,Bereit?", fragte er mich. ,,Bereit!" Der Abend konnte beginnen.

Es wurde schon langsam dunkel als wir aus Travis schwarzem Porsche stiegen und das Heal betraten. Der Türsteher kannte uns schon und ließ uns ohne ein Kommentar durch. Drinnen überkam mich das bekannte Gefühl der Geborgenheit. Irgendwie fühlte ich mich in diesem Club sicher. Sicher vor meinen Gedanken und Sorgen. Ich liebte dieses Gefühl. Zielstrebig steuerte ich auf die Bar zu bereit meine Gedanken in Alkohol zu ertränken. Doch Travis hielt mich am Arm zurück. ,,Hör zu Schwesterchen. Ich hoffe ich kann dir vertrauen. Bau keine scheiße. Ich lass dich jetzt alleine weil ich echt dringend weg muss. Pass auf dich auf!" Ich bemerkte den besorgten Blick mit dem er auf sein Handy guckte. Es war der selbe Blick wie in der Schule als er wegen einer SMS wegmusste. Hatte sich Travis etwa verliebt? Süüüüüüß. Ich grinste ihn nur an und umarmte ihn dann kurz. ,,Du kennst mich doch Bruderherz." ,,Genau deswegen mach ich mir ja Sorgen!" Er schmunzelte kurz und ging dann nach draußen. Jetzt konnte ich mich wirklich volllaufen lassen.

Das letze woran ich mich erinnern konnte war das ich einen Drink nach dem andern bestellt hatte und nach gefühlten 25 Drinks die Tanzfläche ansteuerte. Danach war nichts mehr in meinem Gedächtnis. Nur Schwärze. Doch als ich sah wo ich am nächsten Morgen aufwachte hätte ich mich selber dafür schlagen können das ich so unvorsichtig gewesen war.

My four BadbrothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt