Kapitel 5 Versprich Es Mir...

808 33 10
                                    

Warnung, Erwachseneninhalte!

Er war sprachlos. Wie ein Fisch auf dem trockenen öffnete er seinen Mund und schloss ihn wieder. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Träumte er? Sollte er nicht irgendetwas sagen? 'Ja, nein, wahrscheinlich' antwortete ihm eine innere Stimme. Aber was sollte er sagen? Danke?!

Er würde es sehr gerne erwidern, aber irgendetwas hielt ihn zurück. Nicht dass er sie nicht liebte. Er hatte sich inzwischen damit abgefunden, dass er sie liebte. Rückblickend war diese Erkenntnis auch weniger schlimm gewesen. Ihm war klar geworden, dass er das Denken der Reinblüter nicht mehr vertrat. Nein, daran lag es nicht. Wieso konnte er es ihr nur nicht sagen? Er ärgerte sich.

Es lag an ihm selbst. An seinen Schuldgefühlen. Er belog sie. Schon die ganze Zeit über. Dieses Picknick war ein egoistischer Akt, der aus einem schlechten Gewissen resultierte. Das verdammte Buch hatte Schuld, es hatte alles ins Rollen gebracht hatte. Das verdammte Buch, das ihn verfolgte... Ach hätte er es doch nur nie gefunden. Sein Gewissen wäre rein. Aber er wollte sie nicht verlieren. Er wollte ihr es nicht vorenthalten, aber noch weniger wollte er ihr das Buch zeigen oder schlimmer noch sie in die Geheimnisse einweihen, weshalb dieses Buch so wichtig für sie war. Aber eins war klar, wenn sie es herausfand, dann würde er sie verlieren.

Immernoch schaute sie ihn an, mit diesem aufrichtigen liebevollen Blick. Diese Worte, so wusste er, würde sie niemals leichtfertig aussprechen. Sie liebte ihn wirklich, oder?

Er suchte nach einer Erwiderung die dem gerecht werden konnte, was sie ihm gerade zuteil werden ließ. Sie schenkte ihm das wahrscheinlich wertvollste das sie zu geben hatte und alles was sein ach so tolles aristokratisches Hirn ihm anbieten konnte oder vielleicht auch nur wollte war 'Ähm, danke.' Nein, das wollte und würde er nicht laut aussprechen. Das war fast schon entehrend. Das hatte sie nicht verdient.

"Es ist ok." ihre Stimme, wie vom Wind getragen, holte ihn vollends in die Realität zurück. Sie sah ihm tief in die Augen "Du musst es nicht erwidern. Zerstöre den Moment nicht mit einer halbherzigen Wahrheit. Wir hatten einen Deal. Ich hatte nur einfach das Gefühl es sagen zu müssen. " sie sah ihn fast schon entschuldigend an.

"Nein." was sollte denn nein bedeuten, ihre Gedanken fingen schon an sich die schlimmsten Szenarien auszumalen als er weitersprach. "Vergiss den verdammten Deal. Du musst dich nicht rechtfertigen oder entschuldigen dafür, dass du etwas so wertvolles an jemanden wie mich verschenkst." er nahm sie in den Arm. Drückte sie an sich, als könnte er nicht leben ohne sie. Vielleicht konnte er es auch nicht mehr. "Ich danke dir. Ich brauche nur selbst etwas Zeit. Ich will es nicht nur erwidern, weil es so üblich ist." flüsterte er zärtlich, schon fast schüchtern in ihr Ohr.

Eine Weile saßen sie einfach da und hielten einander. Bis es schließlich anfing zu regnen und sie beide ins Trockene flüchteten. Lachend schüttelte sie ihre Haare. Sie zog ihn mit sich, mit einem ganz bestimmten Ziel vor Augen. Die Bibliothek der Familie Malfoy.

Die vielen deckenhohen Regale luden praktisch dazu ein sich jahrelang in Büchern zu vergraben. Von der Bibliothek führte eine Türe in ein sogenanntes Lesezimmer, welches mit einem Tisch, Kamin, großen Fenstern, mehreren Sofas und Sesseln ausgestattet war. Es gab noch ein paar wenige andere Türen, die zu anderen Lesezimmern führten, aber die waren kalt, distanziert und sachlich eingericht. Nichts davon Verband sie mit ihrer vergnüglichen Lieblingsbeschäftigung. In der Bibliothek selbst gab es nur einen mittelgroßen Tisch mit Stühlen. Keinen Kamin oder ähnliches, zum Schutze der Bücher.

Genau dieses eine gemütliche Lesezimmer steuerte sie jetzt an. Es war zu ihrem Ruhepol geworden und ein wenig Ruhe konnten sie jetzt wirklich gebrauchen.

Lucius setzte sich für seine Verhältnisse relativ entspannt in den Knick eines Ecksofas, nur um sie gleich darauf kommentarlos auf seinen Schoß zu ziehen. Sie atmete schwer. Ihre Brüste berührten seinen Oberkörper bei jedem Atemzug während sie ihm tief in die Augen schaute. Sie liebte die kleinen Regentropfen die auf seinen Wimpern tanzten und sein Gesicht umrahmten. Seine Hände schoben sich ihren Rock, an ihren feuchten Oberschenkeln entlang, immer weiter hinauf, doch dann stoppte er.
"Du bist kühl." hauchte er fast heiser und wollte schon aufstehen um eine Decke zu holen. Sie unterband seinen Versuch und drückte seine Schultern an die Sofalehne. Sie wollte etwas sagen doch es kamen keine Worte aus ihrem Mund. Ihre Lippen legten sich sachte auf seine. Es fühlte sich an alse würde ihn eine tau-geküsste Blume zart berühren. Sie wollte ihm so nahe wie möglich sein. Mit ihm verschmelzen. Wollte alles um sie herum verdrängen und vergessen. Sie fuhr mit ihren Händen über seine Brust öffnete die Knöpfe seines Hemdes und liebkoste seine helle Haut als das Hemd nur noch nutzlos an seinen Seiten hing. Lucius war derweil rege beschäftigt ihren Rock Stück für Stück nach oben zu schieben, nur um festzustellen, dass sie keine Unterwäsche trug. Er küsste ihr Dekolleté und hinterließ sichtbar seine Spuren auf ihren Brüsten. Sie war inzwischen an seiner Mitte angekommen und begann seine Hose zu öffnen und seine Boxershorts zur Seite zu schieben. Der ganze Tag, die kleinen Liebkosungen hier und dort und der Fakt, dass sie kein Höschen anhatte, waren genug Vorspiel für beide gewesen. Als sie sich auf ihn setzte und sein bestes Stück in sie hinein glitt, gab sie einen Laut von sich, etwas zwischen seufzen und stöhnen. Sie bewegte ihr Becken quälend langsam vor und zurück. Es machte ihn wahnsinnig, sie war so schön und dieses Geräusch kombiniert mit dem Wissen das er der Verursacher war. Er der Mann den sie liebte. Ihre Bewegung wurden schneller, intensiver, während er ihr beider Stöhnen in Küssen erstickte. Als sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und leicht mit ihren Fingernägeln über seinen Rücken fuhr war es fast um ihn geschehen. Er wollte sie kommen sehen. Er wollte ihr das geben was er ihr mit Worten nicht zu sagen vermochte.
Es war kein Befehl, wie er ihn aussprach. Es war ein Wunsch den er ihr in intimster Zweisamkeit zuflüsterte.
"Komm für mich, Hermione." Sie zog sich zusammen, biss sich auf ihre Unterlippe und kam, seinen Namen seufzend.
"Lucius..." ein einziges Wort. Das ihn so viel Selbstbeherrschung kostete wie noch nie und trotz der großen Selbstdisziplin konnte er nicht länger und er folgte ihr ins Paradies.

"Ich möchte noch nicht wieder aufstehen. Ich möchte nichts tun. Ich möchte nirgendwo hin. Ich will nur sein. Im Moment. Mit dir. " meinte sie nachdem ihr letztes lustvolles Stöhnen verklungen war.

Er brummte zustimmend und zog sie näher an sich heran. Er verstand es. Er verstand sie so gut. Es war auch für ihn ein emotional anstrengender Tag gewesen. Er wusste, dass sie sich bestimmt viele Gedanken machte und von Schuldgefühlen geplagt wurde. Doch er würde sie immer zusammenhalten, wenn sie ihn brauchte.

Sie malte zärtlich Kreise auf seinen Rücken, während seine Hände an ihren Seiten ruhten und nur die Daumen die Seiten ihres Bauchs leicht liebkosten.

Vor einiger Zeit hatte ihre kreisenden Bewegungen nachgelassen nur um dann ganz aufzuhören. Er vermutete das sie eingeschlafen war und genoss einfach den friedlichen Moment.

Irgendwann hörte er ein leises ploppen. Ein Hauself war soeben erschienen. "Bitte leise , Candy. Sie schläft. Was gibt es denn?" flüsterte er. Hermione seufzte nur und vergrub sich noch weiter in seiner Halsbeuge.

"Master Draco sitz bereits im Speisesaal zum Dinner. Er macht sich sorgen da die Mistress und der Master schon zum Mittag nicht aufgetaucht sind. Ist mit der jungen Mistress alles in Ordnung?" der aufmerksame Elf schaute besorgt unter seiner riesigen Kochmütze hervor. Hermione war unter den Hauselfen sowohl bekannt als auch sehr beliebt.

"Mist" grummelte er leise. Es war schon Abend und er hatte gar nicht gemerkt wie die Zeit verging. "Sag Draco ich bin gleich da. Aber Hermione kommt nicht mit. Ihr geht es gut, sie ist nur etwas erschöpft. Lassen wir sie ganz einfach schlafen."

Der Hauself schaute immernoch etwas besorgt drein, traute sich jedoch nicht etwas zu sagen. Er war felsenfest davon überzeugt, dass der Master das tun würde, was er für die Miss am besten hielt. Die junge Miss erinnerte ihn mit ihrer Güte, in vielerlei Beziehung an die verstorbene Madame.

"Lucius?" holte ihn ihre verschlafene, leise Stimme aus seinen trüben Gedanken. Sie befand sich in einem Dämmerzustand, während sie versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Doch Morpheus Armen zu entkommen war momentan schwer, ja fast unmöglich für sie.

"Ja, Liebes?" seine Stimme so weich wie ein Summen der Traumwelt, erreichte ihre Ohren.

"Versprich mir nicht zu sterben. Versprich es mir. " murmelte sie schläfrig an sein Ohr. Ihre Augen fielen ihr für Sekunden immer wieder zu und ihr Verstand driftete immer weiter ab. Sie wusste noch nicht einmal genau wo diese Worte herkamen, noch was sie da sagte oder was es gar bedeutete. Irgendetwas in ihr ließ sie einfach nicht schlafen solange sie diese Sache nicht erledigt hatte.

"Wir alle sterben irgendwann, Liebes." flüsterte er traurig. Er hätte ihr gerne das gesagt was sie hören wollte, doch er konnte sie nicht belügen. Nicht was das anging, diese Thema war zu ernst.

Ihre Hand an seinem Rücken verkrampft sich so sehr dass er es unter seiner Kleidung fast schon schmerzhaft spüren konnte. Sie krallte sich an ihm fest, als wollte sie ihn nicht mehr loslassen, als bräuchte sie ihn zum leben. "Bitte...i...ich glaube nicht, dass ich das nochmal durchstehen kann."

Die Erkenntnis, dass sie dieses Thema so belastete, ließ ihn eine Kehrtwende machen. Er wollte nicht, dass sie leidete, schon gar nicht seinetwegen. Er würde sie nicht anlügen, aber ihr trotzdem das geben was sie wollte. "Ich verspreche dir, das mir möglichste zu tun um dich zu überleben, Liebes. Schlaf ruhig, es war ein anstrengender Tag." mit diesen Worten legte er sie sanft ins Bett und machte sich auf den Weg zum Abendessen.

Es tut mir leid dass ihr immer soooo lange warten müsst. Ehrlich, aber ich update die Kapitel meistens sofort wenn sie fertig sind und manchmal komme ich einfach nicht zum schreiben.
Ach ja und dieses Kapitel widme ich Kathy_Jane2017 danke, dass du so fleißig kommentierst.

Monday 22th February 2021
Ca.1220 Wörter

when you are gone I feel incompleteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt