Wakatoshi Ushijima

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Ich habe herausgefunden das mir die Du Perspektive ziemlich gut gefällt, weswegen ich diese für die kommenden Storys benutzen werden. Zudem wollte ich in dieser Geschichte mal das Thema Selbstzweifel mit einbringen, reader-chan wirkt diesmal nicht wie das perfekte Mädchen, ich hoffe natürlich das es euch trotzdem gefällt. 

POV Y/N 

Dein Wecker klingelte und riss dich damit aus deinem erholsamen Schlaf, denn davon hattest du oftmals nicht viel. Du zwangst dich also dazu aufzustehen, nach unten in die Küche zu trotten und dir dort einfach irgendein Frühstück zu machen. Dieses mal entschiedest du dich für ein Brötchen vom Vortag mit Erdbeermarmelade. Es war still, denn deine Mutter war mal wieder nicht da. Dein Vater im Ausland und deine Mutter schon bei der Arbeit. Alltag, mehr nicht. Du warst so gut wie immer allein, schon seit der Mittelschule, als es hieß dich könnte man mal einen Tag allein lassen. Das du deine Mutter nur Abends und deinen Vater nur einmal im Jahr zu Gesicht bekamst, daran hattest du dich schon lange gewöhnt. du gingst also erstmal entspannt duschen um dir dann im Bad, nackt und zur Musik die neben bei lief tanzend die Zähne zu putzen. jeden falls so lange bis du den Fehler machtest in den Wandspiegel zu schauen. Du hasstest deinen Körper abgrundtief. Die rissigen und teilweise dunkel Lilanen Streifen auf deiner Haut, die sich in einer Phase deines Lebens entwickelten in der du alles was du im Haus essbares fandest aus Frustration in dich reinstopftest. Schuld daran waren die Worte, die du dir in der Mittelschule anhören musstest, weil du durch die Gene deiner Eltern eben schon immer etwas mehr auf den Rippen hattest. Es machte dich krank. Bis du dich einfach runterhungertest. So lange bis du deine Rippen zählen konntest, wenn du sie berührtest hattest du das Gefühl, das da nicht mal mehr Haut war. Und dann kam eine neue Fressphase, weil du selbst schlank, nicht gut genug für diese Leute warst. Es hatten sich neue Dehnungsstreifen entwickelt. Auf deinen Oberschenkeln, auf deinem Hintern, an deiner Hüfte, sogar an deinen Brüsten. Frustriert fingst du an das Make-up sorgfältig auf deinem Gesicht zu verteilen. Denn alle taten das, würdest du es  nicht tun, würdest du wieder zur Zielscheibe werden. Fertig geschminkt, Haare gekämmt, Uniform der Shiratorizawa angezogen, verließt du mit deiner Schultasche, locker über der Schulter hängend das Haus. Du warst wie immer pünktlich, setztest dich einfach auf deinen Platz und fingst an dir deine Vokabeln durchzulesen. Mit der Zeit füllte sich der Klassenraum. Irgendwann begrüßte Tendou dich lautstark, so wie jeden Morgen, weil er es einfach nicht lassen konnte. Selbst wenn Ushijima ihn darauf hinwies das dir das mehr als nur unangenehm war. Der Unterricht verlief ruhig, du erledigtest deine Aufgaben und wenn du etwas nicht verstandest fragtest du meistens Ushijima, der neben dir saß und einfach ein geheimes Genie war. Oder er war insgeheim ein 30 jähriger Lehrer der die Schüler ausspionierte. Manchmal kam es dir so vor, denn der Typ zeigte einfach gar keine Emotionen, so wie eurer Mathe Lehrer. Vielleicht waren die beiden ja Komplizen. Unwahrscheinlich, aber möglich. Du schultertest gerade deine Tasche als Tendou auf die Idee kam, du könntest doch Managerin im Volleyball Club werden. Du hattest sowieso noch keinen Club und dann hättest du in der Zeit nach der Schule noch etwas zu tun, was wiederum deine Fressattacken verringern würde. Also stimmtest du zu und folgtest den beiden zur Halle. Der Coach willigte dem Vorschlag dich als Managerin einzustellen sofort ein und beauftragte dich erst einmal mit kleinen Dingen, wie Bälle einsammeln oder Flaschen nachfüllen. Du versuchtest sogar beim abbauen des Netzes zu helfen, aber so leicht war das für deine 1,65 gar nicht. Übel nahm es dir niemand, du warst ja immerhin ein Mädchen. Fürs nächste mal nahmst du dir vor, beim auf und Abbau des Netzes zu helfen, einfach nur um es ihnen zu beweisen. Und genau das tatest du am nächsten Tag auch, halfst beim auf sowie beim Abbau des Netzes und putzest den Hallenboden so schnell und gründlich, das die zwei Erstklässler mit ihren Wischmöppen kaum hinterher kamen. Wofür der Coach dich zwar ordentlich lobte, aber trotzdem sagte das du dir ruhig etwas Zeit lassen konntest. Abends war es wieder still, so wie immer. Dein Leben an sich war schon immer sehr still, so wie du es warst. Du redetest nicht viel, einfach aus dem Grund, weil nie jemand mit dir geredet hatte. Du warst ignoriert oder beleidigt worden, also wurdest du still. Das hatte sich zwar minimal durch Tendou verändert, der dich in den Pausen gerne mal zu Gesprächen verleitete, doch von dir selbst erzähltest du nicht gern. Was sie auch meistens akzeptierten, aber Tendou wäre eben nicht Tendou wenn er nicht manche Sachen aus dir rausholte. Manchmal öffnetest du dich mehr als dir danach lieb war, bemerktest es erst später und bereutest es dann. Einfach aus dem Grund weil du noch sehr skeptisch warst was Freundschaften betraf. Was sich jedoch schnell ändern sollte. Denn Tendou war hartnäckig, er ließ dir keine Ruhe und bewies dir beinahe täglich aufs neue das er dich wirklich als eine Freundin sah. Er ging mit dir, manchmal begleitet von Ushijima zur Schule, verbrachte die Pausen mit Ushijima und dir, damit du keine Angst vor denen haben musstest, die dich seit der Mittelschule schlecht behandelten und brachte dich nach der Schule noch nach Hause. An Wochenenden wart ihr oft bei Ushijima, spieltet irgendwelche Video Spiele und verbrachtet Zeit zusammen. Du öffnetest dich immer mehr für deine beiden Freunde, erzähltest ihnen von deinem Leben. Und sie hörten zu, nahmen dich in den Arm wenn dir die Erinnerungen zu viel wurden und waren einfach für dich da. So, wie du es dir eigentlich von deinen Eltern, wenigstens von deiner Mutter gewünscht hattest. Du warst ihr nicht böse, das sie nie da war und dich mit deinen Problemen allein ließ. Ihr lebtet getrennt von deinem Vater, du sahst ihn lediglich an deinem Geburtstag und das auch nicht jedes Jahr. Sie hatte zwei Jobs und das kleine bisschen an Unterhalt was dein Vater zahlte um die Miete zu bezahlen. Sie versuchte sogar dir Monatlich Taschengeld zu geben, damit du lerntest mit Geld umzugehen, was aber nicht jeden Monat drin war. Aber auch das war alles normal für dich, du beschwertest dich nicht wenn sie Abends, kaputt von der Arbeit direkt nach dem Essen schlafen ging und dir den Haushalt überließ, sie meinte es ja nicht böse. 

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