Celsa knurrte ungeduldig. Sie tigerte unruhig auf der Landeplattform auf und ab, während Captain Rex neben ihr stand und die Leine in seiner Hand hielt. Für sie war es unverständlich, dass ihre Freundin so lange brauchte. Der Narglatch war nicht dumm. Dank Kelly besaß sie sogar einen überdurchschnittlichen Verstand und dieser signalisierte ihr gerade, dass etwas gar nicht stimmte. Zum wiederholten Male setzte sie sich neben den Klon und sah zu ihm hoch. Sie wusste, dass das nicht sein Gesicht war, immerhin trug Kelly auch sowas. Als er nicht reagierte, stupste sie ihn an. Er warf ihr einen Blick zu und zuckte die Schultern. "Ich weiß auch nicht, warum sie so lange braucht," sagte er und streichelte ihren Kopf. Celsa drückte sich seine Hand entgegen. Netter Zweibeiner. Rex seufzte. "Ich habe wirklich besseres zu tun..." Sie stand wieder auf und knurrte leise. Das Halsband gefiel ihr gar nicht. Alles ziehen und zerren nützte nichts. Eine weitere halbe Stunde verging, die sich für die blaue Jägerin wie eine Ewigkeit anfühlte, bevor etwas geschah. Sie roch ihn, noch ehe sie ihn sah. Der Mensch, der Kelly vorhin mitgenommen hatte. Wieder knurrte sie. Sein Geruch erinnerte sie an ihre Freundin. Warum? Er kam näher und wechselte ein paar Worte mit Rex. Sein Griff um die Leine wurde fester, das spürte sie am Zug. "Erschießen?" Der andere Zweibeiner nickte. "Aber sorgen Sie dafür, dass es niemand mitbekommt."
Als Kelly wieder zu sich kam, lag sie in einem grauen Bett. Es dauerte einen Augenblick, bis ihr Geist sich daran erinnerte, was geschehen war. Instinktiv griff sie sich an ihren Kopf. Das, was sie da fühlte, raubte ihr den Atem. Kein einziges Haar stand mehr. Jemand hatte sie völlig kahl geschoren. Der erste Schock überwältigte sie nahezu und sie schloss für einen Moment die Augen. Ihre Haare hatten für die Kopfgeldjägerin eine große Bedeutung und einen noch größeren Wert gehabt. Sie waren ein Symbol für ihr einzig wahres ich gewesen. Doch jetzt... Kelly hätte am Liebsten geschrien. Stattdessen beschloss sie jedoch, einfach selbst nachzuhelfen. Sie sammelte ihre Gedanken und fokussierte sich auf die Haarwurzeln in ihrem Schädel. Ihr Versuch, ihr wertvolles Haar nachwachsen zu lassen wurde jedoch bitter bestraft. Stromschläge durchzuckten ihren Körper, ließen ihn zittern und zerrissen jegliche Konzentration. Kelly schrie auf vor Schmerz. Sie krümmte sich auf ihrem Bett, bis die Schocks nachließen. Tränen rannen über ihre Wangen. Sie fühlten sich unangenehm heiß auf ihren Wangen an. Langsam setzte sie sich hin. Ihre Glieder bebten noch regelrecht und sie war gezwungen, ihren Arm festzuhalten. Scheiße. Sie saß also wirklich in dieser Gestalt fest. Zögerlich hob sie den Kopf und sah sich um. Das hier war eine Zelle. Links von ihr glühte die Laser-Wand hinter der sich Klonsoldaten positioniert hatten. Einer von beiden schien ein Commander zu sein. War sie so wichtig, dass so ein Typen beauftragt worden war. Bevor sie versuchte, aufzustehen, atmete sie einmal tief durch. Dann erhob sie sich auf ihre, noch immer schwachen Beine. Eine plötzliche Sturheit durchfuhr sie, als sie sich mühte, die Barriere zu erreichen. Der Commander wandte ihr tatsächlich seinen Kopf zu. "Geht's Ihnen gut?", fragte er. Seine Stimme klang seltsam skeptisch, so als würde er sich wundern, warum sie derart schlecht aussah. "Mir geht's gut. Bin n bisschen hungrig..." Kelly versuchte zu grinsen. "Wie heißen Sie, Commander?" Jetzt drehte er sich komplett um. "Verzeihung?" "Sie müssen doch einen Namen haben. Ich heiße Kelly, Kelly Broush." "Oh." Einen Moment lang betrachtete er sie. "Mein Name ist Fox." Sie lächelte ihn an. "Schön Sie kennen zu lernen." Freundlichkeit war in dieser Situation mehr als angebracht. Vielleicht konnte sie sich sogar einen Verbündeten schaffen. "Commander Fox... Wie lange bin ich schon hier?" Er schien zuerst nicht antworten zu wollen, reagierte dann aber doch. "Man hat Sie gestern Mittag gebracht." Oh... "Ich habe leider kein Zeitgefühl mehr. Ist es jetzt Mittag?" "Es ist in etwa halb 3 am Nachmittag," stellte er klar und wandte sich wieder ab. "Ich habe wohl das Essen verpasst, hm?" Fox seufzte genervt. "Es gibt um 6 Abendessen, aber wenn es nicht anders geht, kann ich auch etwas bringen lassen." "Schon gut..." Kelly drehte sich um und betrachtete ihre Zelle. Das tiefe Grau der Wände fühlte sich unangenehm einengend an. An der hinteren Seite befand sich eine Toilette und rechts daneben eine Art Waschbecken. Außer ihrem Bett befanden sich keine Möbel hier. Nachdenklich sah Kelly nach oben, um die Decke eingehender in Augenschein zu nehmen. Tatsächlich befand sich dort etwa mittig ein Lüftungsgitter. Vielleicht konnte sie ja... Sie warf eilig einen Blick über ihre Schulter, um zu kontrollieren, dass die beiden Soldaten sie nicht beobachteten, bevor sie das Bild einer Fliege in ihr Gedächtnis rief. Doch kaum hatte sie ihre Gedanken darauf eingeschossen und versuchte, ihre Gestalt zu ändern, aktivierte sich ihr Halsband erneut. Wieder jagten Stromstöße durch ihren Körper und zwangen sie in die Knie. Kelly schnappte nach Luft. Ihrer Kehle entrang sich ein schmerzerfülltes Keuchen, gegen welches sie jedoch ankämpfte. Die Klone sollten nichts von ihren Versuchen mitbekommen. Aber diese Hoffnung zersprang in tausend Stücke, als einer der Beiden zu lachen begann. Es war jedoch nicht Fox. "Du brauchst das gar nicht erst auszuprobieren, Kopfgeldjäger. Dieses schöne Halsband kann jegliche Art von Muskelregung analysieren. Dein Formwandeln ist also absolut sinnlos," erklärte er ihr. Auch wenn er einen Helm trug, wusste sie, dass er grinste.
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How to become a Jedi
FanfictionAuch nach Kellys erfolgreicher Flucht ist ihr Kontakt zu der Republik nicht abgebrochen. Zufälle bringen sie und einen gewissen Jedi-Meister immer öfter zusammen, bis sie sich fragt, wem ihre Loyalität noch gilt: Sich selbst oder dem Jedi-Rat..? Die...