Kapitel 22

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Ich rannte hoch in mein Zimmer und suchte nach einem Hinweiß, irgendwas was ich vergessen haben könnte in den vergangenen Jahren, doch ich fand nichts.

Warum hatte ich eigentlich geglaubt ich würde was finden? Es ist zwei, fast drei Jahre her und in der Zeit haben wir hier noch nicht mal gewohnt. Wir sind erst vor knapp ein einhalb Jahren eingezogen und das auch nur mit den nötigsten Sachen.

Ich stand verloren in der Mitte meines Zimmers und drehte mich immer wieder um mich selbst, bis ich schließlich umkippte und auf dem harten Boden der Realität auf kam ... So schnell würde ich Lux und Lou nicht wieder sehen!

Drei Tage vergingen, die ich zusammen gekauert und völlig leer in meinem Bett verbrachte. Die Jungs hatten zwar zwischen durch immer mal nach mir geguckt und versucht mich aus dem Bett zu kriegen, doch ich wollte nicht. Ich hatte keinen Grund.

Seid dem ich wusste, dass ich Vater bin, drehten sich meine Gedanken den ganzen Tag nur noch um meine kleine bezaubernde Tochter und nun ist sie weg! Bei diesem Gedanken, den ich in den letzten Tagen schon so oft gehabt hatte, zog sich etwas in mir zusammen und schmerzte fürchterlich.

Ich verkroch mich noch tiefer in meinem Kissen- und Deckengewusel, bis sich etwas oder jemand auf mich schmiss. Es hätte ein Elefant oder eine Giraffe sein können, doch als es anfing zu sprechen wusste ich, dass es Liam war.

Er zog eine Decke nach der anderen von mir runter, bis er schließlich beim Kern, also bei mir angekommen war und wurde es kalt und nass und dass leider für mich.

Ich sprang auf und fing an Liam finster und entsetzt anzugucken, doch er fing nur anzulachen und murmelte "So kenn ich dich."

Mein Mund öffnete sich, da ich etwas sagen wollte, doch da zog mich Liam auch schon am Handgelenk aus meinem Zimmer, die Treppe runter und nach draußen, wo er mich in den Van zu den anderen schubste, die begeistert klatschten, als sie mich sahen und mich anschnallten.

Ich war die ganze Zeit viel zu perplex gewesen um mich in irgendeiner weise zu wehren und nun musste ich mir leider eingestehen, dass es zu spät war und ich mich meinem Schicksal fügen musste.

"Wohin bringt ihr mich?" waren meine ersten Worte, die ich nach drei Tagen über meine Lippen brachte, doch alle zuckten nur unschuldig mit den Schultern, also entweder wussten sie es und wollten es mir nicht sagen, oder Liam, der am Steuer saß, hatte uns alle hinterhältig entführt und wollte uns ... Was rede ich da?

Ich schüttelte diesen Gedanken aus meinem Kopf und guckte aus dem Fenster, bis jemand mich anstubste und mir etwas zu trinken und zu essen unter die Nase hielt, was ich eigentlich ablehnen wollte, doch da beschwerte sich mein Bauch und ich nahm die Sachen dankend an.

Es tat gut etwas zu essen, ich fühlte mich nicht mehr so schlapp, doch meine Gedanken an Lux verflogen da durch trotzdem nicht.

Nach einer scheinbar endlos langen Fahrt kamen wir endlich an unserem Zielort an. Mir wurde Gentlemen-Like die Tür geöffnet und als wir alle ausgestiegen waren, standen wir vor einem Indorspielplatz.

Eigentlich war das eine ganz coole Idee, denn wer hat diese Teile früher nicht geliebt, doch es ließ mich noch mehr an Lux denken, denn ich hatte mir vorgenommen irgendwann mit ihr in so etwas zu gehen.

Schon das zweite mal an diesem Tag wurde ich am Handgelenk gepackt und durch die Gegend geschliffen wie ein Stoffhund.

Wir staunten nicht schlecht, als wir durch die Tür traten und sich die riesige Spiellandschaft vor uns erstreckte. Es störte mich nicht mal, als eine junge Frau auf uns zu kam und ich nur in Boxershorts und einem halbwegs nassen T-Shirt da stand.

Ich fühlte mich wie ein kleiner Junge, der einfach nur noch los spielen will.

Alles was ich auf solchen Indoorspielplatz erlebt hatte, spielte sich vor meinem Geistiegenauge ab, doch dann meinte mein Fantasie sich einmischen zu müssen und ersetzte den kleinen Jungen durch Lux.

Von heute auf morgen Daddy (Harry FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt