Stiles

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Viktoria verstummte am Telefon. Ellen hätte fast gedacht, sie hätte aufgelegt, hätte sie ihre Schwester nicht atmen gehört.
"Hast du nichts dazu zu sagen? Mh?", fauchte sie völlig wütend ins Telefon. Sie fühlte sich so hintergangen, sie hätte es von ihrer Schwester, der sie immer so nahe stand, am wenigsten erwartet.
"Ellen, hör zu.", begann sie.
"Ja, ich bin ganz Ohr", meckerte sie.
"Es war besser für dich, es nicht zu wissen. Wir wollten dich beschützen, wir waren fast aus diesen Kreisen raus.. aber.. Du kennst doch Vater."
"Anscheinend kenne ich ihn nicht. Ich kenne euch alle nicht."
"Ellen.."
"Hör auf. Seid froh, dass ich nicht in Deutschland bin. Ich sollte einfach hier bleiben, und ihr könnt euer Geheimes Leben als Jäger weiterführen. Ihr habt mich mein ganzes Leben lang verarscht, es ist nicht fair, dass du von allem wusstest und ich nicht. Wenn sie dich nicht beschützen müssen, dann mich auch nicht. Seht zu, dass ihr mich in ruhe lasst. Selbst meine Verdammte Gastfamilie ist ehrlicher zu mir als ihr es je sein werdet, und ich kenne sie seit 10 Tagen, verdammt. Zumindest denke ich, dass ich sie erst so lang kenne.. Wer weiß, was ihr mir noch verschweigt. Erledige deinen Job als Schwester und rede nicht mit Ma und Pa darüber, lass sie denken, alles wäre in Ordnung. Ich werde mit Isabelle und Richard reden, sie werden nicht mit ihnen sprechen. Ich weiß, dass sie zurzeit auf Jagd sind, sie sollen wegen mir nicht verrecken."
"Ellen, warte.."
Doch Ellen legte auf. Sie schmiss ihr Handy durchs Zimmer und ertrank beinahe in ihrer Wut. Ihr wurde so komisch, alles tat ihr weh.. Ihr Kopf, ihr Bauch, ihre Beine. Sie fragt sich, wie man es schaffen kann, einem Menschen so lang zu verschweigen, was doch genau vor ihren Augen passierte. Sie hatte es in sich, sie hätte es doch wissen müssen. Aber was bedeutete das für sie? War sie ein Werwolf? War sie ein Mensch? Wovor musste man sie beschützen? Warum erklärt es ihr keiner?
Das einzige, was sie wusste, war, dass sie die Nacht nicht unter einem Dach mit diesen Menschen verbringen konnte. Sie würde kein Auge zubekommen, aber sie musste auch am nächsten Tag zur Schule gehen.. Diese Informationen sollten ihr auf keinen Fall das komplette Leben versauen. 
Sie packte einige Sachen in eine kleine Tasche, sachen die sie brauchte, um Zwei Tage außer Haus zu bleiben, und lief nach unten. Während sie sich die Jacke anzog, stand Isabell, ihre Gastmutter, an der Tür und schaute zu ihr.
"Wo willst du hin?"
"Ich werde nicht hier schlafen, Isabell. Das kannst du jetzt nicht erwarten. Ich penn woanders."
"Kannst du überhaupt woanders schlafen? Ich möchte nicht, dass du die Nacht auf der Straße verbringst."
"Ja, habe ich. Lass gut sein, ich melde mich."
Ellen konnte Isabell nicht einmal in die Augen schauen, von ihrem Anblick wurde ihr schlecht vor Wut. Sie musste einfach raus aus diesem Haus.
Sie ging rüber zu Scott und schellte an, wartete eine halbe Ewigkeit bis Melissa McCall dann die Tür öffnete. 
"Hey, möchtest du zu Scott?", fragte sie mich.
"Ja, ist er da?"
Da schüttelte sie den Kopf und für Ellen brach in diesem Moment die Welt zusammen. Also musste sie doch auf der Straße schlafen?
Sie riss sich zusammen und lächelte freundlich zu Scott's Mutter. 
"In Ordnung, dann versuch ichs ein andernmal."
"Soll ich ihm bescheidgeben?"
Sie schüttelte den Kopf. "War eh nicht so wichtig."
Melissa nickte und schloss die Tür. So lief sie dann durch die Gegend und fragte sich, was sie nun tun sollte. Ihr war kalt, aber das war nicht das tragische an der Situation.Sie konnte nirgendswo hin, Scott war ihre einzige Hoffnung.. das dachte ich sie zumindest, bis sie das Beacon Hills Sheriff''s Office sah. Vielleicht könnte sie ja auch zu Stiles. 
Vorn an der Rezeption fragte sie dann nach Sheriff Stilinski, der sie auch sofort mit einem Müden lächeln begrüßte, als er sie wiedererkannte. 
"Mister Stilinski, ich weiß das ich jetzt eine unangebrachte frage aber.. können sie mir sagen, wo sie wohnen? Ich würde gern mit Stiles sprechen, es ist echt.. wichtig."
"Ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt.
Da schüttelte Ellen den Kopf. Warum auch lügen, er konnte an der Situation auch nichts ändern. 
"Deswegen würde ich gern mit ihm reden." 
Er zögerte erst, nickte aber dann und nannte Ihr die Adresse. Als er aber dann ihren Verwirrten Gesichtsausdruck sah, erklärte er ihr Netterweise den Weg. Es war nicht weit vom Office entfernt, also war es auch definitiv schwerer, sich zu verlaufen.
"Ich danke ihnen vielmals"
Er lächelte und nickte ihr zu. "Gern geschehen."

Sie machte sich also auf den Weg zu seinem Haus, verlief sich dann aber doch nochmal. Es dauerte ganze Zwanzig Minuten und sie hatte es irgendwann aufgegeben, bis sie die Rettende Hausnummer sah. Erleichterung machte sich in ihr breit und sie lief sofort dort hin und schellte an, ohne auch nur einen Moment zu zögern. 
Die Tür schloss sich langsam auf und schon begrüßte sie ein lächelnder Stiles.
"Was machst du denn hier?", fragte er verwundert.
"Ich bin.. abgehauen, von Zuhaus."
"W-was?"
"Ich weiß, es ist echt viel verlang aber.. Ich muss irgendwo schlafen und Scott ist wahrscheinlich bei Kira, ich erwarte nicht, dass du mich reinlässt, aber..-"
"Komm rein. Ich bin der letzte, der Nein sagt. "
Er hatte ein warmes Lächeln auf den Lippen und öffnete Ellen die Tür. Dankend betrat Sie sein Haus und legte ihre Tasche auf den Boden, um die Jacke auszuziehen. 
"Was ist denn passiert?", fragte Stiles besorgt. 
"Na, meine Eltern UND meine Gasteltern scheinen Jäger zu sein und ich.. halb Werwolf, was auch immer."
Ellen schaute verwundert zu Stiles, der sie fragend anschaute. Kam das jetzt wirklich so aus ihr herausgeschossen?
"Moment, WAS?!"
"Keine Ahnung", sagte sie dann nun in einem deutlich verzweifelteren Ton. "Sieht wohl so aus, als hätte man mich mein ganzes Leben lang auf den Arm genommen. Ich.. ich meine, selbst meine Schwester ist eingeweiht, ich habe nie etwas davon mitbekommen."
"Ellen.."
"Das Ding ist, ihr wisst doch, dass sie Jäger sind oder? Sam, Isabelle, Richard? Warum habt ihr mich nie darauf angesprochen, ihr habt doch gesehen, dass ich anscheinend kein Plan von irgendetwas habe."
"Uns hats schon genug gewundert, dass die Gäste nach Beacon Hills holen, ich.. dachte du wärst gar nicht Involviert, hab einfach gedacht die wären komplett bescheuert, weil sie unschuldige in Gefahr bringen. Mir war nicht klar, dass das alles aus nem Grund so ist, tut mir leid."
"Habt ihr schon einmal was von einem Halb Werwolf gehört?"
"Einem Was?"
"Mir wurde erzählt, ich hätte Wolfsblut in mir.. aber.. nie ist etwas passiert, also muss was schief gelaufen sein."
"Sei froh darüber."
"Worüber? Dass ich nicht weiß, was ich bin?"
"Das noch nichts passiert ist. Du hast gesehen, wie Gefährlich das leben sein kann. Weißt du, wie oft Scott schon fast erschossen wurde, getötet wurde, was auch immer? Könnte jedes mal kotzen, wenn er irgendwo ist, weil Werwölfe verdammt nochmal gejagt werden. Du brauchst keine Angst haben."
"Bist du dir sicher? Warum beschützen sie mich dann schon seit ganzen 17 Jahren?"
Stiles' Blick wurde starr, beiden war klar, dass mehr dahinter stecken musste. Dass sie vielleicht doch nicht so ganz außer Gefahr war. '
"Ich kann das alles nicht glauben, Stiles", langsam brach Ellens Fassade. Sie war verzweifelt und hatte angst. Es ist nicht so, dass sie all das gewohnt war, und selbst wenn.. Solche Nachrichten würden den härtesten Menschen aus der Fassung bringen, sie hat nur lang genug versucht, das einfach zu verdrängen. "Ich kann nicht glauben, dass man man mich so angelogen hat.. dass.. oh gott, was ist, wenn ich zu irgendeinem Monster werde? Anscheinend bin ich nicht normal, was ist, wenn..? Ich will sowas nicht in mir haben, ich will das nicht!"
Ellen wurde Panisch und lief durch Stiles' Küche, fuhr sich völlig nervös durch die Haare und versuchte, gleichmäßig zu atmen. Doch es fiel ihr immer schwerer, ihr Bauch krampfte sich jedes mal zusammen, wenn sie einatmete. Als würde man ihr bei jedem Atemzug in den Bauch treten und die Luft abschnüren, die sie so dringend brauchte. Tränen stiegen ihr zu Augen, es tat weh, an all das zu denken. 
Stiles stand dort, völlig Planlos was er tun sollte. Er kannte Ellen doch kaum, wie sollte er sie behandeln? Er lief auf sie zu und legte eine Hand auf ihrer Schulter, bis sie dann plötzlich zusammenzuckte. "Vielleicht sollte ich nicht einmal hier sein", jammerte sie. "Was, wenn ich euch alle in Schwierigkeiten bringe? Was, wenn.."
"Denkt nicht, du wärst für diese Situation verantwortlich, Ellen. Denk das bloß nicht."
Stiles schaute Ellen mit ernster Miene an und schüttelte den Kopf. "Das ist nicht deine Schuld.. Du bist nicht daran schuld, dass mit dir irgendetwas nicht stimmt. Beruhig dich erstmal, leg dich hin. Ich kann mein Bett für dich machen, ich werde hier unten schlafen."
"Nein, mach dir keine Arbeit, ich schlaf hier. Es ist schon nett genug, dass du mich hier bleiben lässt", sagte sie. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und versuchte, tief einzuatmen. Auch wenn es schmerzte, sie gab ihr bestes. 
"Jetzt mach dir nicht deswegen auch noch so 'n Stress, du schläfst oben. Mein Vater muss sich heut Nacht nicht auch noch erschrecken, wenn du du da aufeinmal liegst. Es ist wahrscheinlicher, dass ich dort unten einpenne."
"Er wird wissen, dass ich hier bin, Stiles", antwortete sie.
Stiles schaute verwundert. "Huh?"
"Ich war im Sheriffs Office und hab gefragt wo du wohnst." Ellen lächelte verlegen, während Stiles sie ernst anstarrte und dann laut auflachte. 
"Du kommst auf Ideen, man.", murmelte er nur und lief dann zur Treppe, blickte zu mir und nickte in die Richtung der Treppe. "Du schläfst trotzdem oben, komm mit."
Sie folgte ihm und lief die Treppe rauf, blieb dann vor seinem Zimmer stehen und betrachtete es Oberflächlich.
"Du hast hier.. ganz schön viel hängen.", bemerkte ich. "Nicht, dass es was schlechtes ist. Lässt den Raum nicht so Leer aussehen."
"Ja, in Ordnung, du Experte", scherzte er und wollte grad sein Bett beziehen, da meldete sich Ellen nochmal zu Wort.
"Mach dir die Arbeit jetzt nicht, Stiles. Ich kann auch einfach dort schlafen, ist ja nicht so, dass deine Bettwäsche nach Pferdescheiße stinkt."
"Gott, du bist anstrengend, würdest du mich einfach mal machen lassen..", sagte er gestresst aber nickte dann. "Ich weck dich morgen, mach dir darüber keine Gedanken. Wir haben sowieso die erste zusammen, kutschier' dich dann sogar zur Schule, du Glückliche."
Er lächelte sie an und nickte dann nur. "Schlaf gut, wenn was ist.. Ich bin unten. Zöger nicht damit, mich zu wecken, es ist nicht Schlimm."
"Aber du brauchst deinen..-"
"Oh mein GOTT!", sagte er nun völlig fassungslos. "DU bist sooooo anstrengend! Weck mich einfach, es gab Tage an denen habe ich gar nicht schlafen können, viel würd das nicht ausmachen."
Sie lächelte nur. "Tut mir leid, ist in Ordnung."
"Das Bad ist von meinem Zimmer aus geradeaus", bemerkte er nur noch und schloss dann seine Zimmertür hinter sich. 
Sie hörte, wie Stiles die Treppe runterlief. Sie machte sich im Bad kurz Bettfertig und legte sich dann in sein Bett und schloss die Augen. Es war ein anderes Gefühl, dort einzuschlafen. Sie hatte sich bei der Gastfamilie nicht wohl gefühlt, aber hier hatte das Gefühl, sicherer zu sein. Stiles war ein Freund, sie vertraute ihm, also konnte sie auch Sorgenfrei schlafen. Und das tat nach all den Tagen auch mal gut.

Teen Wolf - LunatismusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt