Liam verwandelte sich am frühen Morgen zurück. Alle konnten durchatmen, selbst Liam war ruhiger als alle erwartet hätten. Er schaute zu Scott, beinahe, als würde er ihm danken.
''Komm, du siehst fertig aus. Ich bring dich zu mir.''
''Scott..'', murmelte er. ''Du kannst mich nach Haus bringen.''
''Es ist besser wenn du-..'', Liam unterbrach ihn.
''Ich werde nichts sagen. Es wäre Dumm, wenn ich das tun würde. Ich will einfach nur.. nach Hause, okay?''
''Ja, ja'', meinte Scott. ''Sicher. Wir fahren dich.''
Sie machten sich auf den Weg zum Jeep. Alle schienen Müde zu sein, keiner konnte mehr richtig auf den Beinen stehen. Selbst Liam fehlte die Kraft, um sich zu beschweren.
Ellen hockte sich in die Ecke des Jeeps und legte ihren Kopf auf ihre Handflächen, Schloss die Augen und lauschte dem Geräusch des Motors. Irgendwann wurde es immer unklarer, leichter.. Sie bemerkte, wie sie in einen tiefen Schlaf fiel, doch sie war viel zu Müde um sich davon abzuhalten. So wenig Schlaf, sie hatte es nötig, auch wenn es nicht der richtige Zeitpunkt war. Besser in diesem Moment als den ganzen Tag über nicht.Irgendwann hörte Ellen die Vögel zwitschern. Ein Helles Licht schien auf ihre Augenlider, und als sie langsam ihre Augen öffnete, blendete sie die strahlende Sonne. Sie schaute sich um und bemerkte schnell, dass sie noch in dem Jeep lag. Stiles hatte ihn vor Scotts Haus geparkt, hatte sie dort schlafen lassen und den Schlüssel zu ihrer Seite gelegt, damit sie abschließen konnte, wenn sie wach wurde.
Sie lächelte für einen kurzen Moment, nahm den Schlüssel und stieg langsam aus dem großen Wagen. Ihre Beine waren wackelig, weich, als wären sie aus Gummi. Ihr Rücken schmerzte und ihr Nacken knackte einige male. Das war der Nachteil, wenn man sich ausgerechnet ein Auto als Bett aussucht.Sie schaute zum Haus ihrer Gasteltern. Das Auto war noch nicht dort, das hieß, dass es grad mal später Morgen sein konnte. Sie lief zu Scotts Haustür und klopfte. Er öffnete die Tür und bat sie sofort herein.
''Hast du dich ausgeschlafen?''
Ellen zuckte mit den Schultern. ''Etwas.''
Sie hielt den Schlüssel hoch und lächelte leicht verlegen. ''Der gehört Stiles, denke ich.''
''Der schläft oben, du kannst ihn aber ruhig wecken, wir müssen zu Derek.''
''Derek?''
Scott schluckte. ''Komplett andere Geschichte.''
''Was ist er? Auch ein Werwolf?''
''Das ist zurzeit schwer zu sagen.''
''Was, warum?''
Scott zuckte mit den Schultern, sah aber besorgt aus. ''Irgendetwas stimmt mit ihm nicht.''
''Okay, das verstehe ich nicht'', gab sie zu.
''Er scheint seine Kräfte zu verlieren.. Weißt du, Werwölfe heilen zum Beispiel sehr schnell. Bei ihm siehts schlecht aus. Es gibt ein kleines Problem, ich will dir damit keine Angst machen, also wäre es besser wenn du dich da raushältst.''
''Raushalten? Jetzt, wo du's ansprichst? Wow, super Leistung, Scott.''
Scott schüttelte nur den Kopf und lief dann in die Küche, während Ellen nach oben ging um Stiles zu wecken. Sie öffnete langsam die Tür zu Scotts Zimmer und bemerkte, dass eine frische Brise aus dem Zimmer kam. Das Fenster war offen und die kühle Morgenluft von draußen hatte sich im Zimmer verteilt, während Stiles sich bis zur Nase hin zugedeckt hatte.
Stiles lag dort so ruhig und schlief fest, es tat ihr beinahe leid ihn wecken zu müssen. Langsam beugte sie sich übers Bett und rüttelte leicht an Stiles.
''Hey, wach werden.'', flüsterte sie, damit er sich nicht erschrecken konnte.
Nichts.
Nun rüttelte sie etwas fester und redete deutlich lauter. ''Stiles!''
Wieder nichts. Er lag dort und scharchte friedlich weiter.
''STILES!'', schrie sie nun in sein Ohr. Er schrack auf und verschluckte sich an seiner eigenen Spucke. Saß dort auf dem Bett und hustete. Ellen musste lächeln.
''Man, du schläfst echt wie ein Stein.''
''Sagst du'', murmelte er und hustete weiter.
Stiles richtete sich auf und rieb sich die Augen. Er sah Müde aus, doch bei weitem erholter als in der Nacht. Er trug noch seine Schuhe, hatte sich anscheinend gar nicht umgezogen um zu schlafen. Auf seinem Pullover waren kleine Abdrücke von Dreck, die vom Baum kamen, an dem er sich in der Nacht angelehnt hatte.
Er schaute zu Ellen und hob die Augenbrauen.
''Bist du okay? Konntest du genug schlafen?''
''mhm'', murmelte sie und nickte. ''Was ist euer 'kleines' Problem?''
''Kleines Problem? Wovon sprichst du?'', fragte Stiles verwundert.
''Scott sagte, dass Derek Probleme hat mit seiner Heilung und dann erwähnte er ein kleines Problem. Er will mir keine Angst machen, aber um ehrlich zu sein verunsichert mich das noch mehr.''
Stiles machte große Augen, als würde er nun verstehen, wovon Ellen sprach, schüttelte aber dann den Kopf.
''Das ist nichts'', meinte Stiles, doch Ellen merkte, dass er log. ''Es ist nichts schlimmes, Scott nimmt alles viel zu ernst, du kennst ihn doch.''
Ellen stand auf und nickte enttäuscht. ''Ich muss Heim.''
''Ellen..''
Sie schüttelte den Kopf und wimmelte ihn ab. ''Ich muss wirklich.''
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Teen Wolf - Lunatismus
RastgeleEllen macht ihr Auslandsjahr in Beacon Hills. Für sie geht ein Traum in Erfüllung.. Doch leider kommt nichts so, wie sie es geplant hatte. Sie steckt mit einem Fuß in der Welt des Übernatürlichen, und ihr wird ihr langsam klar, dass es ihr nicht nur...