Es war ein seltsamer Tag. Seltsam und langweilig. Zumindest für mich. Ich saß in meinem Gästezimmer und grübelte vor mich hin. Das Zimmer war nicht groß. Es war Platz für ein Bett, einen Kleiderschrank und einen Schreibtisch. Es war allerdings auf alle Fälle besser, als ein heruntergekommener, alter Laden. Ich sah mich im Spiegel an, welcher im Schrank eingebaut war. Ich trug ein rotes T-Shirt und eine schlichte Jeans von Lydia. Beides war ihr zu groß. Ich war an sich für ein Mädchen relativ groß. Mit meinen 1,75 Metern war ich fast so groß wie Scott und Stiles. Liam konnte ich fast schon auf den Kopf spucken.
Während Scott und Stiles sich wieder gemeinsam irgendwo herumtrieben, saß Lydia schon seit Ewigkeiten in einem Arbeitszimmer herum und studiere ihre Banshee-Fähigkeiten und wollte dabei nicht gestört werden. Ich war absolut überflüssig. Müde ließ ich mich auf mein Bett sinken.
Auf einmal blinkte mein Handy auf.
Es gab eine neue Nachricht von „Moralapostel McCall". So hatte ich ihn in meinen Kontakten eingespeichert.Komm bitte zu uns in Stiles' Haus. Sofort.
Ich sprang sofort auf. Endlich wurde ich gebraucht! Ich hatte keine Lust mehr, hier einfach herumzuliegen. Gerade als ich nach meiner Lederjacke greifen wollte, hielt ich kurz inne. Was wollten sie von mir? Die Nachricht klang nicht gerade freundlich.
Trotzdem machte ich mich letztendlich auf, um Scotts Aufruf zu folgen.
Lydia und Stiles wohnten nicht weit voneinander entfernt und dank meiner Werwolfkräfte, konnte ich innerhalb von 15 Minuten locker zu Stiles joggen.Als ich an seiner Türschwelle stand, fuhr ich noch einmal durch meine Haare und klingelte an der Tür. Diese wurde mir Sekunden später von Stiles geöffnet. Stiles packte mich unsanft am Arm um zerrte mich in einen Raum. Es schien sich um das Wohnzimmer zu handeln. In der Mitte des Zimmers stand ein Kleiner Tisch, neben welchem sich ein großes rotes Sofa befand. Dort saß auch schon das ‚Moralapostel' McCall.
„Setz dich.", lud dieser mich ein und deutete dabei auf den Stuhl, gegenüber von der Couch. Langsam begab ich mich dort hin.„Was soll das hier werden, ein Verhör?", fragte ich Scott hönisch.
„So etwas in der Art. Es ist eher eine Vorsichtsmaßnahme.", klärte mich dieser auf.
Das war überaus interessant.
„Wie konntest du dich an der High School anmelden?", fragte mich Scott nun.
Ich lehnte mich langsam in meinem Stuhl zurück.
„Ich hatte, nennen wir es Kontakte, die es mir möglich machten, an eine Anmeldung zu kommen.", antwortete ich ihm.
Scott sah mich eindringlich an. Die Antwort schien ihn nicht zufrieden zu stellen.
„Was für Kontakte?", wollte er jetzt wissen.
Ich stöhnte laut auf.
„Keine Kontakte, die dich in irgendeiner Weise interessieren sollten. Kontakte, die gerade auf der anderen Seite der Erde sind.
Erklärt mir lieber, was ihr Malia wegen Peter verheimlicht. Stiles, ich dachte, man seie ehrlich in einer Beziehung?", meinte ich nun und verzog meinen Mund zu einem hämischen Grinsen. Endlich musste ich mich nicht mehr verstellen und durfte mich so verhalten, wie ich es wollte.
„Hey, komm mal runter, wir stellen hier die Fragen, okay?", meldete sich jetzt Stiles zu Wort.
„Ich bin ehrlich zu euch, wenn ihr ehrlich zu mir seid.", gab ich zurück.
Ich schien bei diesem Gespräch langsam aber sicher die Oberhand zu gewinnen.
„In Ordnung", äußerte sich nun Scott „die Wahrheit ist, dass Peter der leibliche Vater von Malia ist."
Wow. Ich hatte mit so einigem gerechnet, aber nicht damit. Was konnte ich mit dieser Information nur anfangen?
„Jetzt bist du dran.
Was würdest du tun, wenn Kate hier in Beacon Hills auftauchen würde?", fragte Stiles mich.
„Was denkst du denn?"
„Beantworte meine Frage nicht mit einer Gegenfrage.", gab der Junge zurück.
Er war intelligent, vielleicht intelligenter als ich.
Ich strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich denke, dass du dir vorstellen kannst, was ich mit dieser dreckigen Schlampe anstellen würde, wenn sie hier aufkreuzt.", sage ich nur, mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
„Was würdet ihr mit ihr tun?", fragte ich.
„Wir würden versuchen, mit ihr zu reden.", erwiderte Scott schließlich.
Entgeistert, erhob ich mich von meinem Platz.
„Ich weiß nicht, wie das sonst bei euch bisher so ablief, aber man kenn nicht jeden Bösewicht besiegen, indem man mit ihm spricht! Diese Frau, nein, dieses Monster hat nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als sie meinem kleinen Bruder die Kehle durchgeschnitten hat!", schrie die beiden Idioten an.Schlagartig wurde es still in dem Raum.
„Du kannst, wenn du willst nach Hause gehen.", meinte Stiles einige Sekunden später.
„Keine Sorge, das hatte ich gerade vor.", zischte ich.
Damit machte ich sofort auf, aus diesem Haus zu verschwinden.
„Mach bitte nichts dummes.", rief Scott mir noch nach.Ich würde nichts dummes tun, nur nötiges.
DU LIEST GERADE
Purple Eyes- eine Teen Wolf Fanfiction (Deutsch)
FanfictionIch hatte nie geplant, auf Scott und sein sogenanntes Rudel zu treffen. Ich hatte nie vor, länger in Beacon Hills zu bleiben. Ich hatte nicht vor, mich zu verlieben, ich wollte lediglich Antworten. Antworten, auf das, was mir damals passiert ist. U...