Purple Eyes- eine Teen Wolf Fanfiction (Deutsch)

Ein weiteres Trauma

Vor mir selbst schützen...
Niemand musste mich vor mir selbst schützen. Ich wusste was ich tat.
Ich hatte zwar stark protestiert, aber hier war ich nun: im Dunkeln, auf einem Fahrrad, mitten im Nirgendwo.
Ich war froh, dass Stiles mir wenigstens sein Rad geliehen hatte. So dauerte der Weg zum Hale-Verließ nicht ganz so lange, vorausgesetzt ich verirrte mich nicht. Ich hatte ja schon tagsüber Probleme gehabt hier her zu finden, aber im Dunkeln war es beinahe schon eine Frage der Unmöglichkeit.
Wenn ich mich nicht beeilte, würde ich nicht rechtzeitig zum Krankenhaus kommen, um anwesend zu sein, wenn all der Spaß begann. Diese Gedanken haben mir den Ansporn, schneller in die Pedale zu treten.

Einige der Abzweigungen glaubte ich wieder zu erkennen. Ich war mir allerdings nicht sicher.
Da kam ich an einem großen Felsbrocken vorbei. Den erkannte ich tatsächlich wieder. Ich war tatsächlich bald da. Erleichtert zog ich ein wenig von der kalten Waldluft ein. Nur noch ein kleines Stück...

Als ich endlich angekommen war, lehnte ich das Fahrrad an einen naheliegenden Baum. Ich fröstelte ein wenig. Es war kein besonders angenehmer Abend.
Ich trat vor den Eingang des Verließes. Normalerweise konnte nur ein Mitglied der Hale-Familie diese Türen öffnen, allerdings ließen Derek und Peter sie in letzter Zeit freundlicherweise offen.
Also setzte ich endlich einen Fuß hinter die Tür.

Allerdings war eine Sache anders als beim letzten Mal: Als wir vor ein Paar Tagen hier waren, herrschte auf dem Korridor totale Stille, dieses Mal, hörte ich Stimmen. Es handelte sich definitiv um eine weibliche Stimme.
Sie sagte so etwas wie: „Eine durchschnittliche Person schafft circa sechs Meter pro Sekunde."

Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und dämpfte meine Schritte langsam ab. Je näher ich der Tür kam, desto besser konnte ich die Stimmen verstehen.
Jetzt sagte die Frau: „Los richte sie auf mich."
Was zur Hölle ging da drin vor?
Ich schlich mich weiterhin in Richtung Tür, bis ich auf eine männliche Stimme identifizieren konnte. Ich ordnete die Stimme Derek Hale zu.

Ich pirschte mich weiterhin an die Tür heran. Zum Glück befand sich an der Tür ein kleines Fenster, sodass ich mir ein Bild von dem verschaffen konnte, was in dem Raum vor sich ging.
Also lugte ich vorsichtig durch das Fensterchen.
Meine Vermutung, dass es sich um Derek handelte, stellte sich als richtig heraus. Die weibliche Stimme gehörte Braeden, der Söldnerin.
Doch was machten die beiden da?
Ich konnte erkennen, dass Derek eine Waffe auf Braeden richtete, doch diese schaffte es blitzschnell ihm diese wieder abzunehmen.
Normalerweise deutete ein solches Szenario auf eine Kampf hin, doch die beiden sahen nicht so aus, als würden sie kämpfen. Es wirkte eher wie ein... Training.

„Noch einmal.", forderte Derek die Söldnerin auf.
Diese übergab ihm die Waffe wieder.
Anschließend ging sie einige Schritte auf ihn zu.
„Ich könnte das den ganzen Tag über machen.", sagte sie dabei.
Die beiden starrten sich für einige Augenblicke nur an.
Ihre Blicke gefielen mir ganz und gar nicht. Und dieses Gefühl hatte einen Grund, denn keine Sekunde später beugte Derek sich blitzschnell vor und küsste Braeden.
Ich hatte es mir schon fast gedacht. Warum sonst sollte man einer Söldnerin vertrauen?
Ich schloss für einen Moment meine Augen.
Als ich wieder hin sah, richtete Derek die Pistole auf die Söldnerin.
Ich schmunzelte. Das machte Sinn. Ich wand mich vom Fenster ab. Er hatte sie mit dem Kuss abgelenkt, sodass er sein scheinbares Training bestand. Ich wartete noch einige Momente und machte mich bereit, gleich einzutreten. Ich legte meine Hand schon einmal auf die Türklinke. Ich sah noch einmal in das Fenster...
...doch was ich dann sah, ließ meine Hand sofort wieder zurückschnellen.
Ich drehte mich schlagartig um und kniff die Augen zusammen.
Der Kuss war wohl doch mehr als nur ein Ablenkungsmanöver gewesen.
Warum war ich nur immer zur falschen Zeit am falschen Ort?

Ich verließ das Verließ schneller als ich überhaupt denken konnte. Das, was ich eben gesehen hatte, konnte ich definitiv zu meiner Trauma-Liste hinzufügen.