Rettung in letzter Sekunde

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Als ich an der Schule angekommen war, traute ich meinen Augen kaum. Unzählige Polizisten umkreisten das Schulgelände und besorgte Eltern standen tuschelnd daneben.
Was zur Hölle war hier los?
Ich legte meinen Kopf etwas schief und versuchte mit meinem geschärften Gehör etwas aufzuschnappen.
„Was ist das für eine Krankheit?", hörte ich eine Mutter zu einem Deputy sagen.
Eine Krankheit?
Da fielen mir die Menschen in gelben Schutzanzügen auf. Langsam reimte ich mir etwas zusammen.
Scheinbar was hier in der High School eine Art Virus ausgebrochen. Scheinbar ein sehr gefährlicher Virus.

Hier am Haupteingang hatte ich keine Chance in das Gebäude zu kommen. Alles war komplett von der Polizei besetzt. Nachdenklich kaute ich mir auf der Lippe herum. Ich musste durch einen anderen Eingang. Allerdings waren alle Zugänge zu anderen Türen abgesperrt. Ich musste mir etwas einfallen lassen, und zwar schnell.

Einer der abgesperrten Eigänge war nur von einem Angestellten bewacht. Ich hatte einen Plan. Schnell steuerte ich auf den weiblichen Deputy zu.
„Entschuldigen sie bitte, ich glaube einer der Infizierten läuft hinter der Schule herum.", log ich. Ich hoffte, dass diese Lüge gut sei.
„Wirklich? Danke Mädchen", sagte sie nur und machte sich schnell auf den Weg.
Wow, das war deutlich einfacher, als ich vorerst gedacht hatte.

Ich schaute mich noch einmal um. Keiner schien gerade hinzugucken. Unauffällig schlüpfte ich unter der Absperrung hindurch und schlich leise zum Seiteneingang der Schule. Jetzt oder nie. Schnell betrat ich das Schulgebäude.
In den Fluren sah es wie ausgestorben aus. Keine Menschenseele befand sich hier. Ich hörte zwar Stimmen, aber diese waren weit entfernt. Ich musste irgendwie Stiles finden. Laut ihm ging es ja um Leben und Tod.
Leise schlich ich durch die Hallen. Wenn mich hier jemand erwischte, hatte ich definitiv ein Problem.

Wo seid ihr?

Schrieb ich Stiles mit meinem Handy.
Ich musste nicht lange auf seine Antwort warten.

Die anderen sind in einem Hale-Verlies im Keller der Schule. Ich suche nach dem Mistkerl, der den Virus in die Schule gebracht hat. Ich bin gerade im zweiten Stock im Nordkorridor.

Warum hatten wir ein Verlies unter der Schule? Das war tatsächlich das erste, was mir durch den Kopf schoss.
Allerdings hatte ich keine Zeit, um darüber jetzt nachzudenken.
Ich machte mich auf die Suche nach der nächsten Treppe. Ich musste mit Stiles reden. Es waren nämlich noch so einige Fragen offen.

Auf einmal hörte ich Stimmen, die immer näher kamen. Ich musste mich schnell verstecken. Ich stürmte in die Mädchentoilette. Abwartend setzte ich mich die Tür. Ich schloss die Augen und hoffte, dass die Stimmen bald verstummen würden. Und das taten sie. Als sie gar nicht mehr zu hören waren, begab ich mich zur nächsten Treppe. Schnell stieg ich die Stufen herauf und schlich in Richtung Nordkorridor.
Ich konnte Stiles schon wittern. Ich witterte seine Angst. Das war für mich ein Grund, schneller zu werden. Als ich schließlich an einem Klassenzimmer angekommen war, witterte ich die Angst noch stärker als zuvor. Doch bevor ich den Raum eintreten wollte, presste ich mein Ohr gegen die Tür.

Ich hörte eine männliche Stimme sagen: „Es tut mir Leid Stiles, aber du weißt zu viel."
Da gingen bei mir alle Alarmglocken an. Stilinski schien sich in Schwierigkeiten zu befinden.
Ich musste schnell handeln, deshalb hatte ich leider keine Zeit mehr hatte, um mir einen wirklich guten Plan zu überlegen.
Mein Plan war simpel: Hereinplatzen und das Schlimmste verhindern.
Mit einem letzten tiefen Atemzug drückte ich die Türklinke herunter und trat in das Klassenzimmer rein.
Dort befanden sich Stiles und ein mittelalter Mann in einem weißen Laborkittel. Der Mann hielt Stiles eine Waffe an den Kopf und war scheinbar drauf und dran, diesen zu töten. Ich kam gerade rechtzeitig.
Verwirrt drehte der Unbekannt sich zu mir um. Auch Stiles sah mich überrascht an. Er wirkte erleichtert. Es sah so aus, als wäre sein Leben gerade an ihm vorbei gezogen.
Glücklicherweise richtete der Typ die Waffe nicht mehr auf Stiles, sondern auf mich. Ich könnte einen Schuss überleben, Stiles nicht.
Da kam mir ein erschreckender Gedanke: Was, wenn die Patronen mit Wolfswurz gefüllt waren? Schlagartig wurde ich blass im Gesicht und Angst machte sich in mir breit.

Alles schien sich wie in Zeitlupe zu bewegen. Der Mann drückte den Abzug ab und die silberne Patrone schoss auf mich zu.
Als sie sich in meinen Bauch bohrte, sprühte ich einen starken Druck und stieß ein leises Keuchen aus.
Stiles sah mich schockiert an. Jetzt kam der Moment der Wahrheit. Ich wartete einige Sekunden, welche sich wie Stunden anfühlten.
Da spürte ich, wie mein Körper langsam zu heilen besann. Ich schloss erleichtert die Augen. Kein Wolfswurz.

Der Mann ließ die Waffe sinken. Auf diesen Augenblick hatte ich gewartet. Anstatt auf den Boden zu sinken, wie er es vielleicht erwartet hätte, stürzte ich mich auf ihn.
Meine Augen erstrahlten in einem leuchtenden lila. Er wirkte sehr überrascht. Genau das hatte ich beabsichtigt.
Ich entriss ihm die Pistole und schlug seinen Kopf gegen einen der Tische.
Blutend und mit einer Wunde am Kopf sank der Fremde auf den Boden.

Purple Eyes- eine Teen Wolf Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt