Kampf um die Winterkrone

Abstand?

"Niemals werde ich es zulassen, dass Emily mit so einem Widerling wie dir zum Winterball gehen muss", regt Iven sich weiter auf

"Besser als wie mit so einem Schwanzlutscher wie dir. Da hat sie dann gar nichts von", entgegnet Maxim.

"Ach leck mich doch", faucht Iven

"Das ist ja wohl eindeutig dein Ding", grinst Iven.

"Musst du eigentlich immer das letzte Wort haben?", fragt Iven genervt.

"Klaa", lacht Maxim.

Iven dreht sich um. Er hat einfach keinen Bock mehr auf diese Art von Gesprächen.

Das Feuer brennt noch. So ist es wenigstens noch schön warm. Beide Jungs suchen sich möglichst weit auseinander einen Schlafplatz. Die Winterjacken legen sie auf Holzlatten. Dann ziehen sie sich mit dem Rest an. Schweigend liegt jeder der Beiden auf seinem Platz.

Als das Feuer zu erlöschen droht, legt Maxim einen Holzscheit nach. Er setzt sich ans Feuer. Als ob nichts gewesen wäre, schaut er zu Iven rüber und fragt: "Ist doch ganz nett das Feuer, oder?"

Trotzig antwortet Iven: "auf jeden Fall netter als du!"

Maxim hebt seine Schultern. "Wir sind halt Konkurrenten. Jeder will die Krone", meint er.

"Aber trotzdem kann man doch fair zueinander sein", sagt Iven.

"Du hast doch mit dem beef angefangen, als du mit deinem Schneeballwurf eine Lawine über mir ausgelöst hast", entgegnet Maxim

"Das war ein Joke!",  meint Iven genervt.

"Und dass du mein Gesicht vor eurem Haus in den Schnee gedrückt hast?", fragt Maxim

"Da hast du mich wegen der Mohrrübe provoziert", antwortet Iven.

"Da wusste ich auch noch nicht, dass deine Möhre ganz okay ist", grinst Maxim.

Da muss Iven dann doch drüber  lachen. Dann wird er wieder ernst. "Und warum findest du mich dann so Scheiße?", will er wissen.

Maxim schweigt. Dann blicken seine braunen Augen Iven ungewohnt sanft an: "Eigentlich bist du echt cool, Iven. Aber du bist nunmal mein Widersacher beim Kampf um die Krone. Ich musste mich immer so durchbeißen mit meinen Alten und so. Die haben mir zwar nichts getan. Ich war denen aber ziemlich gleichgültig. Deshalb will ich mit der Krone es allen zeigen, was ich draufhabe!"

Iven schluckt. Das ist das erste Mal, das Maxim etwas persönliches erzählt hat. Und ganz ohne blöden Unterton.

"Und Emily?", fragt Iven vorsichtig.

"Ist schon ne geile Bitch, aber ich weiß nicht so", antwortet Maxim ehrlich. "Und du?"

"Weiß auch nicht. Also ich bin jetzt auch noch nicht total verknallt oder so", antwortet Iven.

Er schaut Maxim mit seinen wasserblauen Augen an. Maxim schaut intensiv zurück. Keiner sagt ein Wort.

"Ich werd's keinem sagen", sagt Maxim dann.

"Was meinst du?", fragt Iven.

"Dass du meinen Schwanz gelutscht hast. Das was wir gemacht haben, bleibt unter uns, okay?", antwortet Maxim.

Iven nickt. "Ich finde dich eigentlich auch nicht so Scheiße Maxim", meint er.

"Passt schon", meint Maxim nur. "Lass uns versuchen etwas zu schlafen. Sobald es hell wird, brechen wir dann auf."

Sie begeben sich auf ihre Schlafplätze, aber keiner der Beiden kann so richtig einschlafen. Die Tiergeräusche wirken ziemlich unheimlich.

Iven schreckt hoch, als ein Uhu laut heult. Maxim lächelt, was Iven in der Dunkelheit nicht sehen kann. "Ist dir kalt?", fragt er.

"Ein bisschen schon", meint Iven.

"Dann komm doch zu mir", flüstert Maxim.