Schneebälle

124 17 10
                                    

Mia fängt an zu strahlen und geht auf ihren großen Bruder zu  Sie gibt ihm ein Küsschen auf die Wange.

Irritiert schaut Iven sie an. Sie zeigt auf das große M, das kleine i und das kleine a und das Herz. "Das bin ich. Auch wenn du es nicht richtig schreiben kannst", sagt sie stolz und gibt ihm den Zettel zurück.

Iven lacht und steckt den Zettel ein. Stimmt ja, sie kann ja noch gar nicht richtig lesen. Was für ein Glück, dass in 'Maxim' zufällig auch die Buchstaben aus 'Mia' drin sind
Er verspricht mit ihr auch Schlitten zu fahren, will sich aber erstmal beim Schneeballwurf austoben. Denn das ist ja auch eine Disziplin der Winterkämpfe.

Mia hat auch Glück. Sie kann mit einer Freundin im Vorgarten spielen. Maxim hat sich, natürlich rein zufällig, diesen Weg für seine Joggingstrecke ausgesucht. Als er die beiden Mädchen sieht, stoppt er.

"Wo ist denn dein bescheuerter Bruder?", fragt er Mia.

Das kleine Mädchen stampft auf: "Iven ist nicht bescheuert, Iven ist lieb!"

Maxim schluckt und nickt. "Weißt du denn wo er ist?", fragt er.

Unbedarft antwortet Mia: "Am Feld. Sneebälle üben."

Maxim bedankt sich bei ihr und läuft weiter. "Dich werde ich sabotieren. Du kleiner Warmduscher stiehlt mir meine Krone nicht", flucht er vor sich her.

Als er am Feld ankommt, sieht er Iven werfen. Auf einmal fängt sein Herz wild an zu pochen. Er ist beeindruckt, wie weit und wie treffsicher Iven mit den Schneebällen ist. "Wow", denkt er. "Iven kann das wirklich gut. Und dabei sieht er auch noch so cute aus."

Erst überlegt er, einfach auf Iven zuzugehen. Doch dann denkt er wieder die Winterkrone. Als Iven ihn den Rücken zudreht, nimmt Maxim eine Handvoll Schnee. Er geht auf Iven zu. Blitzschnell zieht er an seiner Winterjacke und der Schnee landet in Ivens Nacken.

Der schreit auf und dreht sich um. Entsetzt blickt er in Maxims Gesicht. Am liebsten würde er ihm eine scheuern. Doch sein Herz wummert gleichzeitig beim Wiedersehen.

Iven setzt einen bösen Blick auf und raunzt dann Maxim an: "Was soll das, du Aso. Und wo kommst du überhaupt wieder her?"

Maxim antwortet mit unschuldiger Miene: "War zufällig hier in der Nähe. Aber es ist wohl klar, dass du die Winterkrone never ever bekommen wirst. Der Schnee im Nacken war nur ein Vorgeschmack."

"Steck dir die Winterkrone doch einfach in deinen blöden Arsch und lass mich in Ruhe", kontert Iven.

Maxim grinst: "Ich glaube du hättest gern was anderes in deinem Arsch."

"Du bist einfach nur krank", ärgert sich Iven. "Ich gehe jetzt."

Bevor Iven sich wegdrehen an, zerrt Maxim an seinem Ärmel.

"Lass mich los", sagt Iven eindringlich.

"Nur wenn du aufgibst", schnauft Maxim und hält Iven weiter fest.

"Nope! Ich weiß, dass ich beim Schneeballwerfen besser als du bin", sagt Iven siegessicher und hofft, dass Maxim nicht merkt, wie sehr er zittert.

Ohne Vorwarnung wirft Maxim den blonden Jungen in den Schnee. "Dafür bin ich im Iven-Umwerfen der König", lacht er.

Iven will aufstehen. Doch da wirft sich Maxim auf ihn und fixiert ihn an seinen Handgelenken.  Iven versucht sich loszustrampeln, doch es nutzt nicht.

Durch die Rauferei fällt der Zettel aus seiner Hosentasche heraus, den Maxim ergreifen will.

"Lass das", schreit Iven so laut er kann.

Kampf um die WinterkroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt