Irgendwann hab ich es doch noch geschafft einzuschlafen und als ich aufwache liege ich plötzlich mit dem Gesicht ganz nah an Erik. Ich zucke erschrocken zusammen weshalb er dann auch aufwacht und leicht grinst. Ich drehe mich von ihm weg weshalb er leise lacht. Idiot. Er steht auf und kramt in seinem Rucksack nach seinen Zigaretten. Es ist immer noch kalt aber nicht mehr so sehr wie nachts. Er bietet mir auch eine Zigarette an und ich nehme sie dankend an. Wir brauchen während wir unsere Sachen zusammen packen und machen uns dann wieder auf den Weg. Erik sagt wir sollten in etwa einer Stunde aus dem unterirdischen Tunnel sein. Damit wäre ich einen Schritt näher an Killian dran. Einen Schritt näher daran ihn zu retten. Wir gehen noch lange weiter bis Erik plötzlich stehen bleibt. Ich schaue ihn verwirrt an.
"Was ist los?" Frage ich doch er drückt mir den Mund mit der Hand zu und schiebt mich in die Dunkelheit der Tunnel, wo er die Taschenlampe ausschaltet. Auch ich bin jetzt auf voller Alarmbereitschaft. Was ist passiert? Hat er etwas gehört? Ich bin selbst still doch höre nichts. Erik nimmt die Hand von meinem Mund und wir schweigen, bis er die Taschenlampe wieder anschaltet.
"Was war denn los?" Frage ich leise. Erik schaut sich etwas im Tunnel um auch wenn ich nicht weiß was er dort sehen will außer weitere graue Wände und Gleise.
"Ich hab mich wohl einfach verhört. Hier können lauter Gefahren lauern. Man muss immer vorsichtig sein" sagt er und in mir kommt die Angst hoch.
"W-was denn... für Gefahren?" Frage ich vorsichtig doch Erik antwortet mir mal wieder nicht auf die Frage. Er geht einfach leise weiter. Der Typ kann einen echt aufregen. Ich seufze und gehe ihm wieder hinterher. Plötzlich sehe ich am Ende des Tunnels endlich ein Licht. Was ist das? Ist das etwa die andere Seite? Kommen wir endlich raus? Wir gehen auf das Ende zu und als wir endlich draußen sind blendet mich ein weißes nicht. Ich halte die Hand vor meine Augen um sie abzuschirmen vor dem Sonnenlicht. Es dauert einige Momente bis ich wieder sehen kann doch was ich sehe ist reines weiß. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viel Schnee gesehen. Wow.
"U-und... da sollen wir durch? Erfrieren wir dabei nicht?" Frage ich und Erik schüttelt den Kopf.
"In unseren Rucksäcken sind Einlagen für die Schuhe die die Füße wärmen, eine Thermo Weste und lauter andere Sachen um hier durch zu kommen. Wir sind gut auf die Wetterbedingungen angepasst. Das Problem ist das die Thermesachen mit Microbatterien betrieben werden und die nunmal nach ein paar Tagen ausgehen. Deshalb wollte ich sie nicht schon in den Tunneln gestern benutzen" erklärt er und fängt an in seiner Tasche zu kramen. Er holt etwas heraus das wie Socken aussieht und zieht es an. Dann drückt er auf einen kleinen knopf und zieht die Schuhe wieder an. Ich mache es ihm nach und als ich auf den Knopf drücke, werden meine Füße sofort gewärmt. Dann ziehen wir die Thermo westen unter unsere Jacken an, Handschuhe, Mützen und Schals. Danach machen wir uns auf den Weg. Es ist zwar immer noch kalt aber auszuhalten. Alles was mich herantreibt ist der Gedanke an Killian. Ich weiß nicht was los ist und durch Eriks schweigen werde ich wohl nicht so schnell schlau.
"Ich hoffe wir stoßen auf keine großen Probleme..." sagt Erik aber scheint es eher vor sich hin zu murmeln weshalb ich nicht weiter nachfrage was das für Probleme sein könnten. Nach weiteren Stunden wird es bereits dunkel und Erik sagt wir sollten ein Nachtlager aufschlagen. Er holt eine Plane aus seinem Rucksack und spannt es zwischen ein paar Bäumen fest. Die Plane aus meinem Rucksack legt er auf den Boden damit wir dort liegen können und vor uns versucht er ein Feuer anzuzünden.
"Gehst du mal etwas Feuerholz suchen? Guck das es möglichst trocken ist sonst ersticken wir an Rauch" sagt er und ich nicke. Na toll... trockenes Holz finden wenn überall Schnee ist. Naja es ist kein nasser Schnee eher Pulverschnee. Ich suche und entferne mich mit meiner Taschenlampe dabei immer mehr vom Lager. Als ich endlich etwas finde was halbwegs trocken ist, höre ich beim Sammeln plötzlich etwas in den Büschen Rascheln. Ich erschrecke mich und leuchte mit der Taschenlampe in die Richtung aus der die Geräusche kommen. Was ich dort sehe...
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Lügenschloss
FantasyDie Erde im Jahr 2364 Eine Welt ohne Klimawandel, Überbevölkerung, Hunger oder Armut. Ein ganzer Kontinent umgeben von einer riesigen Mauer. Aber was ist hinter dieser Mauer? Keiner weiß es. Gabriel ist sein trauriges, einsames und eintöniges Leben...