Ich hab alles nötige zusammengepackt und warte jetzt darauf das El kommt. Ich fühle mich schon etwas schlecht dafür, dass er deshalb wahrscheinlich seinen Job verlieren wird aber er meinte das ist kein Problem bei unserer Gesellschaft. Immerhin gibt es so viele reiche Menschen, dass er ganz bestimmt einen Job findet. Ich bin ihm so dankbar... als es dann soweit ist, höre ich El 3 mal langsam an der Tür klopfen. Voller Vorfreude gehe ich zur Tür und schaue dann vorsichtig raus. Es ist Elliot.
"Bist du soweit Gabe?" Fragt er dann und ich nicke lächelnd. Vor der Tür steht keine einzige Wache. El meinte er würde ihnen sagen, dass mein Vater nach ihnen verlangt hat und sie müssten sofort weg. Dafür würde er später mächtig Ärger bekommen aber das ist ihm egal. Ich folge El auf den Flur und zusammen gehen wir in den Keller wo die Magnetautos meines Vaters stehen. Wie gerne würde ich einen von ihnen mitnehmen aber sie sind so stark gesichert, das ich schon den Finger und das Auge von meinem Vater herausschneiden müsste um eines zu bekommen. Außerdem sind die Autos 1000fach gechipt so das man immer weiß wo sie sind. Schade. Vor paar hundert Jahren wäre es wahrscheinlich noch etwas einfacher gewesen. Wir schleichen uns zur Tür und Elliot öffnet sie mit der schlüsselkarte die in seiner Handfläche injiziert ist. So eine hat jeder der Wachen meines Vaters aber alle sind unterschiedlich. Denn nicht jeder der Wachen darf überall hin. Auch ich hab einen in meiner Hand. Ich schaue El an und lächle ihm dankend.
"Ab hier musst du selbst zurecht kommen. Es wird hart da draußen das kann ich dir sagen. Aber ich wünsche dir viel Glück in deinem Leben und hoffe für dich das dein Vater dich nicht findet. Vergiss nicht was ich dir über den Chip gesagt hab ja? Du musst ihn entfernen" sagt Elliot und ich lächle und umarme ihm bevor ich mir die Kapuze von meinem Schwarzen Pulli überziehe.
"Danke El... für alles" sage ich lächelnd und drehe mich dann um, um mich durch die Büsche zu schleichen. Ich versuche so leise wie möglich zu sein. Als ich eine Wache vorbeigehen sehe, bleibe ich stehen und warte bis er weg ist. Dann gehe ich weiter und als es keiner sieht, renne ich zum Zaun und klettere schnell drüber. So weit so gut... ich renne am Stall meiner Mutter vorbei und hoffe nur, dass die Pferde schlafen. Ich hab Pferde nie wirklich gemocht aber wurde als Kind trotzdem immer wieder dazu gezwungen zu reiten. Ich hab es gehasst. Ich renne einfach und renne bis ich das Haus nicht mehr erkennen kann. Dann halte ich erstmal an und atme durch. Dann fällt mir aber etwas ein... der Chip in meiner Hand. Den kann man notfalls auch als Peilsender benutzen so dass man mich finden kann. Ich muss ihn raus bekommen. Elliot hat mir deshalb extra gesagt ich soll eine Klinge mitnehmen. Ich setze mich an einen Baum und hole sie raus. Dazu hab ich noch die Wundcreme geholt. Verdammt das wird wehtun... Ich hole noch ein Tuch raus und beiße fest drauf, als ich die Klinge ansetze. Meine Hände zittern etwas. Ich weiß zwar das die Creme innerhalb von etwa 10 Minuten alles schließen wird aber verdammt ich hab Angst. Jetzt reiß dich zusammen du Schisser! Schreie ich mich innerlich selbst an. Ich beiße nochmal fest zu und fange an zu schneiden. Ich verkrampfte mich wegen den Schmerzen aber schneide weiter. Als es tief und groß genug ist für den chip, hole ich eine Pinzette und ziehe ihn raus. Am liebsten hätte ich mir dabei die Seele aus dem Leib geschrien aber ich greife einfach nach der Creme und schmiere es drauf. Sofort lindert es den Schmerz und ich atme durch. Das Tuch auf das ich gebissen hab wickle ich um die Wunde damit es schneller heilt. Ich packe die Sachen wieder weg und zerstöre den Chip. Jetzt gibt es kein zurück mehr. Ich gehe weiter und weiter, in Gedanken immer wieder bei Killian. Als ich dieses mal im Westend ankomme, verirre ich mich nicht obwohl es Nacht ist. Ich gehe zu Killians Haus und klopfe an die Tür doch es öffnet keiner. Komisch... ist er etwa immer noch mit seinen 'Familienangelegenheiten' beschäftigt? Ich sehe ein Offenes Fenster und schaue rein. Doch auch da sehe ich niemanden. Komisch... ich klettere rein und schaue mich über all um.
"Killian?" Rufe ich doch keine Antwort. Hmm... ich setze mich auf die Couch und schaue auf den Smartscreen den er mir geben hat. Keine Nachricht. Sollte ich ihm schreiben? Naja... wenn er nicht zuhause ist ist er wahrscheinlich beschäftigt. Ich sollte einfach warten. Doch es vergehen Stunden... ich sehe bereits wie es langsam hell wird aber mir fallen die Augen zu weil ich die ganze Nacht wach war. Am Ende bin ich dann auf der Couch eingeschlafen.
Plötzlich höre ich dann Geräusche und schrecke aus dem schlaf auf. Ich schaue zur Tür und sehe einen erschöpften Killian rein kommen und er ist.... voller Blut....
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Lügenschloss
FantasyDie Erde im Jahr 2364 Eine Welt ohne Klimawandel, Überbevölkerung, Hunger oder Armut. Ein ganzer Kontinent umgeben von einer riesigen Mauer. Aber was ist hinter dieser Mauer? Keiner weiß es. Gabriel ist sein trauriges, einsames und eintöniges Leben...