Als ich am nächsten Tag aufwache bin ich ziemlich fertig. Ich konnte die Nacht kaum schlafen. In meinen Gedanken hab ich ständig über Killian nachgedacht. Wie kann dieser fremde Junge mir nur so den Kopf verdrehen? Ich seufze und setze mich auf. Dann stehe ich auf und gehe zu meinem Schrank um mich für die Schule anzuziehen. Plötzlich klopft es an meiner Tür.
"Oh... wieso bist du denn noch nicht fertig? Dein Vater erwartet dich in einer halben Stunde vor dem Haus" sagt meine Mutter als sie reinkommt. Das nicht mal sie... sich gewundert hat so uhh gestern so lange war. Naja... eigentlich bin ich öfter mal weg wenn ich was mit 'freunden' mache. Trotzdem... verwirrt schaut ich sie an.
"Wieso wartet er..?" Frage ich und sie schaut mich an als hätte ich gerade etwas komplett beklopptes gesagt.
"Er hat dir doch gestern gesagt das du mit ihm auf die Arbeit fährst" sagt sie und ich knurre leise und balle die Fäuste.
"Das kann er vergessen" sage ich und ziehe weiter meine Schulsachen an. Sie seufzt.
"Hör auf dich so unmöglich zu benehmen! Du hast Pflichten die du erfüllen musst!" Sagt sie etwas wütend. Ich schaue sie an und seufze.
"Na gut... ich komme bald" sage ich und sie setzt sofort ein stolzes Lächeln auf und geht aus dem Zittern. Ich balle die Fäuste und schaue un den Spiegel. Schon wieder... lasse ich mich herum kommandieren... erbärmlich! Was würde Killian sagen wenn er mich so sieht... ich....
"Du kannst jederzeit kommen wenn du willst okay? Wenn du jemanden zum reden brauchst oder einfach mal entkommen willst" höre ich plötzlich Seine Stimme in meinem Kopf.
Ich lächle leicht. Dann fasse ich den entschloss. Scheiß auf die! Ich will machen was ich will und nicht was ich gesagt bekomme. Ich muss mein Leben selbst in die Hand nehmen! Mit diesem Entschluss gehe ich zu meinem Fenster und öffne es. Vorsichtig klettere ich hinaus und achte darauf das mich keiner sieht. Eine Wache geht vorbei und ich verstecke mich hinter einem Busch. Ich bin so schon öfter mal aus dem Haus gegangen um auf Partys zu gehen. Ich renne zum Zaun und schaue mich nochmal kurz um, bevor ich dann drüber klettere. Ich will zu ihm. Gerade kann ich an nichts anderes mehr danken als an ihn. Er versteht mich. Ich laufe los und laufe bis mir die Luft ausgeht. Nachdem ich kurz durchatmen gehe ich dann weiter bis ich dann endlich am Westend ankomme. Ich gehe durch die Straßen und versuche den Weg zu seinem Haus zu finden. Doch leider fällt mir nach einer Zeit auf, dass ich mich wohl verirrt hab. Fuck! Wie blöd bin ich eigentlich?! Ich seufze und gehe weiter. Plötzlich höre ich einen Krach, so als würde Glas zerspringen. Ich zucke erschrocken zusammen und schaue mich um. Ich sehe ein Paar gefährlich aussehende Männer die auf mich zugehen.
"Na wen haben wir denn hier? Ein Schmuckstück! Der ist ja richtig zum anbeißen!" Sagt einer von ihnen und die anderen lachen. Sie kommen auf mich zu und ehe ich überhaupt realisiere was passiert, haben sie mich bereits umzingelt.
"W-was wollt ihr?" Frage ich und sie kommen näher. Der eine Packt mich an den Haaren und zieht mich zu sich heran. Ich schreie auf und versuche mich zu wehren aber er ist stärker. Er schnappt meine Hände und dreht sie mir auf den Rücken.
"Na los, sucht in seinen Taschen nach Wertsachen! Untersucht ihn schön gründlich Männer" sagt er und sie fangen an mich anzufassen. Sie reißen an meinen Klamotten, schubsen mich herum, schlagen zu wenn ich versuche mich zu wehren oder etwas zu sagen. Ich zittere als ich zerrissenen Sachen vor ihnen stehe und der eine mich gegen die Wand drückt. Er grinst und packt mich an den arsch.
"Ich wette ein süßer kleiner arsch wie deiner ist noch Jungfrau was? Wie wärs mit etwas Spaß?" Fragt er nah an meinem Ohr und ich rieche den vielen Alkohol und die Zigaretten. Plötzlich höre ich wie er seinen Gürtel öffnet und versuche mich zu wehren.
"Nein! Lass mich in Ruhe!" Schreie ich und bekomme einen festen Schlag auf den Arsch. Ich schreie auf und wimmere. Erbärmlich... einfach erbärmlich... denke ich mir als ich plötzlich einen lauten Pfiff höre. Der Mann lässt etwas locker und ich falle auf den Boden. Mein ganzer Körper zittert und ich spüre wie ein paar Tränen meine Wange hinunter fließen. Verdammt.... was bin ich nur für ein Weichei.
"5 gegen einen scheint mir doch etwas unfair, denkst du nicht Erik?" Höre ich plötzlich und die Stimme lässt mich aufschauen. Es ist Killian! Er ist hier! Sofort lächle ich vor Freude.
"Verpiss dich du kleiner wichser sonst hast du Ärger mit mir. Und wenn du ihn noch einmal anfässt, bist du erledigt verstanden!?" Sagt er bedrohlich und der Mann Namens Erik knurrt leise.
"Natürlich...Kill!" Sagt er und geht mit seinen Männern weg. Einfach so. Wieso? Haben sie Angst vor ihm? Aber wieso? Er kommt auf mich zu und kniet sich vor mich.
"Hey alles okay?" Fragt er besorgt und der wütende Ausdruck in seinen Augen ist wie verschwunden. Er zieht seine weste aus und legt sie mir über die Schultern.
"Was machst du hier denn ganz alleine? Ich hab dir doch gesagt hier ist es gefährlich! Du kleiner Idiot!" Sagt er und nimmt mich sanft in den Arm. Verdammt tut das gut... seine Nähe....
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Lügenschloss
FantasyDie Erde im Jahr 2364 Eine Welt ohne Klimawandel, Überbevölkerung, Hunger oder Armut. Ein ganzer Kontinent umgeben von einer riesigen Mauer. Aber was ist hinter dieser Mauer? Keiner weiß es. Gabriel ist sein trauriges, einsames und eintöniges Leben...