Ein Prickeln im Bauch

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Ich schaue Killian an und seufze.

"Tut mir leid... ich wollte... ich..." ich bin so ein Idiot. Ich weiß ja garnichts über ihn und behaupte sowas.

"Schon gut vergiss es" sagt er und schaut mich an.

"Wieso willst du nicht zurück?" Fragt er dann. Ich schaue auf den Boden und seufze wieder. Nach kurzer Überlegung erzähle ich ihm alles. Über mein Leben, meinen Vater, die Fake Freunde und mein Leben als Marionette. Er nickt verständnisvoll und schaut aus dem Fenster.

"Also bist du auf deine Art und Weise auch arm..." sagt er und ich schaue ihn weiter an. Sein Blick wandert wieder zu mir.

"Du kannst jederzeit kommen wenn du willst okay? Wenn du jemanden zum reden brauchst oder einfach mal entkommen willst. Aber jetzt solltest du nach Hause" sagt er plötzlich und ich schaue ihn an. Dann nicke ich und lächle leicht. Er lächelt auch. Sein lächeln und sein Blick ist wieder sehr warm und freundlich. Ich schaue raus und sehe das es bereits dunkel ist. Na toll... meine Mutter macht sich bestimmt schon Sorgen. Killian steht von der Fensterbank auf und geht aus der Tür.

"Na komm ich bring dich aus dem Westend raus damit dir nichts passiert. Immerhin will ich dich ja wiedersehen" sagt er und seine worte zaubern mir ein Lächeln auf die Lippen. Ich folge ihm hinaus und wir gehen die Straßen entlang. Hier sind nur halb zerfallene Häuser um die sich kaum jemand kümmert. Ich schaue Killian an.

"Sag mal... wieso lebst du hier?" Frage ich und schaue ihn an. Er lächelt leicht.

"Ich kann hier nicht weg. Die Menschen hier sind meine Familie. Sie waren für mich da als es sonst keiner war und ich will ihnen alles so gut wie möglich zurück geben. Ich arbeite hart um die alten und kranken die hier leben zu versorgen. Ich passe auf die Kinder auf wenn die älteren sich um Geld und essen kümmern. Ich brauche sie und sie brauchen mich. Deshalb würde ich hier niemals weggehen" sagt er und ich lächle leicht.

"Du hast ein gutes Herz" sage ich und er lächelt auch. Als wir dann aus dem Westend raus sind dreht er sich zu mir um. Er lächelt und lehnt sich zu mir, wobei er mir einen sanften Kuss auf die Wange haucht. Eine sanfte gänsehaut breitet sich auf meiner Haut aus und ich mache die Augen zu. Was ist das... für ein Gefühl? Ich hab jemanden der mich mag. Mich! Und nicht wegen meinem Geld...

Als ich die Augen wieder öffne lächelt er mich sanft an.

"Wir sehen uns,... Gabe~" sagt er, dreht sich um und geht einfach. Wie erstarrt schaue ich ihm hinterher. Er lässt mich hier stehen während ich zusehe wie er sich langsam immer weiter entfernt. Ich weiß nicht wie lange ich noch hier so stehe. Nach einer Zeit drehe ich mich wieder um und gehe nach Hause. Auf dem ganzen Weg zeichnet sich ein breites Lächeln auf meinen Lippen ab. Als ich nach Hause komme, ist alles ganz ruhig. Komisch... als wäre es ihnen egal gewesen das ich verschwunden bin. Ich seufze und gehe in mein Zimmer hoch. Vor der Tür steht Elliot.

"Junger He- ..  Gabe. Ihr Vater lässt ihnen ausrichten das er von ihnen erwartet das sie sich bei ihm entschuldigen" sagt er und ich seufze. Das kann er vergessen und das weiß er.

"Es tut mir leid. Aber als ihr Berater und persönlicher Buttler kann ich ihnen nichts weiter raten als auf die Erwartungen einzugehen auch wenn es ihnen Unbehagen bereitet. Wenn sie wollen kann ich ihnen eine Entschuldigung verfassen" sagt er und ich gehe an ihm vorbei in mein Zimmer.

"Schon gut El. Ich will heute nicht mehr gestört werden. Gute Nacht" sage ich und schließe die Tür noch bevor er das gute Nacht erwidern kann. Ich schmeiße mich auf das Bett und vergrabe mein Gesicht im Kissen. Doch plötzlich zucke ich zusammen wegen dem Schmerz auf meiner Stirn. Ach ja... die Beule. Ich setze mich auf und greife in eine Schublade wo ich eine Tube rausnehme. Ich schmiere es auf die Stelle und spüre wie der Schmerz augenblicklich zurückgeht. Nach zehn Sekunden fahre ich sanft über die Stelle und spüre das die Beule bereits weg ist. Dann kann ich ja gleich ohne probleme schlafen. Ich ziehe meinen Anzug aus und schmeiße ihn in den Wäschekorb bevor ich nochmal kurz unter die Dusche gehe. Dann werfe ich mich wieder aufs Bett und versuche zu schlafen. Doch leider ist das nicht so einfach, da meine Gedanken die ganze Zeit bei ihm sind... bei Killian... bei seinem Lächeln. Bei seinen Augen. Bei... dem sanften Kuss den ich noch auf der Wange spüre... und tief in meinem Bauch... ist so ein Kribbeln. Ein verlangen... das dieser Kuss meine Lippen berührt. Das ich seine sanfte, warme Haut überall auf der meinen spüre. Bilde ich mir das nur ein? Oder kann es sein... das ich Interesse an einem Mann hab? Das wäre für mich zwar nicht schlimm aber.... unerwartet... neu... und aufregend~

LügenschlossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt