Ich erinnere mich noch an die traurigen Blicke des Volkes bei der Beerdigung ihres Oberhauptes und die anschließende Ernennung des neuen. Killian konnte an diesem Tag kein Lächeln über seine Lippen bringen. Überhaupt hab ich ihn in den letzten Tagen kein einziges Mal lächeln gesehen geschweige denn überhaupt gesehen. Er ist ständig unterwegs und hat viel zu erledigen und nach dem Training mit Delia bin ich so fix und fertig das ich einfach ins Bett falle. Doch an diesem Abend steht Erik vor meinem und killians Zelt.
"Hey was gibts?" Frage ich und er schaut mich an.
"Killian hat mir den Auftrag gegeben nach Newmerica zu gehen und dort nach dem rechten zu sehen und ein paar Leute dort hin zu begleiten. Und er will... das du mit mir mitkommst" sagt er und ich schaue ihn geschockt an. Will er mit gerade ernsthaft erklären das Killian mich von ihm wegschickt? Au... wütend schau ich Erik an.
"Wer sagt das ich das will? Ich bleibe hier!" Sage ich entschlossen und verschrenke die Arme.
"Glaub mir das war nicht meine Entscheidung. Killian hat aber darauf bestanden. Und er ist nun mal unser neuer Anführer" sagt er und ich bin den Tränen nahe. wütend stürme ich weg auf der suche nach meinem sogenannten Freund der mich wohl loshaben will. Als ich ihn dann finde schreie ich ihn an weshalb die naturwesen die um ihn herum versammelt sind mich anstarren und sich wahrscheinlich denken wie ich es wagen kann die stimme gegen ihren Anführer zu erheben.
"Du willst mich wegschicken? Weg von dir? Willst du mich verarschen?" Schreie ich wütend und hab garnicht gemerkt wie mir die Tränen über die Wange gelaufen sind. Killian dreht sich zu mir um und seufzt.
"Gabe... ich weiß was du jetzt denkst aber es ist besser wenn du eine Zeit lang weg vom Lager bist. Es geht dabei nicht um unsere Beziehung sondern um deine Sicherheit" sagt er und als er merkt das alle mich anstarren nimmt er meine Hand und zieht mich etwas weiter weg.
"Gabe bitte ich will nur das es dir gut geht okay?" Sagt er etwas traurig und streicht über meine Wange aber ich schlage seine Hand weg.
"Das es mir gut geht? Oder willst du mich einfach loshaben? Das schwache, schutzlose Menschlein damit ich dir kein Klotz am Bein bin?" Frage ich wütend und er schaut mich verletzt an.
"So wie du das sagst klingt es als würde ich dir schaden wollen...aber ich will wirklich nur das beste für dich" sagt er und reibt sich die Schläfe als hätte er Kopfschmerzen.
"Das beste für mich wäre bei dir zu sein..." sage ich mit weiteren Tränen in den Augen und Killian seufzt.
"Ich sage es dir hier nicht als dein Freund sondern als dein Anführer... bitte... ich will dich doch nur in Sicherheit wissen. Ich könnte es nicht ertragen dich zu verlieren" sagt er und schaut mich an.
"Tja... und der beste Weg mich nicht zu verlieren ist es wohl mich wegzuschicken.... sehr tolle Idee" sage ich, drehe mich weg und gehe weg. Ich spüre seinen Blick auf mir als ich mit Tränen in den Augen wieder zum Zelt gehe. Erik ist nicht mehr dort aber im Zelt liegt eine gepackte Tasche, termoklamotten und ein Zettel auf dem steht das wir uns in 10 Minuten am Eingang der Höhle treffen. Ich schlucke und ziehe die Sachen an während die Tränen unaufhörlich meine Wange hinunter fließen und meine Brust sich immer wieder schmerzhaft zusammenzieht. Wie kann er mir sowas nur antun...? Ich ziehe den Rucksack an und schaue nochmal in das Zelt. Seufzend trete ich hinaus und gehe Richtung Höhleneingang. Erik wartet dort schon zusammen mit Delia, und ein paar anderen auf mich. Ich schaue mich um in der Hoffnung noch einmal... sein Gesicht zu sehen bevor ich gehe. Doch ihm ist es wohl nicht so wichtig. Ich weiß er hat zu tun aber wenn er mir schon sowas antut kann er ja wenigstens auf wiedersehen sagen... ich unterdrücke die nächsten Tränen als ich mich zu den anderen Gesellen. Ich erkenne Sarah, das Mädchen das im Zelt von Killians Vater war und ihm ein Glas Wasser angeboten hatte. Sie sieht sehr erschöpft aus und hat dunkle Augenringe so als hätte sie lange geweint. Delia hingegen sieht so perfekt aus wie immer. Ihre weißen Haare hat sie in einen Zopf geflochten und unter einer dicken Mütze versteckt. Ihr Gesicht ist makellos weiß und sieht fast aus wie gemalt. Neben Delia steht noch ein Junge den ich nicht kenne. Wahrscheinlich werde ich ihn noch früh genug kennenlernen. Ich drehe mich nochmal um und hoffe weiter doch sehe niemanden. Erst als ich mich wieder zu der Gruppe umdrehe höre ich meinen Namen aber es ist nicht seine Stimme. Gabriella kommt auf mich zugelaufen. Ihre braunen Haare sind geflochten in einen Kranz mit Blumen. Als sie bei mir ankommt lächle ich sie an.
"Wo gehst du hin Gabriel?" Fragt sie mich und ich schenke ihr das beste Lächeln das ich Momenten von mir geben kann.
"Ich muss etwas erledigen. Passt du für mich solange auf alle hier auf ja?" Sage ich und sie kichert leise. Ihre Katzenaugen glitzern leicht. Plötzlich kommt sie mir noch ein paar Schritte näher und umarmt mich. Zuerst etwas überrascht erwidere ich ihre Geste und lächle sie an bevor ich mit den anderen den Schutz der Höhle verlasse... dabei kämpfe ich gegen die Tränen an...
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Lügenschloss
FantasyDie Erde im Jahr 2364 Eine Welt ohne Klimawandel, Überbevölkerung, Hunger oder Armut. Ein ganzer Kontinent umgeben von einer riesigen Mauer. Aber was ist hinter dieser Mauer? Keiner weiß es. Gabriel ist sein trauriges, einsames und eintöniges Leben...