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Pov Eren

„Hey,ich bin Umzugshelfer,soll ich dir beim Ausziehen helfen?" quatsche Jean, schon deutlich betrunken ein armes Mädchen an, dass nur an ihm vorbeilaufen wollte.
Ich betrachtete das ganze nur emotionslos, während ich an meinem Bier nippte und ab und zu auf mein Handy sah.
Als das Mädchen sich dann kopfschüttelnd an Jean vorbeidrückte, lehnte er sich niedergeschlagen neben mich an die Wand und seufzte.
„Wieso springt heute keine an?"
„Weil deine Anmachen absolut billig sind...so, als hättest du sie im Internet gelesen." antwortete ich ihm, doch ein paar Sekunden später stand er bei einer einsamen Blondine, die wohl den selben Alkoholpegel wie er im Blut hatte wie er, denn sie war wenige Sekunden, nachdem er „Hi, ich bin Ken...willst du meine Barbie sein?" in ihr Ohr geraunt hatte, in eine enge Knutscherei mit ihm verwickelt.
„Was mache ich hier eigentlich noch..." seufzte ich und stellte mein halb leeres Bier ab. Mich wunderte es immer wieder wie Jean es jedes mal schaffte jemanden in seinen Bann zu reißen.
Ab diesem Punkt würde es Jean sowieso nicht mehr interessieren wo ich war, sondern nur ob seine oder die Wohnung der Blondine näher war.
Deswegen bahnte ich mir meinen Weg durch die Menge, raus aus dem Club und wartete an der nächsten Bushaltestelle auf den passenden Bus.

Müde schlurfte ich den Gang entlang, bis ich meine Wohnung erreichte.
Ich fischte in meiner Jackentasche nach meinem Schlüsselbund, doch als ich ihn dort nicht greifen konnte, suchte ich in der anderen und den Hosentaschen.
„Scheiße."
„Alles in Ordnung?"
Ich drehte meinen Kopf zu der Seite, von der die Stimme kam.
Levi stand mit verschreckten Armen da und grinste selbstgefällig.
Ich schnaufte. „Du hast doch sicher schon erkannt, dass ich nicht in meine Wohnung komme.Also spar dir die Sprüche, die du parat hast."
„Ja,ich habs erkannt und nein, nachdem was dein Freund vorhin abgezogen hat, werde ich keinen einzigen Spruch unterdrücken." antwortete er, bevor er seine Tür weiter öffnete und mich dann zu sich winkte.
„Du hast Glück, dass ich einen netten Tag habe, Eren Jäger. Du kannst hier auf den Schlüsseldienst warten."
Nickend folgte ich ihm, legte meine Jacke und Schuhe ab und sah mich dann, immer noch Levi hinterher laufend, in dessen Wohnung um.
Exakt wie bei meiner, kam man durch einen kleinen Flur direkt in die Küche, die gleichzeitig auch das Wohn- und Esszimmer war. Die zwei geschlossenen Türen, würden wohl Schlafzimmer und Bad sein, eben genauso wie bei mir.
Im Gegenteil zu meiner Wohnung stand allerdings die Einrichtung bei Levi.
Warme Brauntöne zogen sich durch die ganze Wohnung und auf jedem Regal oder Tischchen waren Pflanzen.
Anscheinend schienen diese eine große Rolle in seinem Leben zu spielen.
Etwas unsicher setzte ich mich auf sein Sofa, während Levi mir ein Glas Wasser hinstellte.
„Du riechst nach Alkohol, da ist ein Glas Wasser jetzt wohl besser."
„D-danke."

Der Schlüsseldienst teilte mir mit, dass sie erst am nächsten Tag vorbei kommen könnten.
Natürlich gefiel mir das nicht, denn ich wollte ungern Levi fragen, ob ich über Nacht bleiben könnte.
Lieber würde ich im Flur schlafen...und das war nicht mal eine abwegige Option für mich.
„Und? Kommen sie?" fragte Levi sofort, als ich das Telefonat beendet hatte, worauf ich mein Smartphone sinken ließ und nervös rumdruckste.
„Naja, also...siekommennichtvormorgen."
„Wie bitte?" erwiderte Levi und sah mich verwirrt an.
„Sie...kommen erst morgen vorbei..." murmelte ich nun deutlicher, was den Schwarzhaarigen schnaufen ließ.
„Auf dem Flur kann ich dich ja wohl nicht schlafen lassen...du kannst auf meiner Couch übernachten."
„Danke! Wirklich, danke." antwortete ich sofort und war doch etwas überrascht, da ich davon überzeugt war, er würde mich wirklich im Hausflur übernachten lassen...wenn ich Glück hatte mit einer Decke.
Aber vermutlich hatte Levi, eine harte Schale und einen weichen Kern.

Levi lieh mir eine Decke und ein Kopfkissen, mit denen ich mich auf die Couch legte.
So, als wäre es normal jemanden kurzfristig auf seiner Couch übernachten zu lassen, den man erst ein paar Tage kannte, verschwand Levi in seinem Schlafzimmer und schlief wohl schnell ein, denn ich hörte nichts mehr von ihm.
Ich dagegen blieb noch eine Weile wach liegen und bekam kein Auge zu.
Alles in der dunklen Wohnung roch nach Levis kühlem Duft, der komischerweise perfekt zu ihm passte.
„Ob das Parfum ist?" fragte ich mich selbst, allerdings verwarf ich diesen unwichtigen Gedanken recht schnell wieder.
Und bald darauf schaffte auch ich es einzuschlafen.

𝙄'𝙙 𝙗𝙚 𝙣𝙤𝙩𝙝𝙞𝙣𝙜 𝙬𝙞𝙩𝙝𝙤𝙪𝙩 𝙮𝙤𝙪 || Ereri || Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt