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Pov Eren:

„Ey man!" rief mir Jean entgegen, als ich meine Wohnung betrat.
Er trug lediglich seine Boxershorts und hielt in einer Hand eine dampfende Tasse Kaffee.
Wie er , trotz des vielen Alkohols, keinerlei Erscheinungen eines Katers hatte, blieb mir wie immer ein Rätsel.
„Hi." ,lächelte ich kurz, bevor ich seufzte und zum Reden ansetzen wollte, doch er unterbrach mich.
„Sag nichts. Ich habs gehört." ,grinste er, was mich peinlich berührt seinen Blick vermeiden lies.
„Schien ja ziemlich gut zu sein." ,redete mein bester Freund weiter, worauf ich den Kopf wog.
„Schon,ja."
„Aber wieso bist du dann hier und nicht drüben?"
Ich stockte kurz, bevor ich erneut leise seufzte.
„Das ist das Problem! Wie soll ich Levi jetzt gegenübertreten? Sind wir noch Freunde, mag er mich? Denkt er wir sind ein Paar?...waren wir überhaupt jemals Freunde?"
„Deswegen bin ich für One Night Stands mit Fremden." ,antwortete Jean, worauf ich ihn verwirrt ansah.
„Du hast mich gestern quasi dazu getrieben."
Er antwortete darauf nicht und trank von seinem Kaffee.
„Es ist eigentlich ganz unkompliziert,Eren. Wenn du Levi magst,dann geh schleunigst wieder rüber und hoffe ,dass Levi nicht wach ist. Bist du dir aber unsicher oder willst gar nichts von ihm...dann bleib hier."
Das war mein Problem. Ich war noch nicht bereit für eine Beziehung mit Levi, weswegen die letzte Nacht in der Hinsicht ein Fehler war.
Allerdings war ich nicht uninteressiert am Schwarzhaarigen und wollte ganz sicher nicht den Kontakt mit ihm abbrechen.
„Das ist leichter gesagt als entschieden." ,murmelte ich leise, worauf Jean seufzte und mich dann Richtung Haustür schob.
„Du gehst jetzt zu ihm und entscheidest nach dem Gefühl,das du spürst, wenn du ihn komplett verschlafen und mit zerzausten Haaren siehst."
Ich nickte langsam und trat dann aus der Tür, nur um ein paar Schritte weiter vor der verschlossenen Haustür Levis zu stehen.
Ich klingelte und versuchte mir eine halbwegs plausible Ausrede dafür einfallen zu lassen, dass ich nicht neben Levi im Bett lag.
Einen Moment dauerte es, doch dann wurde die Tür geöffnet un Levi stand vor mir.
Verschlafen blickte er mich aus seinen grauen Augen an, während er lediglich seine Boxershorts und ein loses Tshirt trug.
Die roten Knutschflecke, die ich auf seiner Haut entdeckte, riefen mir augenblicklich die Bilder des Schwarzhaarigen in den Kopf und wie nah sein Körper meinem gewesen war.
Warm lief ein Schauer über meine Haut, bis ich endlich Worte fassen konnte und anfing zu reden.
„I-ich hatte mein Handy in meiner Wohnung vergessen und-"
„Du wolltest abhauen und bist doch nochmal zurückgekommen." ,unterbrach mich Levi, dessen Gesichtszüge versteinerten.
„Woher-" ,doch wieder ließ er mich nicht ausreden.
„Du hast kein Handy dabei...und so dumm,dass du es vergisst, wenn du doch nur rüber gehst um es zu holen, schätze ich dich nun auch wieder nicht ein."
Ich presste die Lippen zusammen und sah zu Boden. „Ich...ich war mir nicht sicher was ich tun sollte...und habe Jean nach Rat gefragt."
„Du hast den Typen nach Rat gefragt, der mich letztens mitten im Flur angemacht hat?" ,erwiderte Levi, worauf ich leicht nickte.
„Hat er auch etwas mit deinem Alkoholintus gestern zu tun?"
Wieder nickte ich.
Der Kleinere zog die Stirn zusammen.
„Und jetzt? Bist du wieder zurückgekommen um mir zu sagen,dass die Nacht ein Fehler war?"
Ich seufzte und sah in Levis Augen.
„In gewisser Weise sehe ich es ein Fehler...dass wir Sex hatten."
„Tch." ,unterbrach mich Levi und wollte die Tür schließen, doch ich hielt ihn auf.
„Ich fand es schön,keine Frage. Ich bin mir aber unsicher was jetzt kommt...sind wir Freunde,sind wir mehr? Soll ich dich auf ein Date einladen?"
Levi entzog sich meines Griffs und seufzte.
„Weißt du was ich dazu denke? Wenn du so unsicher bist, was du fühlst, nachdem wir Sex hatten, dann denk nochmal darüber mach und vorallem tu so etwas nicht mehr, nur weil du und dein bester Freund zu viel Bier trinkt und auf solche Ideen kommt."
Damit schloss er wirklich die Tür und ich stand einen Moment perplex im Gang, bevor ich wieder in meiner Wohnung verschwand.
Ein wenig schmerzte meine Brust, doch gleichzeitig war ich mir nicht sicher, was das nun bedeutete: Wollte Levi überhaupt nichts mehr mit mir zu tun haben oder war er vielleicht doch ein wenig an mir interessiert?

𝙄'𝙙 𝙗𝙚 𝙣𝙤𝙩𝙝𝙞𝙣𝙜 𝙬𝙞𝙩𝙝𝙤𝙪𝙩 𝙮𝙤𝙪 || Ereri || Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt