𝙄'𝙙 𝙗𝙚 𝙣𝙤𝙩𝙝𝙞𝙣𝙜 𝙬𝙞𝙩𝙝𝙤𝙪𝙩 𝙮𝙤𝙪 || Ereri ||

3.

Pov Eren

Herr Jäger (ich habe dein Klingelschild gelesen),
Es spricht nicht sehr für dein Grundwissen, dass du Tomatenpflanzen nicht erkennst.
-Levi

Ich grinste, als ich den Zettel durchlas, den ich heute Morgen, beim Aufräumen der Umzugskartons von meinem Balkon, gefunden hatte.
Schnell legte ich das kleine Stück Papier auf meinem Küchentisch ab und räumte dann die Kartons weg, bevor ich meine Antwort schrieb.

Tut mir leid...ich habe einfach keinen grünen Daumen.
Aber ich habe andere Talente!
-Eren

Diesen warf ich schwungvoll auf den kleinen Balkon nebenan und lächelte schon beim Gedanken an die kommende Antwort.
Als ich durch meinen neuen Job hierher gezogen war, hatte ich nicht erwartet einen solch amüsanten Nachbarn zu haben...doch anscheinend hatte ich Glück.
Er war zwar etwas ruppig und vermutlich hatte er den Charakter eines Sechzigjährigen Witwers, der allein im Wald wohnte, dich irgendetwas war an ihm interessant und trieb mich an auf jedes seiner Briefchen eine Antwort zu schreiben.

Als Jean am Nachmittag die Tür aufschloss und eintrat kam ich gerade, mit einem Handtuch um die Hüften,aus der Dusche.
Er pfiff grinsend, als er mich sah, worauf ich die Augen verdrehte.
„Wieso habe ich dir einen Hausschlüssel gegeben..." seufzte ich, als ich an ihm vorbeischlüpfen wollte, um zu meinem Kleiderschrank zu gelangen,doch er zog mich fist an sich und lachte laut, genau wissend, dass ich den Nahen Körperkontakt gerade wenig mochte.
„Weil ich der beste Freund auf der Welt bin." entgegnete der Aschblonde und ließ mich dann los.

Umgezogen warf ich mich neben ihn auf die Couch und griff nach einem der Controller, bevor er das Spiel auf dem Fernseher startete.
„Ich habe übrigens deinen Nachbarn getroffen." meinte er plötzlich, worauf ich nur kurz zu ihm schielte.
„Welchen?"
„Wie, welchen?"
„Das ist ein Mehrfamilienhaus,Jean.Es wohnt jemand nebenan und gegenüber."
Er zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht wo er wohnt...er war klein und hatte schwarze Haare."
Ich überlegte kurz. „Ich denke das war Levi."
„Der mit den Drogen?", fragte Jean, doch ich wiegte den Kopf.
„Er sagt das sind Tomaten."
Jean lachte. „Das sagen sie doch alle. Trotzdem, er ist ganz süß...an deiner Stelle würde ich mich an ihn ran machen."
„Du machst dich an jeden ran,Jean...auf dich höre ich nicht." murmelte ich, worauf er mir mit dem Ellenbogen in die Seite stieß.
„Ich lebe mich gern aus!" verteidigte er sich, doch ich schnaufte.
„Ja, so kann man es auch nennen."

Am Abend entschlossen Jean und ich noch etwas trinken zu gehen. Nur wir zwei...zwei Kumpels, die eben zusammen den Alkohol genießen bis einer der beiden, meistens Jean, den anderen mit einer bedürftigen Blondine ersetzt.
So machten wir uns fertig, ich kämmte mir schnell durch meine Haare und Jean warf nur einen kurzen Blick in den Spiegel, und traten dann raus auf den Flur.
Bereit für einen ausgelassenen Abend ging ich voraus und strebte den Fahrstuhl an, bis ich Jean hinter mir reden hörte.
„Oh,du bist Levi, richtig?"
Alarmiert drehte ich mich um, und tatsächlich, Jean hatte sich neben Levi, der gerade aus seiner Wohnung getreten war, gegen die Wand gelehnt und sah ihn mit seinem typischen grinsen an.
Levi nickte unbeteiligt.
„Ich bin einer von Erens Freunden."
„Oh, also musste ich deinen Sex mit anhören." entgegnete Levi, bevor er seine Haustür zuschloss und sich dann in meine Richtung drehte.
Kurz nickte er mir zu, als er mich sah, doch stieg dann in den Fahrstuhl und war wenig später schon verschwunden.
Ich währenddessen sah Jean fassungslos an und schlug ihm gegen die Schulter, als er mich erreicht hatte.
„Musste das sein?"
„Was denn? Ich habe mich nur vorgestellt!"
„Vorgestellt? Ich kenne dich seit vier Jahren und habe mittlerweile deutlich mitbekommen, wie eine deiner Anmachen anfängt." zischte ich, bevor ich ihn zum Fahrstuhl zog.
„Komm jetzt und mach dich meinetwegen an irgendeine fremde Person ran aber nicht an meinen Nachbar."