Das schrille Klingeln des Weckers reißt früh morgens das Ass der Fukurōdani Volleyballmannschaft aus dessen tiefen Schlaf. Frustriert über diese Notwendigkeit aufzustehen, fuhr er sich mit der Hand durch seine grauen Haare und legte erst mal seine Hand auf seine Augen. Er war müde und hatte keine Lust aufzustehen. Neben ihn vernahm er eine Bewegung und wenig später bemerkte er, wie bereits eine ihn sehr wohlbekannte Person den Kopf auf seine Brust legte und ihn mit den Händen seine eigenen von den Augen zog.
"Guten Morgen", nuschelte Akaashi, ebenfalls sichtlich müde. "Wie spät haben wir es denn? Haben wir noch Zeit?"
Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen drückte Bokuto ihm einen sanften Kuss auf das schwarze Haar. Es war so angenehm morgens neben seinen Freund aufzuwachen. Für ihn gab es nichts Schöneres, als morgens in diese besonderen Augen zu sehen mit dem Wissen, dass Keiji es war.
Seit einem Jahr waren sie ein Paar. Was am Anfang vielleicht etwas holperig abgelaufen war, denn immerhin befand sich der Jüngere damals noch in einer Beziehung, als er zum ersten Mal die Sporthalle der Schule betreten hatte. War vom Wesen eher ruhig, klug und nicht die Person, welche mal etwas riskierte. Denn für ihn musste alles genau berechenbar bleiben. Er hasste es, wenn etwas nicht so ablief, wie er es vorher geplant hatte. Akaashi war der Meinung, wenn du einen Weg vor dir hast, dann solltest du diesen laufen, keinen Umweg nehmen. In seinem Leben verlief alles immer zu einem gewissen Muster ab: Es war langweilig. Doch war der Junge schon immer so gewesen, hatte selten etwas gewagt. Sein größtes Wagnis war damals für ihn schon gewesen, seinen Eltern zu erzählen, dass er wohl nie eigene Kinder haben werden würde.
In der Jugend bist du verwirrt, wenn du feststellst anders zu sein. Während der größte Teil der Jungs, welche er kannte, mit Mädchen ausgingen, tat er das nie. Dabei war es nie so gewesen, dass er diese nicht anziehend fand, jedoch hatte ihm immer etwas gefehlt und er wusste nicht, was es war. Dann hatte er irgendwann einen Jungen auf einer Party getroffen, dort hatten sie sich geküsst. Für ihn war sofort klar gewesen, dass er schwul sein musste.
Seine Eltern hatten es ziemlich gefasst aufgenommen, auch wenn sie die Wahl seines Freundes Anfangs nur schwer ertragen hatten. Haru, war zwei Jahre älter als er selber gewesen, groß und blond und bevorzugte es gerne Stunden am PC zu verbringen, nahm sich und seine Umgebung dabei fast gar nicht wahr und auch an Akaashi hatte er schnell das Interesse verloren.
War es doch nur wie ein Spiel für diesen gewesen. Du hast das Max-Level erreicht, alles in game gesehen, alles erreicht und dann loggst du dich aus und suchst dir was Neues. Irgendwann hast du aber wieder Lust darauf, schaltest den PC an und beginnst von vorne. Vielleicht gab es ein neues Update, neue Items und neue Orte zu erkunden. Jedes Mal war es das Gleiche gewesen und immer wieder stand Akaashi da und freute sich, wenn er diesem seine Aufmerksamkeit schenkte, um ihn wenig später erneut links liegenzulassen und etwas Neues zu beginnen. Aber es war völlig in Ordnung für Keiji, kannte er es doch nicht anders. Und was du nicht kennst, ja das vermisst man auch nicht, oder? Und doch war es, für den sonst so aufgeschlossenen Schwarzhaarigen, nicht die Erfüllung.
Dann kam der besagte Tag in der Sporthalle seiner Schule. Wollte er sich doch einen Sportclub anschließen, das sei wichtig, hatten ihm seine Eltern gesagt. Sport lässt dich Dinge vergessen, gibt dir den Ausgleich zum Alltag.
Früher hatte er gerne mal mit ein paar Freunden Beach-Volleyball gespielt und auch wenn dort die Regeln etwas anders waren, war es doch Volleyball. Es hatte ihm Spaß gemacht, es sprach ja nichts dagegen sich dann dem Volleyballclub anzuschließen, denn etwas völlig anderes hatte er nicht gewollt. Fußball, Basketball oder auch Shogi hatten ihn nicht interessiert.
Vorsichtig hatte er die schwere Tür der Halle geöffnet, als er schon hörte, wie Turnschuhe auf den Hallenboden quietschten, als direkt ein Ball auf ihn zugeflogen kam. Noch bevor er diesen ins Gesicht bekommen hatte, hatte er reagiert, seine Arme leicht nach unten gesetzt, war etwas in die Hocke gegangen und schoss diesen in die Richtung zurück, aus der dieser angeflogen kam. Dann war es still und man hörte nur noch, wie dieser auf den Boden aufkam und keiner etwas sagte.
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*•Augenblicke, die das Leben auf den Kopf stellen•*[BokuAka]
FanfictionLeben bedeutet: Loslassen und aus Fehlern lernen. Tränen wegwischen und lächeln. Die Vergangenheit akzeptieren und in der Zukunft leben. Und manchmal auch weiterkämpfen, obwohl dafür die Kraft fehlt. Aus Fehlern soll man lernen, sagen sie...