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Am nächsten Tag hatte ich auf nichts Bock. Meine Eltern erlebten mich zum ersten Mal seit langem wieder mit schlechter Laune und Jim und Eileen sagte ich, ich hätte heute schon was vor. Natürlich war das nur ein Vorwand, um zu Hause bleiben zu können, aber das wussten die beiden ja nicht. Ich machte Musik an und schaute aus dem Fenster, direkt in Rodricks Zimmer. Da lagen die beiden, in seinem Bett und sie an ihn geklammert. Ich seufzte. Dann machte ich mich daran, mein Zimmer richtig aufzuräumen. Ich tat alles ordentlich in die Schränke, wischte Staub, staubsaugte anschließend und wechselte noch meine Bettwäsche. Danach machte ich mir was zu essen. In unserem Flur standen schon einige Kisten mit Zeug von Dad. Übermorgen würde er das Haus für immer verlassen. Eine komische Vorstellung. Gerade, als ich die Mikrowelle angeschaltet hatte, klopfte es hektisch an meiner Tür. Genervt öffnete ich, dann wurde ich erstmal fast überrant. Ich war so überrascht, dass ich erstmal kein Wort rausbrachte. "Versteck mich!", schrie Rodrick und knallte die Tür zu. "Rodrick? 1. Was zur Hölle machst du hier? 2. WARUM TRÄGST DU NUR BOXERSHORTS?!" Wütend und immernoch geschockt sah ich ihn an. "Heather! Die lag heute früh so neben mir! Ich hab keine Ahnung, was letzten Abend passiert ist!" Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und sah ihn wütend an. "Als ob. Hat man ja auch gesehen, so wie du ihr Gestern hinterhergedackelt bist! Hat's dir gefallen, wie ihr gef*ckt habt? Hm?", fragte ich. Er sah mich komisch an. "Nein nein nein, warte! Ich bin doch noch Jungfrau!" Ich zog eine Augenbraue hoch. "Na, seit gestern abend anscheinend nicht mehr. Frage mich, was deine Mom wohl gestern abend gedacht hat, falls ihr laut wart. Ist mir auch egal, Heather ist dein Problem, nicht meins. Und jetzt verschwinde!" Das letzte Wort presste ich so abwertend zwischen meinen Lippen hervor, dass er sichtlich erschrocken war. "O-okay.." Verdattert verließ er wieder mein Haus, mit gesenktem Kopf und eingezogenem Schwanz. War mir nur Recht.

Nachdem ich gegessen hatte, beschloss ich, raus in den Garten zu gehen. Ich legte mich auf eine Decke in der Sonne, nahm mir ein gutes Buch und eine Kühlbox mit Mix-Bier und Sandwiches und verbrachte so meinen Tag. Auch, als ich bemerkte, wo Rodrick auf der anderen Straßenseite stand und Heather so niedermachte, wie ich es noch nie bei jemandem erlebt hatte, sah ich nicht zu ihm. Ich war einfach zu wütend! Die kleine Sch*ampe rannte heulend weg und wirklich, diesmal war ich mir sicher, dass sie nicht nochmal ankommen würde. Ich schaffte das ganze Buch an diesem Tag und war äußerst stolz auf mich. Danach half ich Dad ein wenig beim Packen und setzte mich abends mit Mom vor den Fernseher, um eine DVD zu schauen. Mein Tagebuch verbrannte ich an diesem Tag noch... An ihm hingen zu viele Hoffnungen.

Jackie's Tagebuch - Metal oder was?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt