17 - Letztes Kapitel♥

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"Ist dir nicht kalt?" Ich nickte. Er legte mir seine Jacke um und setzte sich neben mich an den Pool. "Was ist los? Du bist seit Tagen so komisch..." Ich lachte bitter auf. "Du warst die letzten zwei Jahre auch sehr komisch." Schweigen machte sich breit. Ich schloss meine Augen. Ich hörte nicht auf das laute Dröhnen der Musik von drinnen, ich hatte schon seit ein paar Minuten ''Sugar we're goin' down" von Fall Out Boy im Kopf. Ich fing an, es vor mich hin zu summen. Ganz leise und doch so laut, dass Rodrick es hören konnte. "Ich kenne dich doch erst seit ein paar Wochen richtig", sagte er leise, fast schon mit nachdenklichem Unterton. Ich nickte nur, zündete mir eine weitere Zigarette an. "So wird's wohl sein..." Wieso konnte er sich nicht daran erinnern? An dieses dämliche Kostümfest! Wir waren beide allein hingegangen, kamen sofort ins Gespräch uns hatten den ganzen Abend zusammen verbracht. Rodrick sah aus wie ein billiger Edward Cullen-Abklatsch, aber das war okay und irgendwie süß gewesen. Mich hatte an dem Abend keiner erkannt, ich war sehr stolz auf mein filmreifes Zombiekostüm gewesen. Wir hatten getanzt, zu 'Mirrors' und 'Saturday Night' von den Misfits und zum 'Rebel Love Song' von den Black Veil Brides und hatten fast die ganze restliche Zeit pausenlos miteinander geredet. Aber meine Stimme, mein Charakter, erkannte er das nicht wieder? Wollte er das nicht erkennen? Ich wusste es nicht. Ich seufzte. "Sorry Rick, ich laber zu viel Müll. Bin eben angetrunken." Ich brachte ein falsches lächeln hervor. Nach kurzem Zögern nickte er, stand dann auf und hielt mir seine Hand hin. "Lass uns rein gehen, die Party findet doch drinnen statt." Er lächelte warm, ich ergriff seine Hand und er zog mich hoch - zumindest ein Stück. Kurz darauf spürte ich eine triefnasse Kälte, die meinen ganzen Körper umhüllte und mir den Atem raubte. Keuchend tauchte ich auf, rang nach Luft, als Rodrick neben mir ebenfalls in den Pool sprang. Dieser Idiot! "RODRICK! WAS ZUR HÖLLE HAST DU DIR DABEI GEDACHT?" Er tauchte lachend auf, schüttelte seine Haare wie ein Hund aus und lächelte mich an. "Ich wollte dein erhitztes Gemüt abkühlen lassen, das ist alles." Ich musste irgendwie lachen, weil er das echt süß gesagt hatte und dabei auch noch echt knuffig aussah. Ich wollte gerade etwas sagen, als sich die Schiebetür erneut öffnete und ein paar Menschen raus kamen. "Was macht ihr in meinem Pool?", fragte Logan lachend. Er kriegte sich anscheinend nicht mehr ein und bekam so einen heftigen Lachanfall, dass er sich nicht mal wehren konnte, als Rodrick ihn am Bein packte und ebenfalls in den Pool zog. Vic und die anderen sprangen ebenfalls hinein, unter ihnen auch Heather und Jordan. Richtig überrascht war ich dann, als Heather auf mich zu schwamm. Erst hatte ich Angst, dass sie mich ertränken wollen würde, doch als sie vor mir stand, lächelte sie nur. "Hey Jackie, oder?" Ich nickte und sah sie überrascht an. "Also ich wollte nur mal sagen, danke dass du mich von Rodrick losgekettet hast. Dieser Typ kann nerven, das sage ich dir! Und jetzt bin ich endlich mit meinem Jordanschnuckie zusammen! Naja, vielleicht lade ich dich mal mit zu mir und meinen Freundinnen ein, was hältst du davon?" Sie strahlte mich quiekend an. "Äh ja, das ist eine wundervolle Idee!", antwortete ich rasch. Hatte sie den sarkastischen Unterton bemerkt? "Okay, wir sehen uns dann in der Schule Süße! Ich und Jordii müssen jetzt los!" Sie gab mir einen fetten Lippenstiftknutscher

auf die Wange und kletterte aus dem Becken. Nein, sie hatte den Sarkasmus definitiv nicht bemerkt. Als sie weg war, stöhnte ich auf. Auweia, das mit Heather könnte nervig werden. Mittlerweile planschten alle im Pool herum, doch mir wurde kalt. Also stieg ich aus dem Pool und winkte Logan zu mir. "Kann ich meine Sachen in deinen Trockner werfen? Und Haare föhnen und so?" Er lächelte. "Klar doch. Mi casa es tu casa. Einfach die Treppe hoch, erste Tür links. Handtücher sind im Regal. Bedien dich!" Ich bedankte mich und machte mich klitschnass auf den Weg nach oben. Da fiel mir ein, dass ich Eileen und Jim schon lange nicht mehr gesehen hatte. Wo waren die bloß? Naja, war mir im Moment recht egal, da ich vor Kälte zitterte wie Espenlaub. Im Badezimmer angekommen schloss ich ab und zog mich sofort aus. Die Sachen tat ich den Trockner, schaltete ihn an und trocknete mich ab. Dann wickelte ich mir das Handtuch um den Körper und föhnte meine Haare. Ich ließ mir schön Zeit, bis dann jemand ins Bad wollte.

Jackie's Tagebuch - Metal oder was?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt