Jackie's Tagebuch - Metal oder was?!

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Nachdem jeder ein Los bekommen hatte, auf dem nur eine Raumnummer stand, wurden wir aus der Halle geschickt. Ich machte mich schnurstracks auf den Weg zu dem Raum, betrat ihn als erste und setzte mich ins hinterste Eck einer Viererbank in der letzten Reihe. Genervt drehte ich meine Musik wieder auf, legte meinen Kopf auf die Bank und schloss die Augen. Wieder einmal musste ich an meine Eltern denken. Gestern hatten sie einen heftigen Streit gehabt und Dad meinte, er würde zu seiner neuen Freundin ziehen. Wenigstens konnten wir dann im Haus bleiben, in dem ich schon mein ganzes Leben verbracht hatte. In Gedanken versunken schreckte ich plötzlich auf, als mir jemand auf die Schulter tippte. Ich fuhr so schlagartig hoch, dass mein Kopf gegen den Kopf der anderen Person stieß. Wie überrascht war ich jedoch, als ich Rodrick sah, der sich fluchend den Kopf hielt. "Ach du Scheiße, Rodrick! Tut mir Leid! Ist alles okay?" Besorgt sah ich ihn an, doch er grinste und nickte nur. "Jaja, alles bestens. Du sag mal, neben dir ist noch frei oder?" Ich nickte langsam und ohne lang zu zögern, schmiss er sich auf den Platz neben mir. Heather Hills hingegen sah ich nirgendwo, also musste sie in eine andere Klasse gekommen sein. Gut für mich. Die anderen Schüler kannte ich nur vom sehen, einige vom Namen und Jordan Jury wiederum kannte jeder. Doch nun betraten die beiden neuen Schüler den Raum und sahen sich etwas verloren um. Das Mädchen, welches ein My Chemical Romance-Shirt trug, sah durch den Raum und als unsere Blicke sich trafen, musste ich lächeln. Sie lächelte ebenfalls, sagte etwas zu dem Jungen und die beiden kamen zu mir und Rodrick. "Ist hier noch frei?", fragte sie lächelnd. "Klar!", sagte ich und Rodrick nickte. Das Mädchen setzte sich an den Außenrand, der Junge neben Rodrick und so war unsere Reihe voll. Nach ein paar Minuten betrat auch der neue Lehrer den Raum, stellte sich vor und dann begann der Unterricht, der gar nicht mal so übel war.

Das Mädchen hieß Eileen und hatte rotes, langes Haar und kristallblaue Augen. Der Junge, Jim, war ihr Freund und hatte hellblondes Haar mit schwarzen Spitzen, braune Augen und war verdammt groß. Ich verstand mich prächtig mit den beiden und auch Rodrick redete mit uns, als wär das alles ganz normal und als würden wir uns schon Ewigkeiten kennen. Umso trauriger war es dann jedoch, als er Schultag sich dem Ende zuneigte und wir uns voneinander verabschieden mussten. Ich gab Eileen meine Adresse und Handynummer und schlug vor, heute Nachmittag etwas miteinander zu machen. Sie willigte ein, fragte ob Jim mitkommen könne und ich nickte. Dann drehten sich die beiden um, winkten noch und ließen Rodrick und mich auf dem Parkplatz allein. "Ich kann dich mitnehmen, wenn du willst.", schlug Rodrick vor und riss mich aus meinen Gedanken, sodass ich zusammenzuckte. Ich nickte nur, ging mit ihm zu seinem Van und setzte mich. "Hat Heather nichts dagegen?", fragte ich leise. Und als hätte ich es geahnt, kam eine wütende Heather auf Rodrick, der gerade einsteigen wollte, zugestürmt. "RODRICK HEFFLEY! KANNST DU MIR BITTE ERKLÄREN, WAS DAS HIER WERDEN SOLL?" Ich zuckte zusammen und sah sie geschockt an, ebenso Rodrick. "Heather, ich will sie doch nur mitnehmen. Sie wohnt neben mir." Wütend schaute sie ihn mit zusammengekniffenen Augen an, dann sah sie zu mir. "Hässliche Emo-Schlampe!", presste sie unter zusammengepressten Lippen hervor. Ich war schockiert, dann wurde ich wütend. So etwas wollte ich mir nicht gefallen lassen. Wütend stieg ich aus dem Van aus, warf Rodrick und Heather einen gehässigen Blick zu, schnappte meine Sachen und ging nach Hause.

Auf halbem Weg hörte ich ein Hupen neben mir. Ich sah zur Straße, wo Rodrick in Schritttempo neben mir her fuhr. Eiskalt sah ich ihn an. "Los jetzt steig schon ein!", forderte er mich auf und sah mich teils entschuldigend, teils mitleidig an. Ich drehte mich wieder weg, drehte meine Musik so laut, dass ich ihn nicht mehr hörte und ging einfach weiter. Irgendwann fuhr er dann weiter.