Wieder zurück im Untergrund wartete Hanna auf die nächste Gelegenheit. Wann würde der Kommandant des Aufklärungstrupps wieder neue Rekruten im Untergrund suchen? Die Chancen standen gut, wurde der Trupp doch durch die letzte Expedition deutlich verkleinert.
Hanna hielt ihre Ohren und Augen offen, lauschte was auf den Straßen und in den Gassen gemunkelt wurde, wetzte in ihrer kleinen Unterkunft ihre Messer und justierte ihre eigene 3-D-Manöver Ausstattung. Zwar war sie auch schnell zu Fuß, doch mit diesem Gerät vom Schwarzmarkt entkam sie bis jetzt noch jedem Verfolger. Falls es zum Äußersten kommen sollte, dachte Hanna.
An jedem Tag, spürte sie schließlich eine Veränderung in der Luft, die Menschen strahlten Misstrauen aus. Jemand, der nicht hier her gehörte, war in der Nähe. Hanna wusste: es war soweit.
Sie legte das 3-D-Manöver an, flog auf die Dächer der Häuser und suchte sich die besten Plätze, von denen sie spähen konnte, aus. Es war tatsächlich Erwin Smith, der durch die Straßen des Untergrunds schritt. Kurz dahinter ein blonder Soldat und – Levi Ackermann. Hanna biss sich auf die Unterlippe. Wieso musste dieser Kerl immer dabei sein? Aber die Klinge hatte sich bereits einen Plan zurecht gelegt. Ackermann musste abgelenkt werden. Hanna hatte nicht viel über ihn in Erfahrung bringen können, doch einer ihrer Spitzel hatte angemerkt, dass er wohl eine starke Abneigung gegen Schmutz hatte...
Um Hannas Plan umzusetzen, musste sie ausnahmsweise zu Mitarbeitern greifen. Kinder aus dem Kinderheim sollten ihr bei der Durchführung helfen. Die Kinder wussten selbstverständlich nicht, wer Hanna war. Für die Waisen war sie die nette Dame, die ihnen freiwillig das Lesen beibrachte. Und wie Kinder nun mal sind, sind sie jederzeit bereit einen Streich zu spielen, erst recht, wenn sie gut dafür bezahlt werden.
„Gut, vergesst nicht, der mit den schwarzen Haaren, der die ganze Zeit sauer dreinblickt",
erklärte Hanna den Kindern, während sie jeden Einzelnen in der kleinen Gruppe von Kopf bis Fuß mit Schlamm einschmierte.
„Ja, Hanna! Und dann bekommen wir unsere Belohnung ja?",
fragte einer der Jungen aufgeregt und bazte mit dem Schlamm auf seinen nackten Bauch herum.
„So war es abgemacht, die erste Hälfte habt ihr ja schon kassiert, die zweite bekommt ihr, wenn dieser Soldat so abgelenkt ist, dass er den Blonden mit den großen Augenbrauen nicht mehr im Blick hat. Wenn ihr den Job erledigt habt, geb ich euch das Geld beim nächsten Leseunterricht!"
Die Kinder nickten vor Vorfreude und verschmitzt, da sie einem Soldaten einen Streich spielen würden.
„Sie werden gleich um die Ecke kommen, macht euch bereit!", raunte Hanna den Kinder zu und zog ihr Cape über, so dass das 3-D-Manöver verdeckt war und sie ihre Kapuze überziehen konnte.
„Jetzt!"
Die Kinder rannten dreckverschmiert und lachend auf die drei Soldaten zu. Bis Levi Ackermann begriff, dass diese Drecksschleudern direkt auf ihn zu rannten. Panik brach auf Levis Augen aus, kurz gefolgt von Wut. Doch es war zu spät: An jedem Bein des Soldaten klammerte sich ein lachendes Kind und rieb sein dreckiges Gesicht an Levis weißer Hose. Andere Kinder packten mit ihren kleinen Schlammfingern nach Levis Jacke, nach seinen sich wehrenden Händen und versuchten ihn mit kleinen Schlammkugeln im Gesicht zu treffen. Ein Lärm entstand und Schaulustige sammelten sich um den Soldaten, der von Kindern belagert wurde.
„Aahhhh! Tch... macht das IHR WEG KOMMT! Das ist widerlich. Nghh... abartig",
schrie Levi und versuchte die Kinder von seinen Beinen zu schütteln. Diese lachten allerdings nur noch mehr, es war ein lustiges Spiel.
„IHR SOLLT ABHAUEN! Oder soll ich euch alle abstechen und zerstückeln?",
die letzten Worte raunte Levi Ackermann bedrohlich und mit eisiger Stimme. Die Kinder merkten, dass war kein Spiel mehr, langsam ließen sie ab von ihm. Ein kleiner Junge erinnerte sich, wieso sie überhaupt in dieser Lage waren: ihr Auftrag! Sie sollten diesen Mann ablenken. Der Junge blickte zum Kommandant und verriet Levi damit einiges. Blitzschnell verstand der Captain des Aufklärungstrupps: das war geplant. Doch genauso schnell, schoss ein Messer auf Erwin zu, der dem sich ekelnden Levi noch belustigt zugesehen hatte. Levi reagierte sofort. Die Klinge die sich mit rasendem Tempo Erwins Hals näherte traf letztendlich ins Leere. Im letzten Moment, konnte Levi Erwin zu Boden werfen. Verärgert blickte Levi in die Menschenmenge und sah jemanden fliehen.Verdammt, dachte Hanna, sie hätte getroffen – natürlich, sie trifft immer. Aber dieser Wurf traf nur den Boden, nicht sein Ziel Erwin Smith. Es war zu spät, der Auftrag war fehlgeschlagen. Hanna riss sich ihr Cape vom Leib und startete ihr 3-D-Manöver. Sofort hörte sie das verfolgende Geräusch eines zweiten Geräts, nah hinter sich.
Levi Ackermann visierte den Attentäter an: eine Frau?...Ungewöhnlich aber für Levi nichts neues, im Aufklärungstrupp gab es genug starke, gefährliche Frauen. Doch diese flog ihm fast davon mit ihrem alten 3-D-Manöver. Mit Schlamm besudelt, flog Levi dicht hinter ihr her.
Das wirst du büßen, dachte Levi und schnaubte wütend, wenn er an die dreckigen Kinder dachte – sicher auch an das Attentat an Erwin.„Es hat keinen Sinn! Ich kriege dich! Du kannst dich nicht verstecken!", schrie Levi Hanna zu.
Doch Hanna kannte sich in dieser Stadt aus, sie kannte alle geheimen Gassen und Tricks, er sollte sie nicht erwischen! So schnell und überraschend sie konnte, schlug Hanna einen Hacken. Ich werde ihm endgültig den Gar ausmachen! Dort in der Gasse wird er ungeschützt sein.
Hanna landete auf dem Boden und zückte ihr Lieblingsmesser, befestigt an ihrem Rücken. Doch Levi landete nicht dort, wo sie es erwartet hatte. Sie spürte plötzlich eine Klinge an ihrem Hals, kalt und scharf.
„Nicht schlecht...Tch, doch du kannst nicht erwarten, dass du nach so etwas davon kommst...",
raunte Levi Ackermann Hanna ins Ohr, leicht außer Atem wie sie feststellte.
Hanna war nach Außen hin ruhig, doch ihre Gedanken rasten. Noch nie war sie in so einer Situation, noch nie hatte sie so versagt.
„Also, was soll ich dir zuerst abschneiden? Eins deiner zierlichen kleinen Ohren? Ein paar Finger? Du musst jetzt noch am Leben bleiben, das Todesurteil ist dir sowieso gewiss...aber nicht durch mich",
Levis Worte waren für Hanna nur schwach wahrnehmbar, sie dachte nach und kam letztendlich zu einem Entschluss. Während Levi noch weitere Körperteile aufzählte, die er „anschneiden" oder „filetieren" könnte, rammte Hanna mit ihrer gesamten Kraft ihren Ellbogen in den Bauch des Captains. Sie spürte seinen muskulösen Bauch nachgeben aber auch, wie er durch den kurzen Überraschungsmoment sein Schwert nicht mehr fest umklammert hielt. Sie schlüpfte aus seinen Fängen, schnitt sich jedoch an seinem Schwert. Ihre Wange blutete, doch sie merkte nichts. Schnell weg, nur schnell weg, doch Levi hatte sich sofort wieder gefangen.
Diesmal richtete Levi seine Klinge direkt auf Hannes Hals, sie stand mit dem Rücken zur Wand, weiter kam sie nicht.
Ein wütendes Gesicht blickte Hanna entgegen. Stahlgraue Augen fixierten sie, sie starrte zurück. Ich werde meinen Blick nicht abwenden, wenn er mich töten will, soll er mir dabei in die Augen sehen, schoss es Hanna durch den Kopf. Aber Levi verharrte nur und betrachtete Hanna, die die kalte Klinge des Schwerts an ihrer Halsnarbe spürte.
„Levi!? Hast du den Attentäter?",
hörte man plötzlich weiter vorne von der Gasse. Erwin Smith und der andere Soldat hatten sie gefunden und näherten sich Levi und Hanna, die den Blick nicht abwendeten. Sie starrten sich an, fasziniert und völlig versunken.
„Levi? Ist das der Attentäter?",
fragte der begleitende Soldat abermals.
„Attentäterin",
verbesserte Levi mit monotoner Stimme und immer noch Hanna betrachtend.
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To Kill or to Love
FanfictionEine neue Levi-Fanfiction :) Bad-ass Frau trifft auf Bad-ass Heichou ;) Mal sehen wohin sich die FF hin entwickelt aber ich verspreche euch es wird Romance, Lemon und Love geben. --- I do not own Levi or any other Characters from Attack on Titan, th...