mit Hilfe von الله‎

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Ich rannte wie verrückt herum um Elmira zu finden. Dabei vergaß ich, dass ich Elif alleine zurück gelassen hatte. Ich ging zurück zu ihr und fand sie dort weinend auf.

» Was ist passiert? Hat dir jemand etwas angetan. Wieso weinst du? «

» Du magst mich nicht mehr. Du hast mich hier alleine gelassen «

» Nein das stimmt doch garnicht. Ich würde dich nie alleine lassen. Elmira ist weggelaufen, ich bin sie suchen gegangen. Es tut mir so leid, bitte sei mir nicht böse «

Ich nahm sie fest in meinen Arm und wischte ihre tränen weg.

» Elmira « rief Elif plötzlich und fesselte sich aus meinen Armen.

Sie zeigte mit ihrem Finger in eine Richtung und ich konnte nicht fassen was ich da sah. Elmira war auf dem Schoß eines Mannes. Und es war nicht irgendein Mann, es war der Mann, der im Flugzeug hinter uns saß. Er kam mit einem breitem lächeln in unsere Richtung.

» Selamun Aleykum, ich glaube die kleine gehört zu euch «

Ich stand immernoch unter dem Schock, dass ausgerechnet dieser Mann es war, der uns Elmira zurück brachte. So als hätte Gott ihn beauftragt, sich um uns zukümmern.

» Aleykumselam, sie wissen garnicht, wie dankbar ich ihnen bin. Ich war so besorgt. «

Ich nahm Elmira von seinem Schoß runter und hielt ihre Hand ganz fest, damit sie bloß nicht wieder wegging.

» Klar, kann ich verstehen. Ihre Kinder? «

fragte er.

Ich guckte ihn verwirrt an und sagte laut

» Nein! «

» sieht das etwa so aus? « fügte ich erwartungvoll hinzu.

» Nein nein, ich wollte nur sicher gehen. « sagte er lachend.

Mir kam es irgendwie so vor als würde er mich auslachen.

» Gut, das beruhigt mich. Aber wieso lachen sie? «

irgendwie fühlte ich mich verunsichert und kam mir blöd vor. Ich sah  bestimmt so Hilflos  aus, dass man sich über  mich lustig  machte.

» Weil sie plötzlich so Angst bekommen haben. « und er lachte erneut, diesesmal war es aber ein gestocktes lachen, also so etwas zwischen lächeln und lacheln. Ich merkte, dass die Unterhaltung nirgends hinführen würde, also beschloss ich mich sie zubeenden und einen Taxi zusuchen.

» Also gut, Danke nochmal für alles. Für die Hilfe im Flugzeug und auch hier. Möge Allah zufrieden mit ihnen sein und sie auf ihrem Weg beschützen. Selamun Aleykum «

In dem moment als ich nach meinem Koffer griff und meine Schwestern aufforderte mitzukommen.

rief er

» Warte! «

Ich drehte mich zu ihm

» Ja? «

Er zögerte etwas und sagte dann

» Schon gut. «

» Möge Allah euch beschützen « fügte er dann noch hinzu.

Ich lächelte ihn an und wir gingen los. Am Taxiparkplatz angekommen, schaute ich unauffällig in die Taxis hinein, um zugucken ob eine Frau oder ein Mann das Taxi fuhr.

Vergeblich, es waren nur Männer da. Also hieß es warten, bis eine Frau am Steuer vorbei kommt. Wir setzten uns mit den Mädels auf eine Bank, ich holte ihnen Eis und das lenkte sie für eine Weile ab. Während wir warteten, sah ich wieder diesen Mann. Er bemerkte uns und kam lächelnd in unsere richtung. Ich lächelte ihn auch kurz an.

» Wieso sind sie denn noch hier? «

» Wir warten auf einen Taxi « antwortete ich

Er schaute auf die Taxi Haltestelle und machte einen Verwirrten Gesichtseindruck

» Dort stehen sämtliche «

» Ja, das stimmt. Jedoch möchte ich einen Taxi, welches von einer Frau gefahren wird. «

Er machte große Augen, schaute nach oben und machte einen unbeholfenen Eindruck. Flüsterte etwas vor sich hin und versuchte etwas zusagen, jedoch fand er die Wörter nicht. Da er ständig unterbrach was er anfing zu sagen.

» Wenn sie es nicht falsch Verstehen möchte ich ihnen etwas sagen «

» Ja ? «

» Lassen sie mich euch begleiten, bis zu dem Ort wo sie hinfahren müssen. "

"Wie bitte ? " stockte ich.

》Ich werde nur im Taxi mitsitzen, damit man nicht denkt, sie seien Herrenlos. Ich verstehe ihre Angst, aber vertrauen sie mir. Wallahi (ich schwöre bei Gott) meine einzige Absicht ist, dass sie in Sicherheit ankommen. Eine weibliche Taxifahrerin gibt es hier sehr selten, da werden sie sehr lange für warten müssen. Und ihre Angst, in ein Taxi einzusteigen, in welchem man mit einem Mann alleine ist, kann ich verstehen. Lassen sie mich mitfahren, so wird sie niemand als sahipsiz(Herrenlos) auffinden und versuchen sie hinters Licht zuführen. Die Touristen werden hier immer abgezockt. Sie tun deren Gepäck und Taschen in die Garage und irgendwo zwingen sie die Touristen auszuteigen, ohne deren Gepäck zugeben hauen sie dann ab. Ich habe ein ungutes Gefühl. Ich kann sie nicht alleine lassen. «

Ich konnte das nicht glauben. Ich konnte nicht glauben, dass es immernoch solch gutherzige Menschen gab. Ich konnte mir wirklich nicht vorstellen, dass er uns was schlechtes antun wollte. Ich glaubte ihm, dass er es nur gut meint. Jedoch hatte ich nicht den Mut so etwas zuzulassen. Sowas hatte ich nie erlebt. Wie antwortet man denn auf sowas?

» Danke, sie haben schon genug für uns getan. Ich kümmere mich um den Rest. «

sagte ich und versuchte es so höflich und Nett wie möglich rüberzubringen.

» Wie planen Sie denn dann von hier wegzukommen? Ich lasse sie nicht alleine mit einem Taxi fahren und wenn, dann fahre ich mit einem anderen Taxi hinterher und lasse ihr Taxi verfolgen und kehre nicht zurück, bis ich gesehen habe, dass sie in Sicherheit sind. Ich möchte sie wirklich nicht belästigen. Das ist nicht meine Absicht. Bitte glauben sie mir. Ich kann jemanden, der in einer Schwierigen Situation ist, nicht alleine lassen. Das wird mir sonst ewig nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ich tue es nicht für sie, sondern für Allah sbwt. Wir sind uns nicht umsonst begegnet, Allah wollte mich prüfen, da bin ich mir sicher. Helfen sie mir diese Prüfung zubestehen, in dem ich ihnen helfe. Wallahi ich werde ihnen nichts tun. «

Ich war wirklich sehr Überfordert mit dieser Situation. Am liebsten hätte ich meinen Vater angerufen und ihn nach Rat gefragt. Zwar wusste ich, dass er Nein sagen würde, aber nur weil er diesen Mann nicht kannte. Trotzdem fiel mir das schwer, eine Entscheidung zutreffen. Ein wild fremder Mann, den ich erst seid einigen Stunden kannte. Was sollte ich denn schon dazu sagen?

» Meine Tante und mein Onkel werden mich abholen kommen «

sagte ich. Zwar steckten sie im Stau, aber ewig würde das auch nicht dauern. In einigen Stunden wären sie ja wohl da.

Er holte tief Luft und schloss seine Augen. Das kam so rüber wie als würde er innerlich › Ya sabir ‹ ( Der Geduldige )

sagen.

» Gut, dann warte ich mit ihnen bis ihr abgeholt werdet. «

sagte er und ging dann aber weg. Das verwirrte mich etwas. Er sagte er wartet mit uns, aber ging weg. Er setzte sich auf eine Bank, die weiter weg von unserer war. Jetzt merkte ich wirklich, dass er keine falsche Absicht hatte. Er setzte sich extra weiter weg von uns, damit wir uns nicht bedrängt fühlten. Von dort hatte er uns im Auge, falls etwas passieren sollte. Und damit es nicht so aufdringlich rüber kommt, guckte er uns nicht mal richtig an, nur sein Blick war unserer Richtung gewidmet.

Ich fing an dua zumachen, bittete Allah sbwt um den richtigen Weg. Und etwas in mir gab mir das Gefühl, dass ich ihm vertrauen konnte. Ich stand auf, sagte den Mädels, dass sie schön hier sitzen bleiben sollten und ging in die Richtung des Mannes, um ihm etwas zusagen. Als er das bemerkte, stand er sofort auf und kam mir entgegen ..

[Hayat] الحياةWo Geschichten leben. Entdecke jetzt