Elhamdülillah

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Nach dem Gebet, ging ich runter. Ömer Abi stand schon vor der Moschee und wartete auf mich. Als er mich rauskommen sah, kam er in meine Richtung.

"Wieso hast du so lange gebraucht?" Fragte er mich. Anstatt zuantworten, lächelte ich nur.

"Du wolltest etwas erzählen?" errinerte ich ihn.

"Wann anders, lass uns die Anmeldung für Elif und Elmira erledigen. " sagte er dann.

Neugierig war ich schon, aber ich wollte auch nicht rumbohren. Er hat bestimmt einen Grund, wieso er jetzt nicht erzählen möchte. Wir gingen richtung Auto und stiegen ein. Ich schnallte mich an und schaute aus dem Fenster des Autos.

Nach einer Weile, dort, ja genau dort, in der Menge, mit dem dunkel blauen Oberteil, der Mann. Er, wirklich er. Ich.

" ÖMER ABI HALT AN; HALT AN " rief ich hektisch.

" Was ist denn los? Wieso? " fragte er in panik.

" Halt an " rief ich. Ohne Ömer Abi etwas zusagen, sprang ich förmlich aus dem Auto. Ich lief so schnell ich konnte, dem Mann hinterher.

Doch ich sah ihn nicht mehr. Ich hatte ihn aus den Augen verloren. Ich blieb stehen, schaute nach links, nach rechts. Doch nirgends sah ich ihn wieder. Verwirrt stand ich mitten auf der Straße zwischen der ganzen Menschen menge. Plötzlich merkte ich wie eine Hand nach meinem Arm Griff. Erschrocken drehte ich mich um und merkte, dass es nur Ömer Abi war.

" Was ist denn passiert ? " fragte er mich.

" Ich hab ihn gesehen. " stotterte ich.

"Wen?"

" Den Mann vom Taxi "

Ich fühlte mich wie eine verrückte mit wahnvorstellungen.

" Du hast ihn bestimmt nur verwechselt " versuchte Ömer abi mich zu beruhigen.

Wir gingen wieder zurück zum Auto. Wir stiegen ein und fuhren weiter. Wahrscheinlich hatte ich mich in die Sache mit dem Mann zu sehr hineingesteigert und bin deshalb Paranoid geworden.

-Ich weiß bis heute nicht, ob es wirklich der Mann war, den ich an diesem Tag gesehen hatte. Aber ich könnte schwören, dass er genau so aussah.-

"Ceylan, was hälst du davon, wenn ich dich nachhause fahre und ich alleine mich um die Anmeldung für Elif und Elmira kümmere?"

"Nein, ich möchte mitkommen. Wir sind doch erst seit gerade draußen."

"Ceylan bitte, es geht um die Sache, die ich dir erzählen wollte, aber ich bin jetzt noch nicht bereit dafür. Ich verspreche dir, dass wir heute Abend wieder raus gehen und uns einen schönen Abend machen. Dann werde ich dir alles erzählen. "

"Und die Anmeldung der Mädels?"

"Um die kümmere ich mich jetzt gleich, aber geh du jetzt nachhause."

"Also gut."

Ömer Abi hatte sich wirklich komisch benommen. Was könnte es denn sein, dass er mir das nicht eben sagen konnte?

Ich guckte ihn eine Weile an, um etwas von seinem Gesichtsausdruck ablesen zukönnen, aber es war so als würde er Poker spielen, man erkannte nichts.

Als wir vor der Haustüre waren, warf er mir noch ein vertrautes lächeln zu und ich stieg aus.

Zuhause angekommen rief ich "Selamun Aleykum, ich bin wieder daa"

Doch es kam keine Antwort. Niemand war also zuhause. Da ich bis zum Ikindi (Gebet) nichts zutun hatte, beschloss ich das Haus von oben bis unten zu putzen. Ich machte laute Musik an und sang mit. Nach 2 stunden war aber schon meine Kondition am Ende. Ich setzte mich also auf den Sofa und merkte, wie meine Augen anfingen, sich zuschließen. Ich legte mich auf dem Sofa hin, zog meine Beine ein und fiel in den schlaf.

[Hayat] الحياةWo Geschichten leben. Entdecke jetzt