Kapitel 14

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Harry POV

Als ich wach wurde, fühlte ich einen warmen Körper hinter mir und Arme, die mich umschlungen hielten.

Ich sog den Geruch ein und spürte sofort, wie mir wieder die Tränen kamen. Louis, mein Louis lag hinter mir. Er hatte mich nicht verlassen.

Auch wenn ich es wollte, konnte ich ein Schluchzen nicht unterbinden und Sekunden später hörte ich ein besorgtes: „Was ist denn los, was ist passiert?"

Ich drehte mich vorsichtig in seiner Umarmung und blickte endlich wieder in die Augen, die ich so sehr vermisst hatte.

„Ich, du, du bist da.", sagte ich nur und versuchte mir die kaum kontrollierbaren Tränen von der Wange zu wischen.
„Natürlich bin ich da. Ich habe vorhin über reagiert und das tut mir leid. Ich hätte sie nicht schlagen dürfen und ich habe mich aufgeführt wie ein Idiot, der nicht nachdenken kann. Komm her Haz.", er zog meinen Kopf an seine Brust und endlich konnte ich wieder seinen Herzschlag hören.

Immer wieder und wieder fuhr er mir durch meine Haare, hauchte mir sanfte Küsse auf die Stirn.

„Bitte beruhige dich wieder. Es wird alles gut. Ich bin ja da.", murmelte er leise und nach und nach begann ich mich wieder zu entspannen.

„Und morgen reden wir ganz in Ruhe über alles. Wir fahren in dein Haus und finden für alles eine Lösung. Wir gegen den Rest der Welt, weißt du noch?", er lächelte und ich nickte.

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Als ich am nächsten Morgen erneut wach wurde, war das Bett neben mir leer. Alarmiert blickte ich mich im Zimmer um und hörte kurz danach wie die Tür sich leise öffnete.

„Alles gut, bin da.", sagte Louis. Sein Gesicht wurde von der Sonne angestrahlt, die durchs Fenster hinein fiel und es war als würde ich das aller schönste dieser Erde erblicken.

„Ich, ich...", brachte ich keinen vernünftigen Satz zu Stande, doch er ließ sich nicht beirren und setzte sich neben mich.

„Wie gesagt, alles ist gut. Zieh dich jetzt einfach an und dann fahren wir zu deinem Haus. Chris hat dich für heute erstmal am Drehort abgemeldet und uns für 16 Uhr einen Anwalt bestellt, den er sehr gut kennt. Als allererstes müssen wir dich aus diesem Vertrag rausbekommen und dann sehen wir weiter, in Ordnung?", seine blauen Augen sahen mich prüfend an und ich nickte.

Wie aus Reflex wollte ich nach seiner Hand greifen, doch bevor ich ihn erreichen konnte zog er sie weg. Ich fühlte wie mich eine unglaubliche Kälte durchfuhr und ich sah ihn geschockt an.

„Auch wenn ich letzte Nacht bei dir geschlafen habe Harry, ich brauche auch Zeit um das alles zu verarbeiten.", sagte er nun leise, stand auf und verließ das Zimmer.

Von draußen hörte ich noch ein: „Liam und ich warten unten auf dich.", bevor ich das Geräusch der Treppenstufen vernahm.

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Louis POV

Ich weiß nicht, warum ich eben keine Berührung von ihm hatte zulassen können. In der vergangenen Nacht hatte es sich so richtig angefühlt, ihn in den Armen zu halten, seinen Körper an meinem zu fühlen und ihm Schutz zu bieten.

Heute früh aber schlug wieder die Erkenntnis durch, dass Olivia ihn angefasst hatte, dass er mit ihr geschlafen hatte und...

„Louis, du bist ganz blass.", Liam der im Wohnzimmer saß, blickte mich besorgt an.

„Schon gut, Harry kommt denke ich bald. Ist für mich nur auch alles ein bisschen viel.", gab ich zu und ließ mich neben ihn sinken.

„Das kann ich gut verstehen. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wie ich damit umgehen würde, wenn Maya mir gesagt hätte, dass sie mit einem anderen Mann geschlafen hat. Auch wenn sie es nur für mich gemacht hätte."

Ich sah meinen besten Freund an und nickte. „Das ist genau das Problem.", gab ich zu und rieb mir über die Augen.

„Oben wollte Harry gerade meine Hand nehmen und ich hab sie ihm einfach weggezogen. Ich, ich konnte mich nicht von ihm berühren lassen und das obwohl er die ganze Nacht in meinen Armen lag."

Liam lächelte traurig. „Das war eine andere Situation. Da hast du ihm Trost und Sicherheit gegeben, nicht darüber nachgedacht was war. Jetzt an einem neuen Tag und bei Licht kommt auch bei dir all das an, was passiert ist. Gib dir einfach Zeit, gib euch Zeit. Das Wichtigste jetzt ist, dass ihr redet miteinander. Dann kann wieder alles gut werden. Glaub mir Louis."

XXX

Da Harry sein Auto noch am Drehort stehen hatte, fuhren wir mit einem Taxi zu seinem Haus. Es war noch genauso, wie ich es in Erinnerung hatte, nur das ich auf dem Tisch die leere Flasche Vodka entdeckte.

„Hast du die ganz getrunken?", fragte ich ihn ungläubig und er senkte den Kopf, nickte ertappt. „Anders hätte ich es nicht ertragen.", gab er leise zurück.

„Ist es in unserem Bett passiert?", fragte ich, obwohl ich es eigentlich gar nicht wirklich hören wollte.

„Ich bin mal im Garten, wenn ihr mich braucht.", Liam warf mir noch einen tröstenden Blick zu, eher er nach draußen verschwand.

Harry schloss die Augen, stützte sich an einem der Esszimmersessel ab und nickte.

„Gut, dann werde ich dieses Zimmer nicht mehr betreten.", gab ich hart zurück und er schluckte so laut, dass ich es hören konnte.

Ich merkte wie es innerlich wieder in mir zu brodeln begann, als sich Bilder in meinem Kopf zusammenbauten wie Olivia mit Harry hier in diesem Haus...

„Es tut mir leid.", er drehte sich zu mir und erneut standen Tränen in den Augen.

„Wenn ich es doch nur rückgängig machen könnte.", die Stimme war kaum noch zu vernehmen und doch war ich in diesem Moment nicht in der Lage ihn zu trösten. 

Im Gegenteil, zu den Bildern baute sich plötzlich auch wieder eine Wut auf. Wie hatte er mit ihr schlafen können, wenn es ihm doch eigentlich so zuwider gewesen war? Er war ein Mann, da konnte man, außer vielleicht mit Tabletten nichts faken.

Also sprach ich genau das aus was mir gerade durch den Kopf ging: „Das sollte es dir auch. Vermutlich hast du es doch genossen und bist jetzt nur zu feige es zuzugeben. Ansonsten hättest du doch nicht mal einen hoch gekriegt!", meine Stimme war jetzt wieder angeschwollen und ich merkte erst jetzt wie er immer kleiner wurde und weiter in sich zusammen sackte. Trotzdem verrauchte meine Wut nicht und ich schlug verbal weiter auf ihn ein.

„Wenn du Egoist nicht allein nach L.A. gegangen wärst, wenn du einmal zu unserer Beziehung gestanden hättest, wie ich es mir seit Jahren gewünscht habe, wäre alles das nicht passiert. Aber vermutlich liebst du deine Karriere doch mehr als mich."

XXX

Harry POV

Das war zu viel. Es war einfach zu viel. Ich versuchte meine letzten noch vorhandenen Kraftreserven zu mobilisieren, richtete mich auf und sah Louis für einen Moment an.

„Du hast Recht. Ich bin ein schlechter Mensch.", sagte ich und lief schnellen Schrittes zur Haustür, griff nach dem Autoschlüssel für den Rover und knallte kurz danach die Tür hinter mir zu.

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Wie hättet ihr an Louis Stelle reagiert? Ist das was er gesagt hat überzogen? Könnt ihr ihn verstehen? 

Was wird Harry machen?

Über einen Austausch eurer Gedanken würde ich mich sehr freuen!

Don't worry Darling (Wattys 2021)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt