Kapitel 42

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Hallo Ihr Lieben,

heute ohne große Worte...

Viel Spaß

Eure Schäfchenbetreuerin


Harry POV

Ich hatte ganz vergessen, dass ich Luzie für heute früh bestellt hatte und sprang auf.

„Mist! Unsere Haushälterin kommt doch heute zum Probearbeiten.", sagte ich hektisch, griff nach meiner Boxershorts und stürzte die Treppe runter, während ich Lou aus dem Schlafzimmer lachen hörte.

Es klingelte bereits zum zweiten Mal, als ich die Tür aufriss.

„Guten Morgen.", Luzies Augen wurden groß, als sie meinen Aufzug sah und sofort wurden ihre Wangen rosa.

„Entschuldige bitte.", sagte ich peinlich berührt, ließ sie an mir vorbei ins Haus treten.

„Ich, wir, also...", stotterte ich und sie grinste, hatte sich inzwischen gefangen.

„Alles gut. Darf ich alle Schränke in der Küche öffnen? Dann würde ich euch erstmal Frühstück machen und ihr könnt in Ruhe aufstehen. Ist Anne versorgt?", sie sah mich fragend an und ich nickte.

„Sie ist bei Maya und Liam über Nacht. Sie bringen sie am späten Vormittag zurück.", antwortete ich und sie nickte.

„Na dann, geh hoch zu deinem Mann. Ich kümmere mich hier unten um den Rest."

Als ich mich umdrehte spürte ich eine unfassbare Erleichterung in mir aufwallen. Die Gefühle, die mich gestern noch so durcheinander gebracht hatten, bei ihrem Anblick, waren komplett verschwunden. Nichts war mehr da von der enormen Anziehungskraft und ich atmete zufrieden aus, als ich nach oben lief und Lou im Ankleidezimmer vorfand.

„Na, da hat sie bestimmt dumm geguckt, oder?", fragte er und deutete auf meine Boxershorts.

„Peinlich war das.", gab ich grinsend zurück. „Welch einen Eindruck sie von mir haben muss."

„Ach Haz, es wurde doch oft genug getitelt, dass du gern nackt rum läufst.", er zwinkerte mir zu und ich griff ihn am Arm, zog ihn zu mir und schlug ihm ein paar Mal spielerisch auf den göttlichen Hintern.

„Du bist so frech.", sagte ich während er sich versuchte zu wehren und wir lachten, lachten wie kleine Kinder und ich fühlte mich seit langem endlich wieder total unbeschwert und absolut glücklich.

XXX

Als wir geduscht und angezogen waren, gingen wir Hand in Hand die Treppe hinunter und sofort stieg mir der Geruch von Kaffee, Tee und Pancakes in die Nase.

„Wow!", hörte ich Lou sagen, als wir an den Esstisch kamen, der bereits für uns voll gedeckt war.

„Das sieht ja gut aus.", er sah mich glücklich lächelnd an und als dann Luzie mit einem Korb frischer Brötchen ins Zimmer kam, grinste ich ihr zu.

„Lou, dass ist Luzie. Luzie, das Louis.", stellte ich die beiden vor und ich sah, wie er sie mit zusammen gekniffenen Augen musterte.

„Ja genau.", sagte sie und ich merkte wie unwohl sie sich zu fühlen schien.

„Du bist hübsch.", er scannte sie von oben bis unten ab und auch wenn es grundsätzlich ein Kompliment gewesen war, klang es eher anklagend.

„Danke?", ihre Stimme klang nun wirklich unsicher und ich verdrehte die Augen.

„Ich, ich lass euch mal allein und räume die Küche schon mal auf.", sagte sie und entzog sich so dem unangenehmen Schweigen, dass plötzlich entstanden war.

„Was sollte das denn?", fragte ich und konnte einen leicht genervten Unterton nicht unterbinden.

„Was sollte was?", er sah mich an und ich konnte sehen, wie er die Zähne aufeinander biss und seine Kiefermuskulatur arbeitete.

„Das eben. Warum warst du so zickig zu Luzie?", ich sah ihn prüfend an und er lachte nur auf.

„Du hast sie wohl nach dem Aussehen eingestellt, was? Ist ja genau dein Beuteschema.", knallte er mir jetzt vor die Brust und ich brauchte einen Moment um das Gesagte zu verstehen.

Als es durchgesickert war, wollte ich mich im ersten Moment aufregen, wütend werden, doch dann dachte ich an den Tag zuvor und sofort überkam mich das unfassbar schlechte Gewissen.

„Das, das war nicht der Grund.", murmelte ich und sah auf den Boden.

„Harry, ich will sie nicht in unserem Haus haben. Ich will niemanden bei mir, dem du hinter schauen kannst und bei der besten Gelegenheit...", er sprach den Satz nicht aus, denn ich hatte ihn gepackt und wütend gegen die Wand gedrückt.

„So vertraust du mir also?", fragte ich und merkte wie Enttäuschung und Wut sich in mir breit machten.

Er sah mir direkt in die Augen, sie blitzten angriffslustig auf. „Ich habe dir schon einmal vertraut Harry und das Ergebnis kommt nachher von Liam und Maya zurück."

Die Worte saßen und wie sie das taten. Ich spürte wie meine Finger locker ließen, ich zwei Schritte zurück taumelte.

Ich hatte gedacht, er hatte die Sache mit Olivia überwunden, ich hatte gedacht, dass das volle Vertrauen in mich zurück war und nun das.

„Lou, ich...", ich merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen, spürte erst da wie sehr er mich mit seinen Worten verletzt hatte.

„Was? Gib es doch zu, dass du sie attraktiv findest.", schlug er noch einmal.

„Du tust mir Unrecht.", sagte ich, auch wenn es nicht ganz stimmte, lief an ihm vorbei und griff nach den Autoschlüsseln.

„Feuer sie, wenn du meinst.", mit dem Rest meiner Beherrschung verließ ich das Haus und ließ ihn mit der Situation und Luzie allein.

XXX

Louis POV

Erst als die Tür zu fiel wurde mir bewusst, was ich Harry da gerade an den Kopf geworfen hatte.

Ich hatte mal wieder vollkommen überreagiert und rieb mir seufzend durch mein Gesicht.

„Ich denke ich gehe. Die Küche ist wieder sauber.", Luzie stand im Türrahmen, musste die ganze Diskussion mit angehört haben.

„Luzie ich...", wollte ich sagen, doch sie winkte ab. „Schon in Ordnung Louis. Ich kann dich verstehen. Vertrauen ist schwierig, wenn man einmal enttäuscht wurde. Selbst wenn ich dir versprechen würde, dass ich nicht im Entferntesten auf Harry stehen würde, wärst du immer nervös, wenn du wüsstest, dass wir allein sind. Das ist etwas was ich nicht will. Ihr seid so ein süßes Paar und wenn ich dich unsicher mache, dann gehöre ich nicht hier her."

Ihre warmen Augen sahen mich tatsächlich mit so viel Verständnis an, dass ich es kaum fassen konnte.

„Vielleicht sucht ihr einfach eine ältere Haushälterin und ihr führt die Bewerbungsgespräche gemeinsam. Dann kann so etwas nicht mehr passieren.", sie kam auf mich zu und strich mir einmal über den Arm.

„Pass auf Harry und Anne auf, Louis. Ihr seid eine tolle Familie und habt Glück verdient."

Sie wollte schon die Haustür öffnen, als ich sie stoppte.

„Luzie, danke!", sagte ich und sie lächelte. „Hier, bitte nimm das als Entschädigung.", ich nahm meinen Geldbeutel und zog ein paar Hunderter heraus.

„Nein. Das ist nicht nötig.", sagte sie und hob die Hände zur Abwehr.

„Doch, ich will es so.", gab ich fest zurück und sie seufzte. „Na gut, danke Louis.", sie lächelte, als sie das Geld annahm und es in ihrer Jackentasche verstaute.

„Viel Glück für die Zukunft!"

Don't worry Darling (Wattys 2021)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt