Kapitel 18

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Louis POV

Ich kam gerade unter der Dusche raus, als ich sah dass mein Handy blinkte und eine neue Nachricht eingegangen war.

Schnell wickelte ich mir ein Handtuch um die Hüfte, griff nach dem Telefon und schon wurde mir angezeigt, dass ich eine Nachricht von Harry hatte. Ich hielt inne, ich hatte tatsächlich eine Nachricht von Harry!

Mein Herz raste in dem Moment, ehe ich begriff, dass er sich endlich tatsächlich gemeldet hatte, gemeldet nach über 3 Monaten Funkstille. Ich war so aufgeregt, dass sich meine Gedanken überschlugen. War ich bereit, die Nachricht zu lesen?

Als wäre mein Telefon heiß, legte ich das Gerät auf den Waschtisch, bevor ich mich im Spiegel betrachtete. Mein Gesicht zierten Hektikflecken und meine Hände zitterten. Nervös fuhr ich mir durch meine noch leicht tropfenden Haare. 

„Scheiße.", sagte ich laut, ließ meinen Kopf sinken und schloss die Augen, atmete ein paar Mal tief durch.

„Erstmal anziehen.", beschloss ich. Ich lief ins Ankleidezimmer, zog mir eine Trainingshose und einen Hoodie an, ehe ich das Telefon wieder in die Hand nahm und dann damit ins Schlafzimmer zu meinem Bett ging.

Ich ließ mich im Schneidersitz darauf fallen und starrte minutenlang auf den Bildschirm, bevor ich mich tatsächlich traute, die Nachricht zu öffnen.

„Lieber Louis,

ich weiß es ist lange her, seit dem wir das letzte Mal miteinander gesprochen haben und ja ich weiß, du hast unzählige Male versucht, mich zu erreichen.

Eigentlich würde ich gern sagen, dass es mir Leid tut, das ich nicht reagiert habe, aber das wäre gelogen. Ich brauchte diese Auszeit, ich brauchte diese Zeit  dringend für mich um über all das was passiert ist, nachzudenken.

Vermutlich denkst du jetzt, dass das alles wieder purer Egoismus war und ja, in gewisser Weise hast du damit sogar Recht. Ich habe das alles nicht mehr ausgehalten, der emotionale Druck war so groß, dass ich kaum noch klar denken konnte.

Die Zeit hier draußen hat mir aber sehr gut getan. Ich hatte sehr viel Zeit nachzudenken, mich selbst zu reflektieren und für mich festzustellen, wie ich mir meine Zukunft vorstelle. Was mir wichtig ist im Leben und was eben nicht.

Glaub mir Louis, wenn ich dir sage, dass ich das was ich jetzt schreibe alles sehr ernst meine. Nichts meinte ich je ernster und egal wie du entscheiden wirst, ich werde deine Entscheidung akzeptieren und respektieren. Das ist mein Versprechen an dich.

Louis, alles was ich je wollte seit ich dich kennen gelernt habe, warst du. Ich habe mich in der ersten Sekunde unseres ersten Zusammentreffens in dich verliebt und das hat sich bis heute nicht verändert. Wobei, dass Verliebt sein ist gewichen, gewichen einer tiefen Liebe die mich erfüllt, wenn ich dich sehe, dich höre oder dich fühle und selbst dann, wenn ich nur an dich denke. 

Ich weiß, dass ich dir das nicht gezeigt habe in den letzten Monaten in denen ich in L.A. war. Ich weiß, dass ich viele Fehler gemacht habe, die ich unendlich bereue aber sind wir nicht alle Menschen, die Fehler machen? 

Es ist klar, dass ich nichts ungeschehen machen kann, aber ich möchte dir heute und hier sagen, dass das Einzige was ich für meine Zukunft sicher will, DU bist.

Ja, ich möchte tatsächlich den Rest meines Lebens mit dir verbringen, dich irgendwann meinen Mann nennen dürfen. Ich möchte mich mit dir in der Öffentlichkeit zeigen, uns nicht mehr verstecken. Ich will zu unserer Liebe stehen und für unser gemeinsames Glück kämpfen.

Ich war lange genug feige um mich gegen das Management aufzulehnen und lange genug mutlos um mich den Blicken und Meinungen der Menschen da draußen zu stellen.

Das ist jetzt vorbei. Ich wünsche mir nur eines im Leben und das ist, dass wir unseren weiteren Weg gemeinsam gehen, ob mit Karriere oder ohne. Nur du und meine Familie ist wichtig, nichts sonst auf der Welt. Das habe ich jetzt verstanden.

Sicherlich wirst du komplett überfordert sein. Erst stoße ich dich von mir weg, lasse dich drei Monate allein und dann eröffne ich dir so etwas.

Louis, du hast alle Zeit der Welt darüber nachzudenken. Ich werde dich zu keiner Entscheidung drängen und wie schon vorher gesagt jede akzeptieren, die du triffst. Ich möchte nur, dass du glücklich bist!

Ich befinde mich hier in einem kleinen Cottage in Irland. Die Adresse schicke ich dir mit. Es wäre schön, wenn wir zumindest ein letztes Mal Vis-a-Vis miteinander sprechen könnten, sobald du deine Entscheidung gefällt hast.

Ich liebe Dich Louis, habe ich und werde ich immer. Dein Harry. 

Das Handy rutschte aus meiner Hand auf mein Bett und ich merkte, dass mir die Tränen wie Wasserfälle über die Wangen liefen.

Mein ganzer Körper zitterte und ich schluchzte so laut, dass es mir selbst in den Ohren wehtat.

Er liebte mich. Er liebte mich immer noch. Das war alles, was im Moment bei mir angekommen war und ich begann nun den Text immer und immer wieder zu lesen. Zu begreifen, dass er mich noch immer wollte, dass er uns doch nicht komplett aufgegeben hatte.

XXX

„Melde dich bitte zumindest kurz, wenn du angekommen bist am Cottage.", Liam drückte mich lächelnd an sich.

„Mach ich. Ich, ich weiß immer noch nicht...", stotterte ich und ließ mir den Trolleygriff in die Hand drücken.

„Du wirst deine Antwort haben, wenn ihr euch gegenüber steht.", mein bester Freund schlug mir lächelnd auf die Schulter und drückte mich zur Tür des Flughafens.

„Passt auf euch auf.", rief er mir noch nach, als ich an den Check-In Schalter ging und für den Flug nach Dublin eincheckte.

Wenn alles gut ging würde ich in spätestens 5 Stunden am Cottage sein. Mit einem leichten Lächeln nahm ich meine Boardingcard entgegen und machte mich auf dem Weg in Richtung Irland.

Harry POV

Louis hatte die Nachricht gelesen, aber nicht darauf geantwortet. Es waren seit dem Abschicken meiner Nachricht schon fast 24 Stunden vergangen und mein Herz wurde von Minute zu Minute schwerer.

Natürlich hatte ich ihm geschrieben, dass ich ihm Zeit gab, über all das nachzudenken, aber eigentlich hatte ich innerlich darauf gehofft, dass er mich sofort anrufen würde und mir sagen, dass er mich noch genauso liebte wie vor den ganzen Geschehnissen und alles wieder gut wäre.

Ich war halt noch immer naiv.. Traurig blickte ich aus dem Fenster, beobachtete die Regentropfen, die an der Scheibe hinunter liefen.

Es war als wäre ich in einer Art Trance gefangen. Ich hörte den klopfenden Regen, hörte den Sturm, der um das Haus peitschte und erst nach dem zweiten Klingeln an der Tür schreckte ich auf.

Mit klopfendem Herzen, weil ich mich so erschrocken hatte, ging ich auf den Eingang zu und drückte die Klinke hinunter.

Don't worry Darling (Wattys 2021)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt