Don't worry Darling (Wattys 2021)

Kapitel 11

Louis POV

Liam hatte mich wieder einmal im Gästezimmer untergebracht und ich lag schon seit Stunden einfach nur wach. Es war totenstill im Haus, bis ich sein Handy lautstark im Zimmer neben an klingeln hörte.

Es dauerte einen Moment, ehe das laute Geräusch verstummte und kurz danach wurde die Tür neben meiner geöffnet und ich hörte die verschlafene Stimme meines besten Freundes.

„Chris? Welcher Chris?", hörte ich ihn sagen, bevor ich Schritte nach unten auf der Treppe hörte. Leise schlich ich mich zu meiner Tür und öffnete diese. Eigentlich ging es mich nichts an, aber die Neugierde siegte in dem Moment. Wer rief schon um diese Zeit bei Liam an.

„Pine! Ach deshalb die Uhrzeit.", ich brauchte einen Moment um den Namen zu begreifen. Chris Pine, Chris Pine. Verdammt! Das war doch einer der Co-Schauspieler am Set von Harry. Was wenn ihm was passiert war?

Ich merkte wie sofort meine Beine weich wurden, mein Herz schneller schlug als es gesund war und die Panik immer mehr Gewalt über mich gewann.

„Ja, ich weiß. Ich habe auch schon hin und her überlegt.", sagte Liam und man konnte hören, wie er auf dem Parkett hin und her lief.

„Nein, er will mir ja nicht zuhören. Er ist so verdammt stur.", kam es dann und ich lehnte mich an den Türrahmen.

Es war einen Moment still, vermutlich hörte Liam Chris zu.

„Ja, das wäre die einzige Möglichkeit. Nur so könnte es funktionieren. Und wenn Harry das Geld egal wäre..."

„Louis.", Maya stand plötzlich vor mir und sah mich strafend an. „Lauschen ist nicht die feine englische Art.", schimpfte sie leise mit mir und ich nickte nur ertappt.

„Hör zu, ich versuche ihn in ein verdammtes Flugzeug zu bekommen und zu euch zu fliegen. Vor Ort haben wir mehr Möglichkeiten und wenn du einen guten Anwalt kennst.", Liam hielt wieder inne.

„Alles klar, passe bitte solange auf ihn auf und ich werde den kleinen Sturkopf hier im Zweifel in Ketten legen und betäuben, damit ich ihn zu euch transportiert bekomme."

XXX

Ich versuchte schnell die Tür zu schließen, damit Liam nicht mitbekam, dass ich gelauscht hatte, doch er schien mich schon registriert zu haben und schoss die Treppe hoch.

„Versuch gar nicht erst so zu tun.", brummte er mir zu, schubste mich ins Zimmer und drängte mich zum Bett. „Setz dich!"

Erschrocken über seine plötzliche Dominanz riss ich die Augen weit auf und starrte ihn an.

„Ich habe genug von deinem Gezicke, Louis.", knurrte er mich an und ich schluckte.

„Das am Telefon, wie du vielleicht mitbekommen hast, war Chris Pine. Harrys Kollege am Set. Er hat ihn vollkommen verzweifelt in seinem Haus sitzen. Jeff und Olivia erpressen ihn. Sie erpressen ihn damit, dass sie deine Karriere, dein Leben zerstören wollen, wenn er nicht mit ihr schläft. Er prostituiert sich für dich, nur damit dir nichts passiert Louis!", Liams Stimme war immer lauter geworden und plötzlich erschien Maya hinter ihm und legte beruhigend ihre Hände auf seine Schulter.

„Verdammt, wach endlich auf Louis. Harry macht sich kaputt wegen dir. Er hat sich selbst aufgegeben, nur damit du dein Leben so weiter leben kannst!"

Das Blut wich aus meinem Gesicht, ich merkte wie mich Übelkeit überkam, als ich die Worte zu realisieren begann.

„Warum?", fragte ich und meine Stimme hörte sich fremd an.

„Warum fragst du? Warum?", wieder überschlug sich die Stimme meines besten Freundes. „Weil er dich liebt du Idiot. Weil er den Boden anbeten auf dem du läufst. Ja, er hat Fehler gemacht und ja ich weiß dass du unter dem Versteckspiel gelitten hast. Trotzdem, das was jetzt passiert verdient er nicht und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, musst du eingestehen, dass du ihn noch genauso liebst."

XXX

Harry POV

Ich hatte bei Chris im Gästezimmer übernachtet und war letztlich froh darüber, dass ich ihm mein Herz ausgeschüttet hatte.

Er war für mich da gewesen, hatte mir Mut gemacht und die Hoffnung, dass er gemeinsam mit Liam bei Louis etwas erreichen konnte wuchs.

„Wir müssen gleich los.", Chris stellte seine Tasse auf die Spüle, während ich den Rest meines Toasts einfach stehen ließ.

„Ich bleibe heute immer in deiner Nähe. Wenn du mich brauchst und ich nicht da sein sollte, ruf mich an, klar Harry?"

„Danke.", sagte ich nur und bekam ein Lächeln. „Wir kriegen das schon wieder hin und du deine große Liebe zurück. Vertrau mir."

Der Vormittag am Set verlief recht ruhig und ich versuchte mich wirklich zusammen zu reißen.

Als wir gerade Mittagspause hatten, setzte sich Olivia neben mich und strahlte mich an. „Wir werden heute Abend mit Chris grillen. Eigentlich wollte er einen Männerabend mit dir machen, aber ich habe gesagt, dass das nicht in Frage kommt und so werden wir gemeinsam zu ihm fahren."

Innerlich drehte sich mir schon wieder der Magen um. Chris hatte es tatsächlich versucht, aber scheinbar nicht den Erfolg gehabt, den er sich gewünscht hatte.

„Du kannst nach Drehschluss direkt zu ihm fahren. Ich muss noch kurz nach Hause und meine Sachen holen.", bestimmte sie, drückte mir einen Kuss auf die Lippen, bevor sie aufstand und zu den Anderen ging."

Chris kam ein paar Minuten später und sagte leise: „Tut mir leid, ich konnte es nicht komplett abbiegen, aber glaube mir, du wirst mit ihr keine Nacht mehr verbringen müssen. Dafür werde ich sorgen!"

XXX

Louis POV

Liam und ich warteten am Flughafen auf ein Taxi und ich konnte noch immer nicht glauben, dass ich dem spontanen Flug nach L.A. tatsächlich zugesagt hatte.

Mein bester Freund hatte mit Chris ausgemacht, dass wir in seinem Haus auf ihn warten sollten. Er würde nicht vor 20 Uhr vom Dreh zurückkommen und so könnten wir uns schon einmal frisch machen und die Gästezimmer die er uns angeboten hatte beziehen.

Nachdem wir an seinem Haus angekommen waren, hatte uns seine Haushälterin sofort freudig begrüßt, die Örtlichkeiten gezeigt und uns dann mit Sandwiches allein gelassen, um auf Chris Ankunft zu warten.

Ich war nervös, wusste noch immer nicht ob ich hier das Richtige tat. Natürlich wollte ich nicht, dass Harry so etwas angetan wurde, aber warum hatte der Idiot nicht einfach nein gesagt?

„Ich bin zu Hause!", hörten wir Chris Stimme durch das große Haus hallen, standen beide auf und gingen auf den uns eigentlich fremden Mann zu.

„Schön, dass ihr da seid!", ohne jegliche Scheu kam er auf uns zu und schloss erst Liam und dann mich in die Arme.

„Es lief leider alles nicht ganz so wie geplant.", er wandte sich Liam zu.

„Er wird gleich kommen, aber leider auch etwas später Olivia.", jetzt sah er mich entschuldigend an und ich schluckte.

„Hey!", der Ältere griff nun meine beiden Oberarme und sah mich durchdringend an. „Er liebt dich mehr als sein eigenes Leben. Gib ihm eine Chance und kämpfe zusammen mit ihm für euer Glück. Bitte."

Ich nickte nur wie paralysiert als es schon an der Tür klingelte.

„Ich bin da.", Liams warme Hand legte sich auf meine Schulter, während Chris die Tür öffnete und Harry begrüßte.

„Wir haben noch zwei zusätzliche Gäste.", hörten wir den Amerikaner sagen, bevor er mit Harry ins Wohnzimmer trat.