Evil-Princess Bakugou X Reader Teil 1

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"Keine Macke?" mit geschockter Stimme wiederholte meine Mutter die letzten Worte der Ärztin.
Zu dem Zeitpunkt war ich bereits 6 Jahre und alle außer mir haben ihre Macken bereits entwickelt.
"Nana, das ist doch nicht so schlimm. Ihre Tochter kann doch auch ohne Macke gut leben."

Seit dem Tag wurde meine Mutter immer kälter zu mir und auch mein Vater fing an sich mehr meinen Geschwistern zu wittmen und mich in den Hintergrund zu stellen.
In ihren Augen war ich wertlos und in der Familienfirma nicht zu gebrauchen.
12 Jahre ist das nun her und meine Zwillingsschwester war dabei meinen Vater nachzueifern. Sie sollte später mal die Firma übernehmen. "Der Stolz meiner Sippschaft!" erzählte mein Vater jedem.
Mein jüngerer Bruder übernahm andere Tätigkeiten in der Firma und half meiner Mutter. Worum es ging bei dem was sie taten weiß ich selber nicht. Nie wurde mir etwas erzählt und wenn ich es wissen wollte ließ man mich mit halbgaren Antworten zurück.
"Dir geht's doch gut, du hast doch alles was du brauchst." Das stimmte auch. Ich lebte in einem großen Haus, hatte Hausangestellte und jede Menge Kleidung. Liebe und Zuneigung fehlten aber gänzlich.

Heute war wieder mal so ein Tag. Die Antwort wieder nichtssagend und so ging ich wie immer zu meinem Lieblingsplatz im nahegelegenen Park.
Ein alter Baum der seit Jahrzehnten dort wuchs. Er war gewaltig und schien als könnte ihn nichts zerstören. Nicht das es überhaupt jemand wollte.
Wieder mal betrachtete ich neue Liebesschnitzereien in seiner Rinde. Auch das machte ihm nichts aus. Tausende haben hier schon ihre Initialien eingeritzt.
"Ob die alle noch zusammen sind?" leise murmelte ich die Frage zu mir selbst.
Doch so leise schien es nicht gewesen zu sein, denn ich bekam eine Antwort.
"Wenn du mich fragst: ich denke nicht. Aber ich bin ja auch kein abergläubischer Romantiker."
Überrascht fuhr ich rum und wurde zugleich von einem kleinen Hund angesprungen.
Freudig wedelte er mit der Rute und hob die Pfötchen, dafür kassierte er ein paar Streicheleinheiten.
Nachdem ich die weiße Fellkugel begrüßte schaute ich zu seinem Besitzer hoch.
Ich kannte ihn. Jeder kannte ihn. Er war einer der Yuei Studenten der damals im Liga-Krieg kämpfte und er gehörte jetzt zu den Senpais der jüngere Schüler trainierte. Vor kurzem hatte er seinen Abschluss gemacht und die Agentur von Endeavor übernommen.
"Du bist Bakugou Katsuki oder?"
Ich musste zu geben das ich eine Menge Respekt vor ihm hatte, obwohl wir gleich alt waren. "Also irgendwie hoffe ich ja das alle die sich hier verewigten noch zusammen sind. Wäre doch irgendwie süß. Dann kann man seinen Enkeln was erzählen, wenn man alt ist."
Ich lächelte bei der Vorstellung. Ich fand es wirklich romantisch.
"Dann würden ja hunderte Menschen die selbe Story erzählen. Das doch langweilig."
Ein amüsiertes Grinsen huschte über sein Gesicht. "und was wäre eine Story die du erzählen würdest?"
Er überlegte kurz und starrte auf die Baumkronen.
"mhm aktuell keine. Ich hab ja auch keine Freundin."
Der Hund an seiner Leine began zu drängeln und zu ziehen.
"Ah da scheint dein Hund wohl noch vor dir wen zu finden." ich lachte laut, als wir sahen das die kleine Fellkugel gerade dabei war sich über die Hündin von jemand anderen her zu machen.
Mit hochrotem Gesicht zog er an der Leine.
"Tzz komm her. Lass das!"
Entschuldigend nickte er der Besitzerin der Hündin zu.
"Ich heiße übrigens y/n n/n."
"N/n wie die vom Großkonzern für Antik-&Spezialitätenhandel?"
Ich nickte, denn ich hoffte das er nicht fragte welche Spezialitäten. Das wusste ich nämlich selbst nicht.
"Bist du öfter hier? Ich hab dich hier noch nie gesehen."
Verneinend schüttelte er den Kopf. "Erst seit ich die Agentur habe. Endeavor hat viel Arbeit zu letzt hinterlassen. Da kam ich nicht viel raus. Cafe?"
Er zeigte auf ein Café mit einer Terrasse direkt zum anliegenden See.

Obwohl es so voll war bekamen wir direkt einen Tisch mit Blick aufs Wasser.
"Ein toller Platz hier. Toll so ein Promibonus hä?"
Mit der Tasse in der Hand blickte ich meinen Gegenüber an.
"Meiner? Wohl eher Deiner. Du wirst doch als zukünftige Firmenchefin gehandelt."
Er brach einen Keks in zwei und dipte ihn in seinen Kaffee. Ich nahm auch meinen um die Sahne von meinem heißen Kakao zu löffeln.
"Ich? Ahh nein nein, da verwechselst du mich. Du meinst meine Zwillingsschwester. Ich arbeite nicht in der Firma meiner Familie. Ehrlich gesagt suche ich etwas was ich tun kann..."
Angestrengt runzelte er die Stirn. "Was kannst du denn? Ich suche zur Zeit Personal."
Verwundert riss ich die Augen auf und starrte ihn an. "Du bietest mir einen Job an?" ich konnte gar nicht glauben das ich so viel Glück haben könnte. Ein eigener Job, fern von der Familie, würde mir vielleicht etwas Sinn geben.
Auf meine Frage kam allerdings nur ein amüsiertes arrogantes Lachen.
"Nein tu ich nicht. Ich nehm doch nicht jeden Streuner auf. Bewirb dich. Wenn du was kannst stell ich dich ein. Wenn nicht, dann nicht. Fair?"
Okay das war fair. Dämpft meine Euphorie allerdings gewaltig.
"Gut, dann werde ich eine Bewerbung schreiben die dich vom Stuhl haut!" Völlig euphorisch sprang ich auf und verabschiedete mich.
"Hey und wer zählt deinen Kakao?" rief er mir noch hinterher doch bekam von mir keine Antwort mehr. Viel zu motiviert lief ich nach Hause.
Natürlich zahlte ich meinen Kakao, meinen, nicht seinen Kaffee.

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