würde ich mich sehr freuen wenn ihr ein Review schreibt. Egal mit oder ohne Kritik.
Aber jetzt wünsch ich euch erst einmal viel Spaß mit dem Kapitel.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Mein Lächeln wolle einfach nicht weg gehen. Während ich Liv also immer noch an lächelte ging sie zu ihrer Tür.
Ich bemühte mich mein Lächeln weg zu kriegen und schaffte es auch.
Nicht mal ein Begrüßungskuss oder ein >hallo<? Na gut, sie war den Weg hier her gerannt. Vielleicht hatte sie etwas oder viel mehr jemand verfolgt? Sofort schaltete sich mein Beschützer Instinkt ein.
Liv wirkte total nervös. Ihr Atem ging laut.
Was war denn jetzt wieder passiert?
"Nächtliches Fitnesstraining?", fragte ich. Sie hämmerte mit ihrer Hand gegen die Tür.
"Oder läufst du vor etwas weg?"
"Erzähl ich dir drinnen", schnaubte sie.
Kurz dachte ich Liv würde mich absichtlich warten lassen, weil sie wusste, dass ich verdammt neugierig war, aber mir war eigentlich klar, dass sie nur in Eile war, wegen was auch immer.
Die Briefkastenklappe öffnete sich und jemand schob vorsichtig einen Stift und ein kleines Blatt Papier heraus.
Ich war ein wenig verwirrt. War sonst nicht immer Lottie da und hatte diese eine Frage gestellt? Wahrscheinlich war Liv nur übervorsichtig und wollte, dass niemand (nicht mal ich als ihr Freund) in ihre Träume konnte.
Ich unterdrückte das gekränkte Gefühl. Ich konnte sie ja absolut verstehen, obwohl meine Tür immer für sie offen stand. Erst jetzt viel mir auf, dass Liv auch noch nie meine Tür geöffnet hatte. Warum eigentlich nicht?
"Das heutige Kennwort bitte aufschreiben, den Zettel korrekt falten und wieder hindurchschieben", sagte eine Stimme hinter der grünen Tür.
Es war eine Männerstimme. Im Hintergrund fragte ich mich, wer das war, aber noch mehr fragte ich mich, vor wem Liv weg gelaufen war.
Liv murmelte leise irgendwelche Flüche, während sie den Zettel und den Stift nahm.
"Im Traum gibt es wirklich effektivere Methoden als wegzurennen, Liv", sagte ich nachdem ich mich auch noch einmal im Gang umgesehen hatte.
Ich sah niemanden, aber das hieß ja nicht das jemand hier war. Allerdings fragte ich mich auch wem so langweilig war, Liv und mir nach zu spionieren.
"Du kannst einfach wegfliegen oder dich in etwas uneinholbares Schnelles verwandeln. Zum Beispiel in einen Geparden. Oder eine Mondrakete", setzte ich noch hinzu.
Liv viel mir vor meinen weiteren Beispielen in Wort:"Es fällt aber nun mal nicht jedem so leicht wie dir, sich zu verwandeln, schon gar nicht in eine doofe Mondrakete!"
Ich musste leicht lächeln. Ich konnte Liv nicht mal wegen so etwas böse sein. Dafür war sie zu süß.
"Neulich warst du so eine süße kleine Katze", sagte ich.
Liv schien mein Argument nicht wahr zu nehmen sie schrieb das Kennwort auf den Zettel. Ich musste mich konzentrieren ihre Schrift lesen zu können, aber schließlich erkannt ich etwas wie "Fußpilztrüffelpardon". Eigentlich schrieb Liv viel schöner, doch jetzt zitterte sie sogar vor Angst. Ich wurde immer neugieriger. Was war es was ihr so Angst machte?
Sie schob das zusammen gefaltete Papier (es war ein Dreieck) wieder durch den Schlitz.
"Ein bisschen schlampig, aber korrekt", meinte die Männerstimme wieder.
Die Tür öffnete sich. Liv packte schnell meinen Arm und zog mich über die Türschwelle. Die Tür knallte hinter uns ins Schloss und Liv atmete erleichtert auf.
"Geht es das nächste Mal vielleicht ein bisschen schneller?", fragte sie den Mann der uns nun gegenüberstand.
Es war mit Sicherheit ein Chinese. Er hatte einen langen Zopf und einen gepflegten Schnurrbart. Dazu trug er noch einen schwarzen Pyjama an dessen Seite ein Tigerkopf genäht worden war. Er sah eigentlich ganz lustig aus und hätte mich die Frage nicht so sehr beschäftigt, wer er war, hätte ich jetzt schon los gelacht.
Auch jetzt musste ich ein Lachen unterdrücken.
"Schildkröten können dir mehr über den Weg beschreiben als Hasen, Miss Olive", Der Mann verbeugte sie vor Liv und nickte kurz in meine Richtung. "Willkommen in Miss Olives Restaurant der Träume, fremder Junge mit wuscheligen Haaren"
Der Typ kam mir richtig komisch vor.
Noch mehr aber das Restaurant. Es hatte schwarze Resopal-Tische, rote Tischleuchter und von der Decke hingen gelbe Lampions.
Außerdem roch es total gut nach Essen, sodass ich sofort Hunger bekam.
Trotzdem fragte ich mich immer noch, wer dieser Kerl war.
"Ist der neu?", fragte ich verwirrt.
"Ich bin hier heute Nacht der Torwächter",antwortete mir der Mann erfreut. "Mann nennt mich Wu, die Tigerpranke, Beschützer der Waisen und Bedürftigen. Gib einen Hungrigen Fisch, und er wird satt. Lehre ihn fischen, und er wird nie wieder Hunger leiden"
Ich kicherte. Jetzt wusste ich woher Liv diese seltsamen Sprüche hatte.
"Na gut", brachte ich unter dem Kichern hervor. "Ich hätte dann bitte gern einmal Ente süß-sauer"
"Vielen Dank, Mr. Wu", sagte Liv schnell und machte eine Handbewegung, mit der sie das ganze Restaurant weg wischte.
Wir standen wieder in dem kleinen Park in Berkeley Californien.
Die Vögel zwitscherten und es roch ein bisschen nach gemähten Gras, doch der leckere Geruch von dem Restaurant war weg. Schade eigentlich denn jetzt hatte ich wirklich Hunger.
Ich verzog das Gesicht."In dem Restaurant roch es so verdammt lecker. Und jetzt knurrt mein Magen", jammerte ich.
"Meiner auch, aber egal, wie viel wir gegessen hätten, wir wären ja doch nicht satt geworden", Liv lies sich auf die Bank fallen. "Das ist schließlich nur ein Traum . Mist, ich hätte Mr Wu noch ein neues Kennwort sagen müssen. Wer weiß, wer mir eben beim Schreiben über die Schulter geguckt hat"
Sie hatte anscheinend immer noch Angst vor diesem Etwas im Korridor.
"Na ich. Fußpilztrüffelpardon ist ein sehr kreatives Passwort", ich musste wieder lachen." Ich meine da kommt doch so schnell keiner drauf"
"Es heißt Filzpantoffelpompom", jetzt lachte Liv auch los.
"Ehrlich? Du hast aber echt eine Sauklaue", lachte ich und setzte mich neben sie."Und jetzt würde ich gerne wissen wovor du weggelaufen bist. Und warum ich nicht mal einen Begrüßungskuss bekommen habe"
Ihr lächeln verschwand sofort. "Da war dieses ... Rascheln. Hast du es denn nicht gehört?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Es war aber da. Eine unsichtbare,bösartige Präsenz. Ein Rascheln und Wispern, das näher und näher kommt", sie schauderte. " Genau wie damals, als es uns verfolgt hat und du uns durch Amys Traumtür gerettet hast"
Ich dachte nach. Es musste jemand sein, der auch immer in diesem Korridor war. Sonst hatte keiner einen Grund uns auszuspionieren. Mal sehen... Grayson kam seit Wochen nicht mehr aus seiner Tür, Jasper auch nicht und Anabel und Arthur...
"Und wo genau hast du das gehört?", fragte ich nachdenklich.
"Im übernächsten Quergang links", Liv machte eine Handbewegung Richtung Meer."Meinst du, das war Anabel? Sicher ist sie perfekt darin, sich unsichtbar zu machen und böse zu rascheln. Oder es war Arthur. Nichts würde er lieber tun, als mich zu Tode zu erschrecken"
Ja, da hatte sie recht. Doch ich glaubte nicht, dass Arthur sich so etwas ausdenken würde. Außerdem mochte er Liv und mich erst nicht mehr, nachdem das mit diesem Rascheln angefangen hatte.
Kurz dachte ich zurück an die Halloween Nacht. Als Grayson und ich Liv gerade noch vor Anabel, die sie gerade umbringen hatte wollen, retten konnten, an Arthur der mit gebrochenem Kiefer k.o. in der Ecke lag... Nein, ich wollte an diesen Tag nie wieder denken.
Ich konzentrierte mich wieder. Das letzte Mal als ich Anabels Tür gesehen hatte war sie gegenüber von Arthurs im nächsten Quergang links. Seitdem war sie spurlos verschwunden. Arthurs wechselte immer von links nach rechts. Das hieß Arthur hätte es trotzdem sein können, doch Anabel natürlich auch. Allerdings war ihre Tür gar nicht da. Ich musst unbedingt noch einmal nach ihr Ausschau halten. Ihre Tür konnte sich ja nicht vollständig verändern. Es konnte sich im schlimmsten Fall nur die Farbe ändern. Morgen würde ich gleich nach ihr suchen, doch jetzt konzentrierte ich mich viel lieber auf meine Freundin.
"Im übernächsten Quergang links", wiederholte ich. "Und dort warst du weil...?", ich sah Liv fragend und auch neugierig an.
"Weil ich da etwas zu erledigen hatte", sie kratzte sich am Arm und senkte ihre Stimme in ein Flüstern, als ob hier noch jemand wäre, der es nicht erfahren durfte." Etwas total Unmoralisches. Ich wollte ... nein, ich musste jemanden im Traum ausspionieren"
"Das ist doch nicht unmoralisch, sondern höchst praktisch", sagte ich ein bisschen verständnislos." Ich mache das andauernd"
"Wirklich?Bei wem? Und warum?", löcherte sie mich.
Ich zuckte mit den Schultern und sah kurz zur Seite. Eigentlich bei fast jedem außer Liv. Das hieß bei Grayson, Arthur (nicht bei Jasper, dass hatte ich nur ein Mal erlebt und ich wollte nicht nochmal seine Mutter nackt sehen),meinem Vater, seiner Freundin, na ja so ziemlich bei jedem den ich kannte. Außer bei Liv. Bei ihr hatte ich die Tür noch nie unerlaubt aufgemacht, auch nicht als ich ihr Passwort für die Barriere noch kannte, weil ich genau wusste das Liv sonst total sauer gewesen wäre. Und ich wollte sie auf gar keinen Fall verlieren.
"Kann manchmal ganz nützlich sein. Oder unterhaltsam, je nachdem. Und wen wolltest äh... musstest du ausspionieren?", fragte ich gespannt.
"Charles Spencer", erwiderte Liv.
"Graysons langweiligen Zahnarztonkel?", ich war etwas enttäuscht. Ich hätte schon ein bisschen etwas Spannenderes erwartet."Warum denn ausgerechnet den?"
Sie seufzte. "Mia hat Charles im Café gesehen, mit einer anderen Frau . Und sie schwört die beiden hätten verliebte Blicke ausgetauscht und beinahe Händchen gehalten . Ich weiß, Lottie und Charles sind offiziell noch kein Paar, aber er flirtet immer sehr mit ihr, und sie waren schon zweimal zusammen im Kino. Selbst ein Blinder sieht, wie verliebt Lottie in ihn ist, auch wenn sie es nicht zugibt. Sie filzt ihm Pantoffeln zu Weihnachten, das sagt doch schon ... grins nicht so blöd!Das ist wirklich ernst. Noch nie war Lottie so euphorisch, was einen Mann angeht, und es wäre schlimm, wenn er nur mit ihr spielt"
"Entschuldige!", sagte ich und versuchte mit dem Grinsen aufzuhören. Doch richtig klappte das nicht. Die Geschichte war schon irgendwie lustig. Meine Freundin, die Liebesretterin. "Immerhin weiß ich jetzt, woher dein Kennwort ... schon gut, erzähl weiter"
"Ich musste dringend herausfinden, was Charles wirklich für Lottie empfindet. Also habe ich ihm seine fiese Trappermütze geklaut und bin heute in seinen Traum geplatzt", erklärte mir Liv.
Sie stoppte und sah mich wartend an. Wartete sie darauf das ich jetzt etwas dazu sagte?
"Sehr gut. Und wie hast du das angestellt?", fragte ich also.
Sie runzelte die Stirn. "Na, ich bin durch seine Tür gegangen"
"Schon klar. Aber als was oder wer?", fragte ich nach.
Ich wurde immer neugieriger, obwohl die Geschichte eigentlich nicht mal so spannend war.
"Als ich selber, natürlich. Ich hatte ein Käppi auf, weil der Traum auf einem Golfplatz spielte und ich mich kleidungstechnisch anpassen musste. Gerade hatte ich Charles soweit, dass er etwas über Lottie erzählen wollte, nur genau dann ist sein blöder Feuer...", sie schlug sich die Hand vor den Mund. "Ach du Scheiße! Das habe ich ja ganz vergessen! Der Feuermelder! Er ist losgegangen, und ich hab nur daran gedacht, wie ich schnell aus dem Traum rauskomme, bevor Charles aufwacht. Ich bin wirklich ein schlechter Mensch!Ich hätte aufwachen und die Feuerwehr rufen müssen"
Ich lies Letztes einfach weg. Meiner Meinung nach hatte sich Liv richtig verhalten, auch wenn es nur eine Kurzschlussreaktion war. Hätte sie nämlich die Feuerwehr gerufen und es war eigentlich nichts, hätte sie doch jeder gefragt, woher sie wusste, dass der Feueralarm geklingt hatte.
Ich strich ihr mit meinen Fingerspitzen über die Wange und lächelte sie an. Sie war einfach zu süß, zu lieb, zu... sie war einfach so perfekt.
"Liv, dir ist schon klar, dass Menschen in ihren Träumen nicht zwingend ehrlich sein müssen, oder?", fragte ich sie. "Meiner Erfahrung nach fällt den meisten das Lügen im Traum sogar noch leichter als im wirklichen Leben. Wenn du die Wahrheit über jemanden herausfinden willst, nutzt es also gar nichts, einfach nur in seinen Traum hereinzuspazieren und Fragen zu stellen, denn dann antwortet er dir doch haargenau dasselbe, was er dir auch im wachen Zustand sagen würde"
Das hatte ich auch erst nach fünf Besuchen festgestellt. Das jeder so verlogen ist... und ich dachte die Anderen wären besser als ich.
"Aber wie hätte ich es sonst anstellen sollen? Und jetzt sag nicht, ich hätte mich in eine Mondrakete verwandeln müssen"
Ich lächelte kurz. Jetzt bemerkte ich erst was für ein blödes Beispiel eine Mondrakete war. Eine Mondrakete, wirklich?
Ich überlegte kurz, dann sagte ich:" Na ja, am besten ist es immer, wenn sie gar nicht merken, dass man da ist. Als unsichtbarer Zuschauer und Zuhörer erfährt man im Traum ziemlich viel über einen Menschen. Mit etwas Geduld eigentlich sogar alles"
"Ich will aber gar nicht alles über Charles wissen", sagte Liv und betonte >alles< sehr stark, dann schüttelte sie sich.
Ich war verwirrt. Warum schüttelte sie sich denn jetzt? In solchen Situationen würde ich wirklich gerne Gedanken lesen können.
"Ich will nur wissen, ob er es mit Lottie ernst meint. Denn wenn er das nicht tut, dann...", Liv ballte ihre Hände zu Fäusten.
Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass es Charles ernst meinte, denn wenn nicht war ich offizieller Komplize von Livs (und wahrscheinlich auch Mias) Mordanschlag.
Liv schien sich wieder etwas zu beruhigen.
"Andererseits - vielleicht ist der arme Charles gerade an einer Rauchvergiftung gestorben, weil ich es versäumt habe, die Feuerwehr zu rufen, und die Sache hat sich ohnehin erledigt"
"Ich liebe dich", sagte ich unvermittelt und zog Liv näher an mich.
Ich hatte das zu ihr in der Zeit, wo wir zusammen waren dreimal gesagt. Was eigentlich viel zu wenig war, denn ich liebte sie so sehr wie ich es davor noch nie getan hatte. Und in diesem Moment war sie einfach so süß wie sie sich über alles Sorgen machte. Das war einfach mein Käsemädchen und ich liebte ihre besorgte Art einfach so sehr, dass diese drei Wörter das nicht ausdrücken konnten.
Liv hörte sofort auf von Charles zu reden und wandte sich ganz mir zu.
"Obwohl ich mich nicht in eine Mondrakete verwandeln oder unsichtbar machen kann?", fragte sie mich scheinheilig.
Ich nickte. "Das wirst du alles noch lernen. Du bist ungeheuer talentiert. In jeder Beziehung"
Ich beugte mich vor und begann sie zu küssen. Dieser Park war einfach magisch, genau wie Liv.
DU LIEST GERADE
Silber das 2 buch der Träume aus Henrys Sicht
Fanfictiondas ist der zweite teil meiner FF viel spaß