Teil10

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Ich sah mich gründlich um. So gründlich, dass ein paar Minuten vergingen.
Was wenn Secrecy mir schon wieder über den Weg laufen würde? Oder eher mich stalkte?
Doch ich sah nichts außer die graue, schäbige und schon kaputte Straße. Es war wirklich dumm, dass London nicht die Straßen erneuerte. Wozu gab es denn Teer?
Ein letzter Blick hinter mich, dann drückte ich die Glastür auf.
Die Tür gehörte zu dem Polizeirevier von London.
Die Beamten hatten uns gestern angerufen und gesagt, sie müssten uns sprechen. Seitdem war ich in heller Aufregung.
Hatten sie eine Spur? Wussten sie schon wer der Täter war? Vielleicht was er gesucht hatte?
Meine Sorgen wegen Secrecy verblassten und ich ging eilig hinein. Ich wusste nicht genau wohin ich musste, also bog ich einfach ein paar Gänge ab.
Nach ein paar Wendungen sah ich drei Beamte die aufgeregt diskutierten.
Als sie mich sahen verstummten sie augenblicklich.
Einer der Beamten sah mich trotz seiner Brille so mies gelaunt und ernst an, dass ich eine Gänsehaut bekam. Er hatte eine Glatze, war ziemlich dick und mindestens 20 Zentimeter kleiner als ich.
"Mr. Harper?", fragte mich der Beamte gleich neben ihm.
Sein Blick war zwar fragend, aber man sah ganz deutlich die Angst in seinem Gesicht.
"Ja?", fragte ich zurück.
"Ähm... wir möchten sie gerne sprechen. Wenn sie bitte in mein Büro kommen würden", der Beamte wies auf die Tür links neben ihm.
Ich nickte.
Ich hatte ein seltsames Gefühl. Ich hatte dieses Gefühl schon einmal gespürt nur wusste ich nicht wann.
In dem Büro war ein breites Pult dahinter ein Stuhl und zwei davor.
Ich setzte mich auf einen davor. Er war hart. Kein Wunder er war aus purem Holz und hatte nicht einmal so etwas wie ein Sitzkissen.
Der Beamte hatte sich derweil auf seinen modernen Bürostuhl (mit Sitzkissen) gesetzt.
Ohne hinter mich zu sehen wusste ich, dass hinter mir seine beiden Kollegen standen. Ich spürte die Blicke der beiden ganz deutlich.
Mein ungutes Gefühl breitete sich aus.
Der Beamte lehnte sich nach vorne. Er sah mich mitleidig an.
Ich hätte am liebsten gefragt, was los war, aber ich brachte kein Wort heraus.
Einige Sekunden, vielleicht auch Minuten vergingen indem ich den Blick des Beamten ohne mit der Wimper zu zucken erwiderte.
Dann meldete er sich aber wieder zu Wort: " Ich fürchte Mr. Harper ich habe keine guten Neuigkeiten für sie"
Ich sah ihn wieder fragend an.
Keine guten Neuigkeiten? Ich glaubte nicht, dass mich irgendeine schlechte noch mehr frustrieren konnte.
"Wir waren heute in ihrem Keller und haben weiter gebohrt", fuhr der Beamte zögernd fort. "Und dort haben wir etwas gefunden"
Ich zog genervt eine Augenbraue hoch. Langsam ging er mir mit seinem Rätsel auf die Nerven.
"Und was?", fragte ich etwas arrogant.
Der Beamte sah kurz zu seinen Kollegen. Er schien darüber nachzudenken mir es zu sagen.
Ich war wie gelähmt. Ich schaffte es nicht mich umzudrehen.
Schließlich nickte der Beamte. Er zeigte auf einen blauen Vorhang, der etwas versteckt hielt.
Ich stand auf.
Ohne zu zögern lief ich auf den Vorhang zu. Doch gerade als ich davor stand pochte mein Herz schneller. Ich zögerte.
Wollte ich wirklich wissen was dort hinten war? Ja, natürlich wollte ich... aber.
Ich kniff die Augen zusammen. Schnell riss ich den Vorhang beiseite.
Vor meinen Augen lagen Milo, Mum und Amy sie alle waren blass. Zu blass.
Das letzte was ich sah war das Messer, dass immer noch in der Brust von Milo steckte, dann wurde mir schwarz vor Augen.

Ich fuhr hoch. Mein Atem ging ungleichmäßig und wie immer viel zu schnell.
Hektisch sah ich mich um. Ich war in unserem Wohnzimmer. Der Fernseher lief noch und zeigte eine Tier Doku.
Mein Atem beruhigte sich wieder. Es war alles okay. Es war nur ein Traum.
Ich war wohl auf dem Sofa eingeschlafen. Kein Wunder ich hatte ja auch wenig geschlafen in letzter Zeit.
Ich seufzte. Wieso träumte ich denn so etwas?
Der Traum war völlig unlogisch gewesen.
Obwohl wenn ich es mir so genau überlegte war es gar nicht so weit her geholt. Wir waren wirklich bei der Polizei gewesen, aber erstens alle zusammen und zweitens hatten die uns nur gesagt, sie hatten bisher noch keinen Verdächtigen. Überhaupt hatte die Polizei noch gar nichts gefunden. Sie waren komplett ratlos. Und nicht nur sie. Auch ich hatte keine Ahnung wer zum Teufel bei uns einbrechen sollte. Oder was er dort unten wollte.
Seit Tagen machte ich mich deshalb verrückt. Ich dachte nur noch an diese Nacht und vergaß voll kommen alles andere.
So wie... oh nein Liv! Ich schlug mir die Hand gegen die Stirn. Ich wollte mich doch heute mit ihr im Traum treffen.
Ich hatte sie ganz vergessen.
erst jetzt viel mir auf, dass ich aus dem Traum einfach so aufgewacht war. Sonst ging ich immer durch meine Tür, aber dieses mal war es anderes gewesen.
Nein, ich durfte mir jetzt darüber nicht den Kopf zerbrechen.
Ich sah auf die Uhr im Teletext. 23:48:09 Uhr. Gut, ich hatte noch etwas Zeit. Vielleicht wartete Liv noch gar nicht.
Ich stand auf und lief nach oben in mein Zimmer.
Ich stand gerade an der unteren Treppen Stufte. Oh Mist! Der Fernseher!
Ich rannte zurück ins Wohnzimmer. Und dabei knallte ich, wie auch sonst, natürlich voll gegen den Türrahmen.
Und das mit meiner rechten Schulter.
Ich presste die Lippen aufeinander und unterdrückte einen Schmerzenslaut.
Ich stand ein paar Sekunden einfach nur da und versuchte die Schmerzen zu unterdrücken.
Als sie wieder etwas nachließen ging ich vor zu dem Fernseher und drückte wütend auf den >Power< - Knopf.
Ich machte noch hastig das Licht aus und ging dann endlich hoch in mein Zimmer.
Meine Schmerzen waren noch nicht ganz weg, weswegen ich mein T-Shirt einfach sorglos auszog.
Natürlich tat das nur noch mehr weh, aber darauf achtete ich kaum.
Ich sah an mir herunter. Ich hatte eine Adidas Jogginghose an. Sollte ich mich jetzt umziehen?
Ach, nein.
Als ich in meinem Bett lag war ich müde. Sehr müde, aber ich hatte auch Angst davor einzuschlafen. Angst davor wieder so etwas zu träumen, aber ich musste mich ja mit Liv treffen.
Und schon der Gedanke an Liv ließ mich sorglos einschlafen.

Ich schloss meine Tür hinter mir. Es war nicht so schlimm gewesen wie vermutet . Ich hatte einfach weiter geträumt ab dem selben Moment.
Und ich hatte sogar von Anfang an gewusst das es ein Traum war, also hatte ich nicht lange gebraucht um meine Tür zu finden.
Ich sah mich im Korridor um. Livs Tür war meiner wieder gegenüber, aber von ihr war noch keine Spur. Das enttäuschte mich ein wenig. Gleichzeitig musste ich aber auch Schmunzeln, weil ich mich echt beeilt hatte. Für Nichts.
Zögernd sah ich auf meine Türschlösser.
Liv hatte noch nie den Schlüssel benutzt und ich wollte sie ganz bestimmt nicht mit meinen Träumen belasten. Die waren ja schon eklig genug.
Ich schloss also alle drei Schlösser ab. Liv würde es mir schon nicht übel nehmen.
Ich ging zu Livs Tür und lehnte mich an die Wand rechts davon.
Gelangweilt sah ich mich im Korridor um.
Oh verdammt! Ich hatte ganz vergessen den Eimer wieder aus zu waschen. Ich musste leicht würgen, als ich an den Gedanken der stunden alten Kotze dachte die in dem Eimer neben meinem Bett schwamm. Das Vomex half bei meinem Magen-Darm-Infekt auch nicht viel.
Ich seufzte. Wo blieb denn Liv? Ich hatte mich schon verspätet und normalerweise ging sie immer um zehn schlafen, wenn wir uns treffen wollten.
Ich sah an mir herunter. Ups ich hatte noch gar kein T-Shirt an. Ich ließ schnell eins erscheinen und ersetzte meine Jogginghose durch eine Jeans. Außerdem ließ ich schnell den Verband an meiner Schulter verschwinden. Komisch das der auch gleich in meinem Traum war.
Es vergingen wieder ein paar Minuten (sie fühlten sich an wie Stunden).
Ich ließ ein Yo-Yo erscheinen. Eigentlich konnte ich das überhaupt nicht, aber im Traum war das ganz einfach. Wenn doch nur alles so einfach wäre. Wieder entfuhr mir ein Seufzen und ich ließ das Yo-Yo wieder verschwinden. Ich wechselte zur linken Seite der Tür.
Vielleicht war Liv ja auch irgendwo im Korridor und...
In diesem Moment ging die Tür einen Spalt auf.
Ich steckte meinen Kopf hindurch. "Das wurde aber auch Zeit. Kann ich reinkommen?"
"Klar", gab sie zurück und versuchte mit einer Handbewegung etwas weg zubekommen, was konnte ich nicht erkennen. "Lass mich nur schnell ein bisschen ... äh ... aufräumen"
"Nicht nötig", ich lachte leise und schloss die Tür.
Es war süß wie sie ihre Träume versuchte zu verstecken, es aber nicht schaffte.
Ich konzentrierte mich wieder. "Warum kommst du erst so spät?", fragte ich. " Ich dachte schon du kommst nie"
"Mia und ich hatten etwas zu erledigen. Eine kleine kosmetische Veränderung im Vorgarten von Mrs Spencer senior. Sie hat heute wieder fürchterliche Dinge über Lottie und Mum gesagt. Und deshalb haben wir ihren blöden Pfau abgesägt", erklärte sie knapp.
Ich musste keinen Moment nachdenken um zu wissen wen sie meinte.
"Mr Snuggels?", fragte ich.
"Was? Du kennst den auch?", fragte Liv verblüfft.
Ich lachte. " Jeder kennt Mr Snuggels. Ihr habt ihn wirklich ...?"
"... zu Kleinholz verarbeitet", beendete sie stolz den Satz. " Jawohl. Ich wünschte, ich wäre dabei, wenn sie nachher aus dem Fenster schaut"
Ich sah mich unauffällig um und rieb mir über die Arme.
Wenn Liv nur wüsste, dass wirklich JEDER Mr Snuggels kennt. Secrecy wird bestimmt darüber schreiben und dann ging das große Rätseln los. Wir konnten nur hoffen das nicht heraus kam, dass es Liv war.
In Livs Traum lag gerade Schnee und meiner Vorstellungskraft zu verdanken war mir deshalb auch wirklich kalt.
"Sollen wir woandershin? Wie wäre es denn zum Beispiel mit dem London Eye?", fragte ich.
Ohne ihre Antwort abzuwarten ließ ich uns mitten in einer der Gondeln erscheinen.
Ich versuchte mich an das letzte Mal, als ich mit Amy oben gewesen war, zu erinnern.
Es waren nicht sehr gute Erinnerungen, aber trotzdem noch gut genug um alles romantischer aussehen zu lassen.
Es war schön einfach mal alle Sorgen zu vergessen und sich einfach nur abzuseilen.
Das nächtliche London sah mir trotzdem noch etwas zu kalt aus.Also ließ ich die Sterne noch heller Leuchten, sodass sie die ganze Kuppel beleuchteten.
"Das warst jetzt aber du", sagte LIv.
Ich lächelte. "Ja, das war ich", ich legte einen Arm um Livs Taille und zog sie näher an mich. "Romantisch, oder?"
Liv antwortete mir nicht. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah die Sterne an.
"Das ist wunderschön", flüsterte sie.
"Du bist wunderschön", korrigierte ich sie leise.
Ich küsste sie sanft. Diese Momente müssten meinetwegen nie aufhören. Ich war einfach glücklich. Ich söhnte leise als Liv sich näher an mich schmiegte.
Jetzt küsste ich sie heftiger. Meine Hand vergrub sich ganz automatisch in ihrem Haar.
Doch Gott schien mich einfach zu hassen, denn nicht einmal eine Sekunde später schlug etwas mit starker Wucht auf das Dach der Gondel.
Liv zuckte zusammen.
Im ersten Moment dachte ich, ich wäre es. Der Hammer schlug ja auch mit Wucht gegen die Wand, aber ich hatte doch gar nicht an so etwas gedacht.
"Was ist das?", fragte Liv, während das Zeug vermehrt immer wieder auf die Scheibe einschlug.
Ich hatte trotzdem keine Ahnung was das war.
"Ich bin das jedenfalls nicht", sagte ich.
"Ich auch nicht", gab Liv zurück.
Wenn keiner von uns das war musste es doch jemand anderes sein. Nein, unmöglich. Niemand war mit hinein gekommen. Auch kein Lufthauch.
Viel mehr interessierte mich aber was das war. Es waren große, weiße Figuren (?)
"Für Hagel ist es zu groß", überlegte ich. "Das sieht eher aus wie ... Glückskatzen?"
Einige Sekunden dachte ich nach wer das war. Es musste ja Liv gewesen sein. Okay, dann hatte ihr mein Weihnachtsgeschenk wohl nicht gefallen. Na gut, es war auch nicht gerade spitze. Nur war mir nichts anderes eingefallen und so eine Kette wie Grayson Emily geschenkt hatte, hatte ich mir weiß Gott nie leisten können.
Eine weiß-rote Katze rutschte langsam das Kuppeldach hinunter. Sie schien uns direkt in die Augen zu sehen. Okay, das musste ja jetzt was bedeuten.
Ich ließ Liv los. "Also, wenn du das nicht mit Absicht machst, Liv, dann fürchte ich, dein Unterbewusstsein will und gerade etwas sagen"
Als ich das gesagt hatte schien Liv kurz in Gedanken. Und sofort hörte auch der "Hagel" auf.
"Tut mir leid", sagte Liv und ließ sich auf die Bank fallen.
"Gefiel dir die Katze nicht?", fragte ich und setzte mich ans andere Ende der Bank.
Vielleicht würde es gar nicht schaden zu reden.
Doch Liv antwortete mir auch dieses Mal nicht sie musterte mich. Ich wusste genau was sie dachte. Ich sah schrecklich aus. Die letzten Tage waren einfach die schlimmsten meines Lebens gewesen und ich hatte deshalb keine Minute zum ausruhen gehabt.
Ach Liv schein bedrückt.
"Hat Amy dich angesteckt?", ging sie meiner Frage aus dem Weg.
Na klar, warum auch einfach mal antworten?
Ich zog eine Augenbraue hoch. "Du möchtest über Magen-Darm-Infekte reden?"
"Nein, ich wollte wisse, ob es dir gutgeht", erwiderte sie.
Okay, dass war ja doch richtig süß von ihr. Ich konnte ihr einfach nicht böse sein.
"Danke. Ich habe Kamillentee getrunken und Vomex eingeworfen und liege gemütlich in meinem Bett. Sicherheitshalber steht ein Eimer daneben. Damit der Teppich nicht noch einmal was abkriegt", brachte ich sie auf den neuesten Stand. Ich lächelte sie schief an.
Ich wusste genau, dass sie etwas anderes fragen wollte. Sie hatte etwas auf dem Herzen. Dafür kannte ich sie eben schon gut genug.
"Was ist los Liv?", fragte ich.
Ich wusste genau, dass ich diese Frage bereuen würde.
"Warum war ich noch nie bei dir zu Hause? Ich weiß nicht mal, wie dein Zimmer aussieht", sagte sie.
Bis jetzt bereute ich die Frage noch nicht einmal. Wenn das, dass einzige war.
"Oh, das können wir gerne ändern", sagte ich .
Gleichzeitig ließ ich mein Zimmer erscheinen. Von meinem Teppich bis zu dem Schreibtisch.
Ich ließ mich auf dem Schreibtischstuhl erscheinen und Liv auf der Kante meines Bettes.
Ich grinste sie an. " Voilà - mein Zimmer. Ich hab nur den Eimer weggelassen und ein bisschen aufgeräumt"
"Das meinte ich nicht", sagte Liv.
Dafür, dass es sie nicht interessierte sah sie sich allerdings gründlich um.
Ihr Blick durchschweifte mein ganzes Zimmer. Ich lehnte mich zurück und beobachtete sie ein bisschen, während sie sich umsah.
Ich wusste, dass sie das nicht gemeint hatte, aber vielleicht konnte ich ja so einem Streit aus dem Weg gehen.
Ich wollte nicht mit Liv streiten. Dafür liebte ich sie zu sehr.
Ihr Blick viel auf meine Pinnwand. Auf das Bild von uns beiden am Herbstball. Schon lustig sogar damals am Herbstball hatten wir schon über Sex geredet. Das Thema hatten wir total beiseite geschoben.
"Das Bett ist frisch überzogen", sagte ich und nahm ihre Hand um sie auf meinen Schoß zu ziehen.
Plötzlich schien Liv ganz nervös. sie sah mir in die Augen. Dann schien ihr aber doch etwas einzufallen, denn sie stand zögernd auf und schob mich von ihr weg.
"Henry, ich will nicht wissen, wie dein Zimmer aussieht und dass dein Bett frisch überzogen ist", sagte sie. " Obwohl - eigentlich schon ... aber dann sollte es dein echtes Bett sein ... überhaupt sollte es echt sein, wenn wir ...", Liv kam immer mehr ins schwimmen.
Ich sah sie gespannt an.
Sie schien sich zusammen zureisen. Sie trat noch einen Schritt zurück und holte tief Luft.
Ich vergrub unauffällig meine Hände in den Hosentaschen.
"Warum war ich noch nie in deinem Zimmer? Warum wissen Grayson und Emily über Probleme Bescheid, von denen du mir nichts erzählst? Warum kenne ich all diese Menschen auf den Fotos nicht in Wirklichkeit?", begann sie mich zu löchern.
Ich seufzte. "Jetzt bist du doch hier"
Verdammt. Warum war ich nur durch diese Tür gegangen? Ich war wirklich so dumm.
"Das ist nicht dasselbe!", erwiderte Liv.
Eigentlich wusste ich, dass sie recht hatte, aber ein Teil von mir wollte das nicht wahr haben.
"Doch" Ich ließ ein paar Socken, Basketballhandschuhe und meine Arme total vertrocknete Topfpflanze erscheinen.
"Jetzt ist es genau dasselbe"
"Ist es nicht", sagte sie. "Denn das hier ist immer noch ein Traum. Mein Traum, um genau zu sein. Wir treffen uns nie bei dir - warum nicht?"
Okay, Liv wollte anscheinend streiten. Es könnte doch alles so schön sein.
Abgesehen davon verstand ich nicht ganz was sie meinte und wo das Problem war.
"Wenn es das ist - wir können auch gern zu mir gehen", ich zeigte auf Livs grüne Tür. "Da zeige ich dir all meine Fotos, und du kannst mir erklären, was du für ein Problem mit der Winkekatze hast"
"Ich spreche hier von der realen ..."
Liv konnte nicht zu Ende sprechen. Denn plötzlich hörte man im ganzen Traum einen Schrei. Es war meine Mutter und sie schrie meinen Namen.

Sofort wachte ich auf. Jetzt hörte ich immer noch die verletzte Stimme von Liv, aber ich hatte schon genug Probleme.
"Henry!", schrie meine Mutter wieder.
"Verdammte...", fluchte ich wütend und stand auf.
Beinahe wäre ich noch über den Eimer neben meinem Bett gestolpert.
Ich stapfte aus der Tür runter die Treppe.
"Was?", fragte ich wütend.
Im Wohnzimmer stand Milo und meine Mum. Amy schlief offensichtlich noch, obwohl wahrscheinlich auch nicht mehr.
Milo hatte den Kopf nach unten gesenkt und starrte auf den Boden.
"Milo ist jetzt gerade erst nach Hause gekommen. Und guck was er in der Hand hatte", meine Mutter griff eine Flasche von dem Tisch und reichte sie mir.
Meine Stimme stockte. "Wo.. Wodka?", fragte ich entsetzt.
Ich sah Milo an.
Er starrte immer noch auf die Fließen. Er war doch nicht etwa wirklich betrunken? Nein, das war doch jetzt wirklich nur ein Traum.
"Ja", fauchte meine Mutter und sah Milo wütend an.
Ich beugte mich zu Milo hinunter und hob seinen Kopf.
Seine Augen waren ganz glasig.
Oh Gott. Und ich hatte mit Liv wirklich noch gerade geredet, dass sie meine Familie kennen lernen wollte. Das war doch abartig. Von so einer Familie wie meiner musste man sich fernhalten!
"Milo... was zum Teufel?", fragte ich.
"Es tud mir leid", antwortete Milo.
"Du kannst ja nicht einmal mehr richtig reden! Ich sage dir mir tut es Leid das du auf der Welt bist du..."
"Mum! Hast du sie noch alle?!", jetzt fing ich auch an zu schreien. "Es hilft auch nichts wenn du nur über ihn schimpfst und erst recht nicht so!"
Sie öffnete den Mund um etwas zu erwidern doch schloss ihn wieder.
Sie stürmte wütend aus dem Wohnzimmer nach oben.
Ich sah wieder zu Milo. Er hatte Tränen in den Augen. Mir war klar, dass schimpfen jetzt kaum etwas half.
Ich nahm ihn fest in den Arm.
Von hinten fühlte ich noch zwei Arme.
Es war Amy. Mein ganzer Kopf tat weh. Ich fühlte mich müde, kaputt und würde es wahrscheinlich nicht einmal spüren wenn mich jemand noch einmal anschießen würde.
Und jetzt wusste ich, dass meine Familienprobleme, der Einbrecher, mein Vater nicht meine einzigen Probleme waren. Damals wusste ich noch nicht, dass diese Tage erst der Anfang von dem ganzen Horror waren...
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Das Kapitel kommt etwas später dafür ist es aber auch wieder etwas länger.
Und da hat Henry wirklich recht. Der Einbrecher und das waren ja nur der Anfang. Es kommt noch viel schlimmer. Und ihr dürft gespannt sein, denn ich hab noch etwas sehr überraschendes was Henry tun wird. Aber leider kommt das erst nach der Trennung. Okay, also eigentlich ist es traurig oder auch... na ja ihr dürft euch zwar nicht unbedingt darauf freuen, aber es bleibt auf jeden Fall spannend. Nicht nur was Henrys Gefühle angeht, nein der Einbrecher wird auch noch eine große Rolle haben und natürlich auch Arthur.
Oh, ich laber wieder viel zu viel. Naja, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr lasst mir wie immer ein paa  Reviews da

Silber das 2 buch der Träume aus Henrys SichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt