Kapitel 2

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Chris' P.O.V.

"Michael!"

Immer noch bekam ich keine Antwort. Schnell holte ich ein Blatt Papier und einen Bleistift.

Bist du okay?

Mehr schrieb ich vorerst nicht auf. Ich schob das Blatt unter der Tür hindurch. Ich hörte Mike aufstehen, wahrscheinlich, um einen Stift zu holen. Kurz darauf war der Zettel zurück geschoben.

Mir geht es gut. Bitte geh wieder ins Bett

Verwundert starrte ich auf den Zettel. Es klang aber nicht so, als wäre er in Ordnung. Da fiel mir plötzlich wieder ein, dass er ja gar nichts gegessen hatte.

Hast du Hunger?

Ich würde ihm wirklich gerne helfen. Jedoch wusste ich nicht wie. Gerne würde ich ihm etwas holen.

Ja...

Hatte ich mir gedacht.

"Ich komme gleich wieder.", sagte ich noch schnell, bevor ich mich auf, in die Küche machte.

In der Küche trank ich erstmal ein Glas Wasser und überlegte dann, was ich für Michael holen könnte. Ich kratzte mich am Hinterkopf, da fiel mein Blick auf eine Schale mit Äpfeln und Bananen. Entschieden griff ich nach dem Apfel und machte mich auf den Weg zu Mikes Zimmer.

"Machst du die Tür auf?", fragte ich, nachdem ich leise an der Tür geklopft hatte.

Kurz darauf ging die Tür auf. Ich übergab ihm den Apfel. Er nahm ihn zögerlich

"D- danke.", murmelte er.

Ich lächelte. Nun machte ich mich aber auch auf den Weg in mein Zimmer. Als ich im Bett lag, zog ich mir die Decke ganz hoch.

Am nächsten Morgen wurde ich von Elizabeth geweckt. Schnell zog ich mir ein anderes T-Shirt an und hoppelte zum Frühstück. Elizabeth, Mom und Dad waren schon unten, doch von Michael fehlte jede Spur. Ich hörte Michael lachen, als er mich schubste und ich dadurch auf den Boden fiel.

"Michael!", meinte meine Mutter bedrohlich, "Entschuldige dich!"

Ich stand auf.

"Tut mir leid, dass es mir nicht leid tut."

Dad warf Michael einen warnenden Blick zu, doch dieser entschied sich, weiterhin zu schweigen.

Nach dem Frühstück spielten Elizabeth und ich im Wohnzimmer. Ich zuckte zusammen, als Michael reinkam. Vor uns blieb er stehen. Elizabeth stellte sich vor mich.

"Bist du hier, um Chris zu ärgern?"

"Nein, eh...ich- ich wollte nur -...Ach, vergiss es.", zischte er gegen Ende hin und machte sich aus dem Staub.

"Lass uns in mein Zimmer gehen!", schlug ich vor.

"In Ordnung.", meinte Elizabeth.

Vor Mikes Tür blieben wir stehen und lauschten, was im Inneren geschah.

"Warum hast du dich nicht entschuldigt?!", brüllte mein Vater.

"Ich habe es versucht, aber -"

"Was aber?!"

Elizabeth und ich tauschten nervös einen Blick aus. Wir waren geschockt und eilten so schnell wir konnten in mein Zimmer.

Elizabeths P.O.V.

Ich fühlte mich plötzlich schuldig. Ich hatte Michael ja quasi vertrieben. Das einzige, was ich wollte, war Chris zu beschützen.

"Denkst du, es geht Mikey gut?", fragte Chris nach einer Weile und unterbrach damit die Stille.

"Ich gehe mal zu ihm.", informierte ich ihn und stand auf.

Ich schlich zu Mikes Tür. Als ich jedoch klopften wollte, zögerte ich. Kurze Zeit später klopfte ich aber schließlich an. Als keine Reaktion folgte, machte ich entschlossen die Tür auf.

"Was willst du?!", rief er.

Er klang bedrohlich. Ich war mir bei meiner Sache sicher. Auf jeden Fall musste ich mich entschuldigen!

"M- Mike...Es tut mir leid."

"Was?", fragte er etwas verwirrt und drehte sich zu mir um.

Er lief ein paar Schritte in meine Richtung und wartete auf meine Antwort.

"Da-...Dass ich dich nicht ausreden gelassen habe..."

"Ist okay...", meinte er nur.

Diese Reaktion hatte ich eher weniger erwartet.

"Könntest du jetzt bitte rausgehen?"

"Ja...", sagte ich und ging raus.

Da bemerkte ich Chris hinter mir.

"Ist- Ist Mikey okay?"

Er klang sehr besorgt.

"Ja. Warum machst du dir eigentlich solche Sorgen um ihn? Er ärgert dich JEDEN TAG!!!"

Ich verlor die Kontrolle.

"B- bitte schrei nicht so..."

"Tut mir leid..."

"Um auf deine Frage zu antworten", begann er, "er ist mein Bruder. Und ich sorge mich um ihn!"

Irgendwie konnte ich das nicht so wirklich verstehen. Klar stimmte das, aber... Michael ärgerte ihn wirklich jeden Tag.

Michaels P.O.V.

Eigentlich würde ich jetzt zu Chris gehen, um ihn zu ärgern... Aber heute... Er war gestern wirklich nett zu mir, ich weiß gar nicht wieso.

Warte, was denke ich da?! Er ist nur eine dumme Heulsuse...Richtig?

Afton Family | FFWhere stories live. Discover now