Afton Family | FF

Kapitel 4

Michaels P.O.V.

Auch wenn Mom da war, habe ich nie wirklich etwas bekommen. Das war wirklich seltsam. Irgendwas stimmte heute nicht mit ihm, aber mir gefiel der neue Dad.

Jetzt aß ich aber auch schon auf.

"Wo ist Dad?", fragte ich, nachdem ich aufgegessen hatte.

"Er ist gerade eben gegangen.", meinte Elizabeth.

Kurz überlegte ich. Wie wäre es, wenn ich es jetzt Mal richtig höflich versuche?

"Danke für das Essen!", sagte ich nur.

Das muss höflich genug sein.

"Gerne Liebes."

"Darf ich aufstehen?" fragte ich vorsichtig.

"Natürlich kannst du.", sagte meine Mutter.

Der Höflichkeits Kram hatte funktioniert. Bei Dad versuchte ich immer mich höflich und respektvoll zu benehmen. Bei ihm brachte das normalerweise aber eher weniger, wenn ich 'etwas' gemacht hatte.

In meinem Zimmer gab es überhaupt nichts zu machen. Ich gehe Chris und Elizabeth nerven.

Sie waren in Chris' Zimmer. Anklopfen ist kein Markenzeichen von mir, ich öffnete einfach die Tür. Ich sah schon Elizabeths genervten Blick.

"Pff. Was willst du hier?", fragte sie kurze Zeit später.

"Darf ich denn nicht meinen Geschwistern Hallo sagen?"

"Doch, aber...", begann sie,"Du kommst aber nie, nur 'um Hallo zu sagen'."

Sie zögerte noch etwas zu sagen.

"Mikey?", fragte Chris nach einem kurzen Moment der Stille.

Ich schaute ihn an.

"Hm?"

"Willst du mit uns spielen?"

Diese Frage hat er mir nicht mehr gestellt seid...Seid Ewigkeiten. Ich war zwar eigentlich hier, um die beiden zu nerven, aber irgendwie...Hatte ich Lust?

"Mike?", fragte Elizabeth und riss mich aus meinen Gedanken.

"Uhm, klar."

Elizabeth sah mich zuerst ungläubig, doch dann überrascht an. Ich setzte mich zu ihnen.

"Darf ich auf deinen Schoß?", fragte Chris.

"Warum nicht.", meinte ich.

Er kletterte direkt auf meinen Schoß. Eigentlich war er ja süß. Was? Nein nein nein.

Das kam nach einer Weile herein. Man hatte mich schon lange nicht mehr in der Nähe der beiden gesehen, zumindest nicht mit guten Absichten.

"Was macht ihr so?", fragte mein Vater uns.

"Wir spielen!", meinte Chris.

"Schön.", sagte mein Vater, "Aber ihr müsst jetzt schlafen gehen."

"Okay." sagte ich und hob Chris vorsichtig runter.

Schnell ging ich dann aber auch in mein Zimmer. Ich legte mich ins Bett, da öffnete sich die Tür.

"Gute Nacht, Mike.", hörte ich meinen Vater sagen.

Kurz darauf schloss sich die Tür wieder. Das ist alles nur ein Traum, wenn ich morgen aufwache, ist alles wieder normal, alles wieder völlig normal. Kann mich bitte jemand aufwecken? Das wird ja langsam gruselig. Er hat mir noch nie eine gute Nacht gewünscht. Vielleicht wird ja morgen alles wieder wie gewohnt.

Ich stand auf, voller Hoffnung auf Normalität. Vielleicht lag es auch an meinem Verhalten gestern. Obwohl... Kann es wirklich daran liegen? Nein, oder?

"Michael! Komm jetzt endlich runter!!!", schimpfte mein Vater.

Er hatte mich wohl schon ein paar Mal gerufen, aber ich war wohl zu sehr in meinen Gedanken.

"Ich komme ja schon, verdammt nochmal!", brüllte ich.

Vielleicht zu laut? Werden wir sehen. Ich tapste nach unten und hoffte, dass ich nicht zu laut war. Ich kam gerade erst an der Küche an, da sah ich schon meinen Vater mit verschränkten Armen. Mist! Wo ist Mom, wenn man sie braucht?! Natürlich versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen. Ich schaute zu Boden und blieb kurz vor der Küche stehen.

"Tut mir leid, dass ich so laut geschrien habe.", sagte ich kleinlaut, in der Hoffnung, so Schlimmeres zu verhindern.

"Setz dich.", befahl er mir.

"Ja Vater.", brachte ich nur heraus.

Mittlerweile war ich wohl ziemlich gut darin, höflichen Kram zu labern, um nochmal davon zu kommen. Zum Frühstück aß ich Toast. Dass ich etwas bekommen habe, ist auch hier wieder merkwürdig. Wahrscheinlich hatte Mom einfach die Finger im Spiel, vermutete ich. Das würde es zumindest erklären. Jetzt war ich fertig. Chris hatte sich mal wieder mit der Marmelade von seinem Toast vollgekleckert und meckerte jetzt rum.

"Hör auf zu motzen.", beschwerte ich mich.

"MICHAEL!?"

Ich hatte ganz meinen Vater vergessen.